CHAPTER 50

7.6K 302 3
                                    

Nachdem ich mich von Aiden im Park verabschiedet hatte, war ich auf direktem Weg nach Hause geeilt. Dort angekommen, zog ich meine Jacke und Schuhe schnell aus und ging ins Wohnzimmer, wo ich mich suchend nach Logan umsah. Ich bekam fast einen Herzinfarkt, als ich meine Eltern auf dem Sofa sitzen sah, die anscheinend auf mich gewartet hatten. Ich hatte ganz vergessen, dass sie heute von ihrer zweiwöchigen Reise zurückkamen. Beide begrüßten mich überschwänglich und ich erfuhr, dass Logan oben in seinem Zimmer war. Aiden hatte zwar gemeint, dass ich mit Liam über die Mate-Sache reden sollte, dennoch war meine Neugier geweckt. So kam mir die Idee, einfach meinen Vater zu fragen. Immerhin wusste ich, dass er mir auf jeden Fall eine richtige Antwort geben würde. Im Gegensatz zu Logan, der seine Worte von damals wiederholen würde. So wartete ich, bis meine Mom in der Küche verschwunden war, um das Abendessen vorzubereiten und rückte sogleich mit der Sprache raus.

»Was bedeutet das Wort Mate?« Fragte ich ihn frei heraus, woraufhin er mir einen überraschten Blick zuwarf.

»Wie kommst du denn darauf, Schätzchen?« Stellte er die Gegenfrage, die ich hastig beantwortete.

»Ach, ein Freund meinte nur, dass er seine Mate gefunden hat, wollte mir aber nicht genauer erklären, was dieses Wort bedeutet.« Das war zwar nicht ganz die Wahrheit, aber in harten Zeiten, musste man zu harten Maßnahmen greifen.

»Oh, ist dein Freund denn ein Werwolf?«

»Ja, das ist er.« Erwiderte ich und sah meinen Dad aufmerksam an, während er seine Zeitung, in der er bis gerade noch gelesen hatte, weglegte.

»Naja, das ist etwas kompliziert. Das Wort Mate ist eine Abkürzung für Soulmate, also Seelenverwandter. Werwölfe haben von der Mondgöttin eine Person zugeschrieben bekommen, die für sie bestimmt ist. Ihre andere, bessere Hälfte oder auch die einzige wahre Liebe in ihrem Leben. Viele sehen den Sinn ihres Lebens darin, diese Person zu finden. Wenn man diese einmal gefunden hat, ist sie einem das wichtigste im Leben und man würde alles für sie tun.« Erklärte er langsam, damit ich auch alles mitbekam und verstand.

»Und wie erkennt man seine Mate?«

»Naja, es ist wie eine Art Band das zwischen zwei Personen herrscht. Werwölfe spüren dieses Band sehr deutlich, weswegen sie gleich wissen, ob die- oder derjenige ihr Mate ist. Auch Menschen können dieses Band spüren, nur nicht so stark und meistens wissen sie gar nicht, was dieses zu bedeuten hat. Man fühlt sich zu demjenigen hingezogen, als wären beide Magnete, die sich gegenseitig anziehen.« Erzählte er weiter und ich nickte verstehend. Das würde auch erklären, wieso ich mich zu Liam hingezogen fühlte. Selbst als ich ihn noch nicht gekannt hatte.

»Also liebt man denjenigen nur wegen dem Band, was zwischen ihnen herrscht?«

»Nein, das Band sorgt nur dafür, dass man sich zueinander hingezogen fühlt, aber lieben tut man sich so. Auch das Band kann keine Liebe erzwingen, denn man muss die Person an sich lieben.« Meinte er dann und sah mich mit einer solchen Überzeugung an, dass ich gar nicht anders konnte, als ihm zu glauben. Trotzdem konnte ich die Zweifel nicht abschalten, die sich in meinen Gedanken breitmachten. Mochte Liam mich wirklich selbst als Person oder mochte er mich nur, wegen der Tatsache, dass ich seine Mate war?

»Und ist Mom deine Mate?«

»Ja, das ist sie. Und ich kann mich glücklich schätzen, sie zu haben.« Während er das sagte, was ich mir eigentlich schon dachte, stahl sich ein breites, ehrliches Lächeln auf sein Gesicht und ich konnte erkennen, wie sehr er Mom liebte. Viellicht war es letztendlich doch egal, ob dieses Band für die Gefühle verantwortlich war, wichtig war nur, dass man sich liebte und man miteinander glücklich ist.

»Danke Dad.« Sagte ich, während ich vom Sofa aufstand und mir meine Haare zurückstrich.

»Nicht dafür, Schätzchen.« Antwortete er darauf, warf mir noch ein Lächeln zu, bis er wieder nach der Zeitung griff und sie aufschlug. Ich war froh, meinen Dad gefragt zu haben, da ich nun Gewissheit hatte. Auch wenn ich wusste, dass Liam es sicherlich gut meinte und mich nicht überfordern wollte, tat es dennoch weh, dass er es mir für so lange Zeit verschwiegen hatte.

The Alpha | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt