CHAPTER 32

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»Und ihr habt wirklich die nächsten zwei Wochen sturmfrei?« Fragte mich Lia, während wir nebeneinander durch den Schulflur liefen, auf dem Weg in die Cafeteria, da es gerade zur Mittagspause geklingelt hatte. Ich nickte, woraufhin sie ein anerkennendes Pfeifen ausstieß, was mich schmunzeln ließ.

»Da könnt ihr es ja richtig krachen lassen.« Rief sie aus und kassierte sich dafür schräge Blicke von den anderen Schülern, die sich ebenfalls hier im Gang aufhielten. Mom und Dad waren bereits heute früh losgefahren und hatten sich tausendmal bei uns entschuldigt und versprochen, dass sie so früh wie möglich wieder zurückkommen würden. Als sie dann so plötzlich aufgebrochen waren, hatte ich das Ganze noch gar nicht realisiert. Aber ich versuchte, das Beste darin zu sehen, zum Beispiel, dass wir es –wie Lia sagte- richtig krachen lassen konnten. Und ich hatte auch schon eine Idee, was wir als erstes machen würden.

»Sag mal, hast du morgen schon was vor?« Fragte ich sie grinsend, erhielt aber erst nur einen verwirrten Blick.

»Nein, wieso?« Antwortete sie dann und sah mich neugierig an.

»Hast du vielleicht Lust auf eine Übernachtungsparty, ohne Eltern und große Brüder?« Logan hatte mir nämlich gestern nach dem Abendessen verkündet, dass er über das Wochenende im Rudelhaus sein würde und ich das Haus somit komplett für mich alleine hatte. Außerdem meinte er auf meine Einwände hin, dass es ihm wieder besserging, weswegen er heute auch wieder in der Schule war und ich meinen alten Chauffeur zurückhatte. Sehr zu dem Missfallen von Liam, wie er mir heute früh mit leiser Stimme verkündet hatte, woraufhin ich wieder wie eine Tomate angelaufen war.

»Da fragst du noch? Natürlich, ich sag's dir, dass wird die beste Pyjamaparty deines Lebens.« Rief sie freudig aus, was uns wieder seltsame Blicke einbrachte, die wir aber gekonnt ignorierten.

»Und was hältst du davon, wenn wir Stella und Layla ebenfalls einladen?« Fragte ich dann, als wir unseren Weg zur Cafeteria fortsetzen. Lia nickte daraufhin nur euphorisch und brachte mich wegen ihrer riesigen Begeisterung zum Lachen. Wir hatten uns mit den beiden in letzter Zeit wirklich gut angefreundet und verbrachten fast die ganze Zeit nur noch zu viert. Layla war, wie ich mir schon gedacht hatte, nur auf den ersten Blick ruhig und etwas zurückhaltend. Wenn man sie besser kannte, ebenso verrückt wie wir. So scheuchte mich Lia also in Richtung Cafeteria, um die beiden so schnell wie möglich zu fragen. Als wir die Doppeltür der Cafeteria öffneten, war diese seltsamerweise nicht so voll wie sonst. Vermutlich, weil nach zwei Tagen Regen, endlich wieder die Sonne herausgekommen war und bereits den Sommer begrüßte. Suchend sahen wir uns um und fanden alle an unseren Stammplatz sitzend vor. Breit grinsend ließ ich mich auf den freien Stuhl zwischen Logan und Aiden fallen, während Lia sich mir gegenüber, zwischen Stella und Jake, setzte.

»Was grinst ihr beiden so, als würdet ihr einen Mord planen?« Das war dann auch schon die erste Frage, die von einem irritierten Jake kam. Dass er ausgerechnet auf so einen Vergleich kam, ließ mich überrascht die Augenbrauen hochziehen, was Lia mir gleichtat.

»Wir planen keinen Mord, sondern freuen uns nur über etwas.« Stellte Lia dann fest, während sie alle interessiert ansahen.

»Und was ist das, worüber ihr euch so freut?« Fragte Aiden dann leicht skeptisch nach und blickte bereits gierig auf meinen Rucksack, den ich auf meinen Schoß liegen hatte, in der Hoffnung, dass er wieder etwas zu Essen von mir abstauben konnte. Als ich das bemerkte, schlug ich ihn schmunzelnd gegen die Schulter und lehnte mich weiter zu Logan rüber, während ich meinen Müsliriegel öffnete und einen Bissen nahm. Als ich wieder zu ihm sah, bemerkte ich seinen Schmollmund und zwang mich standhaft zu bleiben. Sonst gelang mir das relativ gut, heute war es nicht so. Deswegen zerbrach ich den Riegel in der Mitte und gab die eine Hälfte Aiden. 

»Kate hat beschlossen morgen eine Pyjamaparty zu veranstalten. Also Mädels, wenn ihr Zeit habt, seid ihr hiermit zu der besten Pyjamaparty eures Lebens eingeladen.« Riss mich Lias aufgeregte Stimme aus den Gedanken. Die beiden stimmten aufgeregt und mindestens genauso euphorisch wie Lia zu.

»Sind denn auch heiße Jungs eingeladen?« Ertönte dann Jakes Stimme, während er vielsagend mit den Augenbrauen wackelte und uns zuzwinkerte.

»Klar, wenn du welche kennst.« Meinte ich dann schulterzuckend, weswegen Lia, Stella und Layla fast von ihren Stühlen fielen. Wie die anderen beobachtete ich sie ebenfalls schmunzelnd und auch als sie sich wieder beruhigt hatten, blieb mein Blick etwas länger als nötig an Nathan und Layla hängen, die sich verliebt ansahen. So wie Nathan sie ansieht, will doch jeder angesehen werden. Dachte ich und schon schweiften meine Gedanken wieder zu Liam. Oh man, mich hat es anscheinend doch ziemlich erwischt.

»Haha, wirklich sehr witzig.« Rief Jake dann gespielt beleidigt und zog einen Schmollmund.

»Nein, aber jetzt mal im Ernst, sorry Jungs, aber das wird eine Übernachtungsparty für Mädchen, oder?« Sagte Stella dann und sah uns zum Ende hin fragend an, weswegen wir zustimmend nickten.

»So ein Pech, ihr wisst gar nicht, was ihr verpasst.« Beteiligte Nathan sich dann grinsend und mit verschränkten Armen an dem Gespräch. Layla knuffte ihn daraufhin leicht in die Seite, weswegen er dann mit ihr diskutierte, dass er als Entschädigung einen Kuss bekam.

»Leute, nehmt euch ein Zimmer.« Entfuhr es Jake, der sich dann angeekelt schüttelte. Auch wenn er von diesem ganzen Liebesquatsch –wie er es nannte- nicht viel hielt, würde auch er noch die richtige Person finden, die ihn seine Prinzipien vergessen ließ.

»Aber Nathan hat recht, wisst ihr was Jungs?« Fragte er dann in die Runde, woraufhin Logan und Aiden den Kopf schüttelten. Nathan war noch zu sehr mit Layla beschäftigt, als, dass er etwas davon mitbekommen würde.

»Wir schmeißen einfach unsere eigene Übernachtungsparty. Ohne Frauen.« Antwortete er dann überzeugt und erhielt zustimmendes Gemurmel. Ob das gut gehen wird?

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