Aus den Akten des spanischen Geheimdiensts:
Protokolle aus dem Verhör mit Martín Berrote-Mein Name ist Inspector Núñez, ich bin der neue leitende Ermittler, nach dem Inspector Rodríguez mit Ihnen deutlich überfordert war. Also gut, dann schauen wir mal in Ihre Akte ... Martín Berrote, vorbestraft wegen kleineren Einbrüchen in Argentinien, dann in Europa und vor fünf Jahren sind Sie komplett abgetaucht ... Überfall auf die spanische Nationalbank, dementsprechend hätten wir dann noch mehrfache Geiselnahme, Körperverletzung, Verrat von Geheimnisse und so weiter. Das wären dann um die 175 Jahre Haft.
Aber wir könnten sie natürlich verkürzen...-Wie denn? Von 175 auf 165 Jahre?
-Nein. Sagen wir auf 5.
-Wissen Sie, dass ich beim spanischen Militär gearbeitet habe? Als Ingenieur mit falschem Namen. Da wurde Verbechern andauern so etwas vorgeschlagen, aber nie gehalten.
Der spanische Staat wird das nie zulassen, Inspector.-Der spanische Staat würde davon nie etwas mitbekommen.
Also: 5 Jahre Haft, wenn Sie reden. Wie ihre Komplizin, Tokio.
Aber Sie ändern dauernd ihre Aussagen.-Tokio ist eine Verräterin. Ich nicht.
-Gut.
Inspector Núñez zeigt Berrote Bilder.
-Das war vor vier Monaten in Casablanca. Überwachungskameras am Hafen haben Alba de la Rosa alias Buenos Aires aufgezeichnet, als sie gerade ein Schiff aus Brasilien verlassen hat. Ich denke, sie ist der Hauptgrund, warum sie das Gefängnis verlassen am liebsten verlassen würden. Und das Kind.
Der Gobernador hat gemeint, Sie war im zweiten Monat in der Bank, und auf den Aufnahmen vermutlich im sechsten. Das heißt, vor circa einem Monat hat sie es auf die Welt gebracht. Sie könnten es sehen, wenn es fünf Jahre alt ist.-Lieber bleibe ich hier, als dass Sie Aires finden und uns beide wieder festnehmen und das Kind in ein Heim kommt.
-Schön, wie Sie versuchen, sie zu beschützen.
Würde sie das gleiche für Sie tun?
Wissen Sie überhaupt was de la Rosa gemacht hat, bevor Sie sie kannten?-Sie hat Juweliere überfallen.
-Genau. Und zwar immer mit mindestens einem Komplizen. Wenn sie in größeren Gruppen geplant hat, hat sie sich meistens den Anführer gekrallt, ihre Interessen durchgesetzt und dann, wenn es heikel wurde, hat sie alle hängen gelassen, um ihr eigenes Leben zu retten.
Glauben Sie wirklich, bei Ihnen ist das anders? Schließlich waren sie ja der Anführer innerhalb der Bank...-Sie haben doch überhaupt keine Ahnung.
-Oh doch, die habe ich. Laut unserer Psychologin ist sie zwar äußerst ehrgeizig und erfolgreich, aber sie hat auch narzisstische und vor allem psychopathische Züge.
Und ein Kind? Ich glaube das passt auch nicht zu ihr. Sie war in keinem Krankenhaus, und bei einer Geburt kann viel passieren, nicht?-Sie würde unserem Kind nie etwas antun.
-Das größte Problem mit Ihnen ist, dass Sie zu gutgläubig und heldenhaft sind. Sie wollten sich damals, in der Bank, opfern, als Sie keinen Ausweg gefunden haben, damit Ihre Freunde entkommen können. Sie haben damals versucht, den Aufzug zu sprengen. Ein Stück der Granate hat ihr Bein verletzt, Sie konnten nicht mehr fliehen, wir haben Sie festgenommen. Warum haben sie das getan? Für de la Rosa? Oder weil Sie sich umbringen wollten? Wir wissen von dieser Beziehung zwischen Ihnen und Andrés de Fonollosa.
-hijo de puta
-Ihre einzige Möglichkeit, hier rauszukommen, wenn Sie nicht kooperieren, ist die Bande, aber die denkt, Sie wären tot.
-Warten Sie nur ab, Núñez. Früher oder später werden der Professor und Aires mich hier rausholen.
-Wie süß.
Inspector Núñez wird von Coronel Tamayo aufgefordert, dieses Verhör abzubrechen und ein anderes Mal fortzusetzen, bevor es zu einer Eskalation kommen kann.
Martín Berrote wird wieder zurück in seine Isolationshaft im Cárcel Cruz del Mar gebracht.