Kapitel 9

52 18 19
                                    

Zappelnd saß Viola auf ihrem Bett und dachte darüber nach, Leonie ihre Adresse mitzuteilen. Letztlich tat sie es. Völlig aus der Ruhe gebracht versuchte sie zu schlafen, aber vergebens. Ihre Gedanken holten sie ein. Was hat sie bloß angestellt? Stundenlang betrachtete sie die Decke ohne zu ermüden. 

"Schätzchen, aufstehen.", streichelnd weckte Tina Viola auf. "Ja, Okay.", Sie lächelte und richtete sich auf. Nach dem sie sich ihre Klamotten zurecht gelegt hatte, ging sie die Treppen hinunter und frühstückte. "Und wie hast du geschlafen?", fragte Tina, während sie sich eine Tasse Kaffee zubereitete. Viola nahm sich eine Scheibe Brot und beschmierte sie; "Ganz gut und du?". Tina drehte sich um und schaute Viola eine Zeit lang an; "Na ja, es gab bessere Nächte. Was meintest du gestern, als du sagtest du wirst ihn finden?", neugierig ließ sie sich auf einen Stuhl neben Viola nieder.

Sie dachte nach; "Nun ja, ich werde eben versuchen ihn zu finden. Du meintest er wäre in der 13. Klasse auf meiner Schule. Vielleicht gibt es den ein oder anderen der ihn kennt.". "Er hat sich in letzter Zeit sehr oft mit diesem Jan getroffen, vielleicht findest du den Ja.", voller Hoffnung schaute Tina zu ihr auf. Die Idee ist gar nicht so schlecht. "Okay, danke. Ich muss mich jetzt fertig machen.", lächelnd stand Viola auf und richtete sich ein wenig zurecht. Sie entschloss sich eine blaue Jeans und einen weißen Pulli anzuziehen. Danach band sie sich ihre Haare zu einem Zopf und nahm ihren Rucksack. "Ich gehe los!", rief Viola während sie in ihre Schuhe schlüpfte. "Viel spaß Süße!". Natürlich. 

Auf dem Weg zur Schule wurde ihr klar, dass sie auch Liam sehen würde. Doch ob sie ihm erzählen könnte, was tatsächlich los war, stand in den Sternen geschrieben.  

An der Schule angekommen traf sie auf Leon und Cole. "Scheiße man, du hattest Recht gehabt.", leicht verärgert gab Leon Cole fünf Euro. "Was ist los?", fragte Viola. "Leon und ich haben gewettet ob du noch einmal zur Schule kommen wirst oder nicht. Ich hatte Recht.", voller Freude grinste er um seine frisch gewonnenen fünf Euro. "Wenn das so ist, danke das du an mich geglaubt hast.", Viola grinste. Doch genau so schnell verschwand das Grinsen wieder, als sie Liam sah. Wie es schien, war er auf dem Weg sich dort hinzustellen, wo Viola war. Doch nun blieb er stehen und suchte sich einen anderen Platz.

Viola ergriff die Chance und ging frontal auf ihn zu; "Willst du mir jetzt ewig aus dem Weg gehen?". Er schaute auf den Boden: "Wenn's sein muss.". "Du lässt es mich nicht einmal erklären.". Nun schaute er zu ihr auf; "Was soll es denn noch zu erklären geben. Ich finde es ist alles geklärt.". Leicht staute sich Wut in Viola auf. Ruhig bleiben, atmen.

Kurz nach dem es geklingelt hat zog sie ihn zur Seite, während alle anderen in ihre Klassenräume gingen. "Jetzt hör mir mal zu, du kannst nicht einfach Urteilen ohne meine Sichtweise der Geschichte zu kennen.", Viola hielt ihm am Shirt fest. Er kam ein Schritt näher und betrachtete Ihre Hand: "Wenn du mir keine Antwort gibst, gebe ich mir selber eine.". Mit diesen Worten ging er hoch ins Klassenzimmer. Sie folgte ihm, aber schwieg. 

Im Klassenraum angekommen gab Viola ihrer Klassenlehrerin das Attest. "Ich freue mich, sie wieder bei uns zu haben Viola.", sagte sie lächelnd. Viola tat es ihr gleich. Es war kaum zu übersehen, wie sie von ihren Klassenkameraden gemustert wurde. "Als wäre ich von den Toten auferstanden.", murmelte sie vor sich hin. Ihre Sitznachbarin war nicht da, wie immer. "Heute besprechen wir die Hausaufgaben von vorgestern. Wer will anfangen?". So lehnte sich Viola zurück und verfolgte den Unterricht. 

Endlich erlöste der Dong die Schüler in die Pause. Viola packte schnell ihre Sachen ein und verließ den Klassenraum als einer der ersten. Liam sah ihr hinterer. So, jetzt muss ich diesen Jan finden. Als erstes begab sich Viola ins Sekretariat und informierte sich, wo sich die 13.ner Klassen aufhielten. So machte sie sich auf den Weg zum Schulhof, in denen die 13. Klässler waren und sprach zwei Jungs an: "Hey, tut mir leid für die Störung, kennt ihr vielleicht einen Jan? Ein guter Kollege von Justin. Justin ist etwa so groß, hat braune Haare.", sie zeigte wie groß Justin ungefähr war und wartete auf eine Antwort.

LostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt