𝓪 𝓷𝓲𝓰𝓱𝓽𝓶𝓪𝓻𝓮

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"Mamá? Schau mal, was ich gefunden habe!", wurde ich von der süßen Stimme meines kleinen Sohnes geweckt.

Ich öffnete meine Augen. Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn die Sonne stand bereits hoch am Himmel.

In der Ferne hörte ich das Rauschen des Meeres, über mir die kreischenden Möwen und die weit entfernte, traditionelle Musik aus der Stadt, die nicht weit von unserem neuen Zuhause lag und in der den ganzen Sommer über immer gefeiert wurde.

"Was denn, cariño?", wollte ich lächelnd wissen, als ich mich aufsetzte und León auf meinen Schoß hob.

Er hielt mir eine Muschel hin, die ihm dankend abnahm.

"Die ist aber schön!", sagte ich glücklich und nach diesem Lob strahlte mein Sohn über das ganze Gesicht und seine grünen Augen funkelten freudig.

"Sollen wir sie deinem Vater zeigen?", fragte ich und stand schon auf.

León nickte, während ich ihn an die Hand nahm und mit ihm über den endlosen, weißen Sandstrand von Palawan zu Martíns Lieblingsplatz an unserem Bootsanleger lief.

Mein Kind lief überglücklich durch das Wasser und lachte jedes Mal, wenn er versuchte, einer Welle auszuweichen und dann doch mit seinen Füßchen im Wasser stand.

Martín war nicht am Anleger.

"Wo ist Papá?", meinte León, doch bevor ich ihm etwas antwortete, nahm ich ihn auf den Arm.

"Sicherlich am Haus", entgegnete ich, um meinen Sohn nicht zu verunsichern, denn eigentlich musste Martín hier sein, ansonsten wäre er uns schließlich auf dem Weg hierher begegnet.

"Martín, das ist nicht witzig!", rief ich mit zitternder Stimme.

Irgendetwas war hier definitiv faul.

So schnell wie ich nur konnte lief ich wieder den Strand entlang in die entgegengesetzte Richtung zurück zu unserem Haus, doch ich kam nicht weit, denn ich stolperte über eine Wurzel einer der Palmen, die hier am Strand standen, und knallte mit voller Wucht in den Sand.

León begann heftig zu weinen, und auch ich spürte einen stechenden Schmerz in meiner Brust, und mit letzter Kraft schaffte ich es, aufzustehen, doch León blieb weinend liegen.

"Ich bin gleich wieder da, cariño", erklärte ich ihm, als er sich wieder beruhigt hatte.

Glücklicherweise hatte er nicht bemerkt, dass sein Vater aufgetaucht war.

Martín stand einige Meter von uns entfernt, ganz versteinert und eine Hand lag auf seinem unteren Bauch. Blut lief in Strömen aus seiner Wunde, die er versuchte zu verdecken, doch sien Gesicht blieb kalt.

"Martín! MARTÍN!", kreischte ich und stürmte auf meinen Mann zu.

Ich versuchte, ihn zu stützen, doch er brach in meinen Armen zusammen.

"Martín..." Die Blutung ließ sich nicht stoppen.

Verzweifelt versuchte ich ihn am Leben zu halten, doch ich wusste, dass es fast unmöglich war.

"Alba ... ich bin so ... froh ... wieder bei euch zu ... sein", keuchte er, bevor er seine Augen schloss und ich geschockt meine Hände wieder hob und wütend schrie.

🧡

"Hey Alba, wach auf!"

Jemand rüttelte an meiner Schulter. Nairobi.

"Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich müde.

"Eine halbe Stunde, Süße."

Sie zog mich auf die Beine.

"Das musst du unbedingt sehen", meinte sie und führte mich zum Tresor, wo sie mir einen Goldbarren hinhielt.

"Es hat geklappt! Wir bekommen das Gold!", rief sie und umarmte mich. "Das wird die beste Gute-Nacht-Geschichte sein, die du deinem Kind jemals erzählen kannst, Kleine. Die Geschichte, wie wir zu den reichsten Menschen auf dem Planeten wurden."

Doch ich konnte mich nicht auf das Gold konzentrieren, denn meine Gedanken waren noch bei dem Traum.

Im Nachhinein denke ich, es war eine Art Omen, aber damals in der Bank war ich blind für die Realität, die mich bald schon wieder einholen würde.

Ich hätte auf Palermo hören sollen - es war die schlechteste Entscheidung meines Lebens gewesen, in die Bank zu gehen.


Was glaubt ihr, was wird ihnen passieren und was hat dieser Traum zu bedeuten?
😬

hier ist meine Warnung für euch: In den nächsten Kapiteln (genauere Angaben folgen) könnten eventuell grausamere Szenen beschreiben werden, also Trigger Warnung ist da ⚠️

Morgen kommt btw kein Kapitel hier, vielleicht abends eines von meiner Belermo FF, weil ich nicht da bin🥰


𝘽𝙪𝙚𝙣𝙤𝙨 𝘼𝙞𝙧𝙚𝙨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt