𝓡𝓲𝓸

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Día 3

7.48 Uhr.

Innerhalb der Bank liefen die Arbeiten für Ríos Ankunft und seine Operation, während er vermutlich gerade auf dem Weg zu uns war.

"Aires, Denver, kümmert euch um die Polizisten!", rief Palermo uns zu, als er durch die Eingangshalle lief, um seinen Kontrollgang bei Bogotá und Nairobi fortzusetzen.

Wir nickten kurz Matías zu, der auf den Rest aufpassen sollte, während ich mir Suárez schnappte und ihn widerwillig mit auf die Toilette schleifte, wo wir ihnen einen roten Overall und Masken geben würden.

Genau genommen hatte ich gehofft, dass Helsinki oder Stockholm das in der Spätschicht erledigen würden, denn dann hätte ich Suárez aus dem Weg gehen können, doch natürlich hatte ich mal wieder Pech.

"Warum, Alba?", fragte er, sobald Denver seinen Kollegen holte. "Wie bist du hier gelandet?"

"Weißt du nicht, wegen wem ich damals aus der Einheit geflogen bin, du Idiot? Ah richtig, das war ja wegen dir!", entgegnete gespielt geschockt. "Aber, wenn ich mich recht erinnere hatte ich ja immerhin noch das Alibi, aber trotzdem glaubt man natürlich dem besten, tollsten der Gruppe und weißt du was? Es war unmöglich mir einen normalen Job zu besorgen, und das nur weil auf meinem Zeugnis steht, dass ich aus der spanischen Armee wegen Diebstahl geflogen bin! Verdammt!"

Ich musste mich echt beherrschen, um nicht auf ihn einzuschlagen, auf den Mann, der mir mein normales Leben zerstört hatte, und glücklicherweise kam auch dann Denver wieder, der Suárez holen kam.

Ich stützte mich kurz auf das Waschbecken weil mir wieder schlecht wurde, aber schnell beruhigte ich mich wieder, als ich einen Blick auf meine Uhr warf.

7.56 Uhr.

Als dann wenig später auch die letzte Geisel fertig war, warteten wir nur noch auf Palermos Signal, dass wir die Türen öffnen konnten.

"Aires? Er kommt", hörte ich in meinem Funkgerät.

"Verstanden", antwortete ich und drückte den Knopf.

Die schweren Türen öffneten sich, während die 40 Geiseln sowie die Spezialeinheit heraus stürmten.

Suárez warf mir einen letzten, vernichtenden Blick zu, doch ich ignorierte ihn und fokussierte mich lieber auf den Mann, der zwischen all den Geiseln die Bank betreten hatte.

Río hatte äußerlich keine Spuren der Folterungen davon getragen (er war sogar ganz hübsch hergerichtet worden, mit Anzug und gekämmten Haaren), doch beim ersten Blick in seine Augen sah ich, wie leer und verängstigt sie über die Menge an Geiseln und uns huschten, doch er lächelte immerhin, wenn es auch gezwungen wirkte.

Er begrüßte gerade seine alten Freunde, bevor er schließlich zu mir kam.

"Und wer bist du?", fragte er mich freundlich.

"Aires. Buenos Aires", antwortete ich, schenkte ihm ein leichtes Lächeln und umarmte ihn kurz, bevor ich Tokios freudigen Schrei hörte und ihn dann ganz seiner Freundin überließ.

Die Türen schlossen sich bereits wieder und ich wollte auch wieder zu meinem Verlobten, doch gerade, als sie noch einen Spalt breit geöffnet waren, sprang jemand in letzter Sekunde noch in die Bank.

Sofort stürmten Denver, Helsinki und ich auf den Mann, der auf dem Boden lag, zu und hielten ihm unsere Pistolen ins Gesicht.

"Ich bin unbewaffnet!", schluchzte er. "Ich bin Arturo Román."

"Arturito?", fragte Denver ungläubig und begann, wie Helsinki, laut zu lachen.
"Na das wird ja ein Spaß!'

🧡

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