CHAPTER 17

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Nachdem Logan den Wagen vor unserer Garage ausschaltete, hatte ich mich bereits abgeschnallt und auf dem Weg zur Haustür gemacht. Im Flur angekommen, zog ich meine Jacke und Schuhe aus und lief schnurstracks in die Küche. Unsere Eltern waren wie zu erwarten noch auf Arbeit und würden vermutlich nicht vor neunzehn Uhr Zuhause sein. Geduldig wartete ich darauf, dass Logan ebenfalls in die Küche kam und mir vielleicht endlich ein paar Antworten geben konnte. Es dauerte keine Minute, bis er in der Tür auftauchte und mich abwartend ansah.

»Du hattest es aber ganz schön eilig.« Durchbrach er die Stille und lehnte sich an gegen den Türrahmen.

»Ich glaube du weißt bereits was ich wissen will.« Warf ich in den Raum und wartete gespannt auf seine Erwiderung.

»Wenn du auf heute Morgen anspielst, dann kann ich dir versichern, dass du dir darüber nicht den Kopf zerbrechen brauchst.« Während er redete, stieß er sich vom Türrahmen ab und stelle sich vor mich.

»Ich konnte dir aber ansehen, dass es dich den ganzen Tag beschäftigt hat. Und jetzt auch noch beschäftigt. Deswegen kann es nicht so unwichtig sein.«

»Kate, ich meine es Ernst. Mach dir darüber keine weiteren Gedanken.« Rief er nun leicht genervt und wollte sich umdrehen, um zu verschwinden. Bevor er das tuen konnte, packte ich ihn am Arm.

»Lass mich jetzt nicht einfach so stehen. Falls es so bedeutungslos ist, wie du behauptest, kann es ja auch nicht schaden, mich einzuweihen.« Rief ich nun energisch und formte meine Augen zu Schlitzen. Logan und Ich waren schon seit wir Kinder waren wie beste Freunde. wir erzählten uns jedes Geheimnis und vertrauten einander bedingungslos. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sich das seit dem Umzug irgendwie geändert hatte. Vor allem wegen heute Morgen und der Sache mit Liam. Ich musste zugeben, dass es mich schon etwas enttäuschte, dass er mir scheinbar nicht genug vertraute.

»Es ist etwas, in das ich mich nicht einmischen darf. Ich würde dir gern alles erzählen, trotzdem sollte ich nicht die Person sein, die dir das erklärt.« Seine Stimme war lediglich ein Flüstern und zum Ende hin senkte er den Blick. Schluckend lockerte ich meinen Griff um seinen Arm etwas und sah ihn betrübt an. Aber wer war es dann, der mir von all dem erzählte? Etwa Liam? Wenn es so war, dann musste eine Werwolf-Sache sein. Nur hatte ich im Moment keinen blassen Schimmer, was es sein könnte.

»Hat es etwas mit dem Alpha zu tun? Kannst du mir das wenigstens sagen?« Logan stand daraufhin stocksteif dar und damit wusste ich, dass ich ins schwarze getroffen hatte. Auch sein leichtes Nicken versicherte mir das.

»Also, nur um das nochmal zusammenzufassen, es hat etwas mit Liam zu tun und du darfst es mir nicht sagen. Dann ist das vermutlich seine Aufgabe. Vielleicht erklärt das auch die Tatsache, dass er mich immer so komisch ansieht.« Den letzten Satz flüsterte ich mehr zu mir selbst und doch bekam Logan diesen durch sein verbessertes Gehör mit. Daraufhin kniff er seine Lippen zusammen und umfasste beschwichtigend meine Hand.

»Nur, dass du es weißt, es gibt keinen Grund Angst oder eine Abneigung gegenüber dem Alpha zu empfinden. Ich gebe dir den Ratschlag, genauer auf sein Verhalten zu achten und dich daran zu erinnern, was eine weitere Sache ist, die an Werwölfen so besonders ist. Mehr kann ich dir nicht sagen.« Betrachtete man die offensichtliche Zwickmühle, in der nicht nur Logan sich befand, dann hatte er mir vermutlich schon mehr verraten, als ich erwartet hatte.

The Alpha | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt