5 Stunden, 34 Minuten.
Es war mitten in der Nacht und Andrés war immer noch nicht wieder zurück in der kleinen Wohnung in Berlín, obwohl er mir versprochen hatte, dass es ein einfacher, schneller Einbruch in eines der Auktionshäuser sein würde.
Ich konnte nichts anderes tun als zu warten, denn ich sprach nicht gerade gut Deutsch und außerdem hatte ich ihm versprechen müssen, ihm nicht zu folgen, doch ich musste ihn einfach suchen. Was, wenn ihm das gleiche passiert war wie vor neun Jahren mit Isabella? Was, wenn er in irgendeinem Park lag und verblutete?
Ich packte die restliche Beute von der Champs-Elysee, die Andrés nicht versteckt hatte, in meinen alten Rucksack, sowie einige meiner Kleider, um im Falle einer Verletzung die Wunde abzubinden, und mein rotes Notizbuch. Ich schnappte mir den Schlüssel zur Wohnung und etwas Geld für die U-Bahn, und verließ dann das Haus und überquerte die Straße, um zur Station zu gehen und in die Innenstadt zu fahren.
Ich lief einige Meter, bis ich laute Sirenen hörte und das Blaulicht am Ende der Straße sah, und mich schnell in den Innenhof eines der anderen Häuser in der Straße zu flüchten.
Vorsichtig schaute ich aus der Einfahrt:
Etwa 20 Polizisten schienen kurz davor zu sein, unsre Wohnung zu stürmen, doch sie warteten noch auf eine Frau, die letzte Anweisungen gab."Seine 'Tochter' Alba ist noch drinnen. Sie ist fünfzehn und lebt seit Jahren unter Kriminellen, also passt auf. Wir geben sie hier in eine Pflegefamilie, und sollte Fonollosa rauskommen, verliert er das Sorgerecht. Also, los, viel Erfolg", sagte die Polizistin.
Mein Herz schlug schneller. Sie wollten mich hier in eine Pflegefamilie bringen, in einem fremden Land, mit einer fremden Sprache, die ich kaum beherrschte.
Sobald jeder der Polizisten im Haus war, rannte ich die Straße entlang, bis ich unsre Wohnung weit hinter mir gelassen hatte.
Vielleicht schaffte ich es, mit dem letzten Zug aus der Hauptstadt zu verschwinden, und dann musste ich irgendwie nach Spanien kommen, nach Madrid, zu Sergio.
❤
Ich wachte auf.
Es war noch still im Kloster, als ich meine Augen öffnete, aber ich hatte solche Kopfschmerzen, dass ich mich direkt wieder zurück ins Kissen fallen ließ.
Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, denn als ich auf meinen Wecker schauen wollte, realisierte ich erst, dass ich gar nicht in meinem Zimmer war.
"Verdammte Scheiße!", fluchte ich.
Ich zog mich schnell wieder an und schlich den Gang entlang zur kleinen Kapelle, wo die anderen bereits im Unterricht saßen.
"... dann lasst uns jetzt zum Schießtraining gehen", sagte der Professor.
Schnell versuchte ich mich unter die anderen zu mischen, doch natürlich hatte man mein Verschwinden bemerkt.
Draußen im Innenhof hatten Marseille und der Professor einen Paintballparcour aufgebaut.
"Bildet Zweierteams, und dann verteilt euch. Es geht hier nicht ums Gewinnen, sondern um die Teamarbeit", erklärte Sergio.
Ich lief zu Palermo.
"Was ist gestern passiert?", zischte ich."Wir haben zusammen getrunken, naja und dann-"
"Ach, scheiße!"
Bevor ich nach weiter fluchen konnte, schickte uns der Professor ins Labyrinth.
"Du hättest es verhindern sollen", flüsterte ich aufgebracht.
"Hab ich auch versucht, aber du wolltest es", antwortete Martín grinsend, dann schoss er zurück, denn Nairobi und Helsinki griffen uns gerade an.
Wir verbarrikadierten uns hinter einer Wand, bevor Palermo mir Deckung gab und ich Nairobi und Helsinki mit grüner Farbe abschießen konnte.
"Und jetzt? Willst du heute Abend-"
"Auf keinen Fall!", wisperte ich.
"
Süße, du stehst doch voll-"
Das reichte. Ich warf mein Gewehr weg und stürzte mich auf ihn.
Nur leider gab es ein Problem bei der ganzen Sache: Martín war leider stärker als ich.
Er packte mich an den Handgelenken und fixierte mich auf dem Boden.
Er beugte sich anschließend zu mir herunter und lächelte.
"Na los, gib's zu", flüsterte er.
"Nein-"
Er küsste mich kurz, bevor er mich schnell wieder losließ, um dann auf Tokio und Bogotá zu feuern.
Ich blieb am Boden liegen, selbst als der Professor die Übung beendete.
Eigentlich hatte ich mir geschworen, nie wieder irgendetwas mit einem Kriminellen anzufangen, denn das letzte Mal, in Rosario, war meine letzte Beziehung wegen eines Überfalls in die Brüche gegangen.
Lasst mich euch einen kurzen Tipp geben:
Verliebt euch nie während eines Überfalls, denn das bringt nur Unglück.
Und davon würden wir in der Bank jede Menge bekommen.anmerkung: ich bin am überlegen, ob ich Oneshots zu allen Charakteren zu LCDP schreiben soll. Ich würde mich echt um eure Meinung dazu freuen🙏🏻😅🥰