CHAPTER 22

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Die Cafeteria war, wie ich es mir bei dem schlechten Wetter schon gedacht hatte, bis auf den letzten Tisch besetzt. Suchend ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und stoppte bei einem Tisch, der etwas abseits von den anderen stand. An diesem saßen Lia, Aiden und Logan. Etwas verwirrt darüber, dass sie sich nicht zu den anderen Werwölfen gesetzt haben, lief ich auf die drei zu. Schmunzelnd stellte ich außerdem fest, dass Lia sich wohl langsam an die beiden gewöhnt hatte, da sie sich lachend mit ihnen unterhielt. Lia war auch die erste, die mich bemerkte. Sie winkte mir zu, wodurch Logan und Aiden ihre Aufmerksamkeit ebenfalls auf mich richteten. Bei ihnen angekommen, ließ ich mich neben Aiden auf den Stuhl fallen und warf meinen Rucksack mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden.

»Na.« Begrüßte ich sie kurz und zog das a dabei lang. Nachdem sie alle ebenfalls eine kurze Begrüßung erwiderten, durchsuchte ich meinen Rucksack nach etwas Essbarem. Mein Magen knurrte bereits, da ich heute früh wieder nicht dazu gekommen war, etwas zu essen. Aber immerhin hatte ich daran gedacht, mir etwas einzupacken. Unter anderem einen Apfel und einen Müsliriegel, den ich dann in zwei Hälften zerbrach. Die eine Hälfte gab ich Lia, die mir daraufhin ein wissendes Lächeln schenkte. Obwohl die Jungs sichtlich über unseren stummen Austausch verwirrt waren, machten wir uns nicht die Mühe sie aufzuklären.

»Also, was haltet ihr davon, dass wir in dem Organisierungstrupp für den Sommerball sind?« Fragte Aiden dann, während er sich einen Mini-Brownie in den Mund schob, den er von mir stibitzt hatte. Deswegen hatte ich auch meine Arme vor der Brust verschränkt und warf ihm meinen besten Killerblick zu. Als er das bemerkte, sah er mich schmunzelnd an, kniff mir leicht in die Wange und machte ein gespielt mitleidiges Geräusch. Grummelnd schlug ich seine Hand weg und versuchte krampfhaft, ein Lachen zu unterdrücken. 

»Ich finde es ehrlich gesagt ganz cool. Ich meine, wir haben keine Schule und können den Ball so gestalten, wie wir ihn gut finden.« Meinte Lia dann aufgeregt und man konnte bereits sehen, wie sie gedanklich mit der Planung anfing.

»Solange nicht eine knallpinke Feier mit rosa Luftballons und ausgestopften Einhörnern dabei rauskommt.« Merkte Logan grinsend an. Lia und ich verdrehten daraufhin die Augen und Aiden prustete wieder los.

»Wirklich sehr witzig. Wenn du dir so eine Feier wünschst, musst du es uns nur sagen.« Sagte ich dann süffisant grinsend, woraufhin Logan nur ein Schnauben ausstieß. 

»Und was hältst du davon?« Fragte Aiden einige Sekunden später. Interessiert musterte er mich, während ich noch den letzten Bissen meines zweiten Mini-Brownies herunterschluckte, den Aiden mir nicht klauen konnte.

»Ich weiß nicht. Einerseits finde ich es auch cool, dass wir keinen Unterricht haben, aber ich habe auch die Befürchtung, dass wir etwas Wichtiges im Unterricht verpassen.« Warf ich meine Bedenken ein, die sich neben der Freude und Aufregung breitgemacht hatten.

»Es wird schon alles gutgehen.« Sagte Aiden daraufhin zuversichtlich und legte einen Arm um mich, um mich kurz durch zu knuddeln, als wäre ich ein lebensechter Teddybär. Lachend drückte ich ihn von mir weg und gab ihm einen Klaps auf die Schulter, die er sich dann mit gespielt schmerzverzerrten Gesicht rieb. Augenrollend blickte ich aus der großen Fensterfront, die den leeren Schulhof und einen dunklen Himmel zeigte. Vermutlich hatte Aiden recht und es würde alles so kommen, wie es kommen musste. 


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