CHAPTER 62

7.7K 256 21
                                    

Das Kennenlernen verlief besser, als ich gedacht hatte und ich konnte immer noch nicht ganz glauben, dass Liam meine Eltern bereits nach wenigen Minuten von sich überzeugt hatte. Die nächsten zwei Stunden hatten wir mit Reden verbracht, bis Liam mich fragte, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er mich für ein paar Stunden entführte. Natürlich hatte ich nichts dagegen einzuwenden und daraufhin hatte meine Mom uns regelrecht nach draußen gescheucht und mir, bevor sie die Haustür hinter uns zuknallte, noch ein vielsagendes Lächeln geschenkt, was mir die Röte ins Gesicht trieb. Nun standen wir beide vor Liams schwarzen Motorrad und ich diskutierte mit ihm darüber, dass ich kein Motorrad fahren wollte.

»Ich werde nicht auf dieses Ding steigen.« Wiederholte ich mich nun schon zum dritten Mal, woraufhin Liam nur frustriert seufzte und sich durch die Haare fuhr.

»Solange du dich an mir festhältst, wird dir nichts passieren.« Meinte er und sah mich eindringlich an.

»Wie beruhigend.« Murmelte ich, während ich die Arme vor der Brust verschränkte und ihn stur ansah.

»Dann wird das mit der Überraschung wohl nichts.« Erwiderte Liam dann schulterzuckend und sorgte dafür, dass meine Augen groß wurden.

»Überraschung?« Fragte ich ihn dann wie ein kleines Kind und vergaß kurz die Tatsache, dass ich dafür auf das Motorrad steigen musste.

»Ja, ich hatte eigentlich eine Überraschung für dich vorbereitet, aber wenn du nicht dazu bereit bist, aufzusteigen, dann wird das wohl nichts.« Meinte er gespielt gleichgültig, obwohl ich anhand seines Grinsens bemerkte, dass er wusste, dass er mich bereits am Haken hatte.

»Also gut, lass es uns hinter uns bringen.« Murrte ich dann geschlagen und seufzte, woraufhin er mir einen Helm reichte, den ich widerwillig aufsetzte. Während der Fahrt klammerte ich mich regelrecht an Liam und hatte die ganze Zeit meine Lippen aufeinander gepresst, damit mir kein Schrei oder ähnliches entwich. Ich war froh, als Liam anhielt und ich endlich absteigen konnte. Liam schien das erneut zu amüsieren, da er sich grinsend durch die Haare fuhr.

»Du hast dich wacker geschlagen, mein kleines Klammeräffchen.« Meinte er dann schmunzelnd und schlang einen Arm um meine Hüfte, während er mich an sich zog. Ich brummte nur und sah mich das erste Mal richtig um, wodurch ich feststellte, dass wir uns am Strand befanden. Ich musste an das erste Mal denken, als wir mit den anderen hier waren, zusammen am Lagerfeuer saßen und uns unbeschwert unterhalten hatten. Die Sonne ging bereits unter und spiegelte sich im Meer, das gerade hohe Wellen schlug. Es war ein schöner Anblick und ich lehnte meinen Kopf mit einem Lächeln an Liams Schulter, während er uns zu einer bestimmten Stelle dirigierte.

Schon nach wenigen Minuten wusste ich, wo Liam mich hinführte und ein breites Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Nachdem wir den steilen Weg hinauf gestiegen waren, fiel mein Blick auf die tolle Aussicht, die ich das erste Mal bereits bewundert hatte. Nur die Decke, die auf dem Boden ausgebreitet war und der Picknickkorb, der danebenstand, waren neu. Ich drehte mich zu Liam um, dessen Blick gespannt auf mir lag und schlang meine Arme um seinen Hals, während ich ihn grinsend in die Augen blickte.

»Hast du das alle vorbereitet?« Fragte ich ihn dann gespannt und strich mit einer Hand leicht über seine Schulter.

»Naja, ich hatte ein bisschen Hilfe von Ethan.« Erwiderte er dann verschmitzt und legte seine großen Hände auf meiner Taille ab.

»Die Überraschung ist dir trotzdem mehr als gelungen.« Meinte ich dann und bevor er etwas sagen konnte, hatte ich auch schon meine Lippen auf seine gepresst. Er brauchte kurz, bis er den Kuss erwiderte, aber als er es dann tat, fuhr ich mit einer Hand durch seine weichen Haare und zog an einzelnen Strähnen, was dafür sorgte, dass er ein tiefes Knurren ausstieß und mich noch enger an sich zog. Dadurch fuhr mir ein angenehmer Schauer über den Rücken und ich seufzte in den Kuss hinein, wobei ich deutlich sein selbstgefälliges Grinsen bemerkte.

»Komm, du hast bestimmt Hunger.« Meinte er dann, nachdem wir uns wieder schweratmend voneinander gelöst hatten und er nach meiner Hand griff, um mich zu der Decke zu führen. Ich brauchte ihn nicht mal etwas darauf zu antworten, denn das übernahm mein Bauch, der wie aufs Kommando grummelte. Lachend ließ ich mich neben Liam nieder und beobachtete, wie er den Korb öffnete und allesmögliche an Essen und Trinken herausholte.

»Du hast ja wirklich an alles gedacht.« Schmunzelte ich und wandte kurz meinen Blick von ihm ab, um die Weite des Meeres zu bewundern.

»Ich wollte, dass dir an Nichts fehlt.« Meinte er dann und blickte mich mit so viel Liebe im Blick an, dass sich mein Herz zusammenzog und ich lächelnd meine Hand auf seine legte.

»Das ist süß von dir, aber ich wäre auch mit weniger zufrieden gewesen. Hauptsache wir sind zusammen.« Erwiderte ich ernst. Daraufhin beugte er sich vor, um seine Lippen sanft auf meine zu legen. Der Kuss war zwar kürzer und viel zärtlicher als alle vorherigen Küsse, aber in ihm lagen viele unausgesprochene Gefühle.

»Ich liebe dich.« Raunte Liam mir dann leise zu und sah mir dabei unentwegt in die Augen. Mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht, legte ich meine Hand an seine raue Wange und streichelte über sie, bevor die nächsten Worte meinen Mund verließen.

»Ich liebe dich auch.«

- THE END -

The Alpha | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt