CHAPTER 57

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Auch wenn ich mich auf den Sommerball freute, hatte ich ganz vergessen, dass durch diesen auch eine große Aufregung aufkommen würde. Die Person, die diese Sache gerade verkörperte, war Lia, die wild durch mein Zimmer wuselte und nicht wusste, was sie zuerst machen sollte. Lia war extra zu mir gekommen, damit wir uns zusammen fertigmachen konnten, nur hatten wir die Zeit etwas aus den Augen verloren.

»Kate, hast du meine beigen High Heels gesehen?« Rief Lia panisch. Schmunzelnd erhob ich mich von meinem Bett und griff mit einer Handbewegung nach den Schuhen, die sie suchte.

»Ja, hier sind sie.« Lachte ich und reichte sie ihr, woraufhin sie mir einen dankenden Blick schenkte.

»Ach, du bist ein Schatz, danke.« Sagte sie und zog mich überschwänglich in eine Umarmung. Wenn Lia im Stress und aufgeregt war, dann tendierte sie gerne dazu, zu übertreiben und hatte das Bedürfnis einen alle fünf Minuten zu umarmen. Tim war seit neuestem immer der, der das zu spüren bekam, aber er lief ihr mit offenen Armen entgegen und freute sich über jede ihrer Umarmungen. Nur war er gerade nicht da und so wurde ich mit ihren Kuscheleinlagen überhäuft. Mit einem Blick auf die Uhr, stellte ich fest, dass wir nur noch eine Stunde hatten, bis Tim und Liam uns abholten und wir zusammen zum Sommerball fuhren. In Rekordgeschwindigkeit machten wir unser Make-Up und unsere Haare und schlüpften in unsere Kleider, die wir vor zwei Tagen auf einer ausgiebigen Shoppingtour mit Layla und Stella gekauft hatten.

Lia hatte ihre Haare hochgesteckt, wobei einzelne Strähnen gelockt heraushingen. Ihr Kleid war bodenlang, in einem dunklen Blau und stand ihr perfekt. Also kurz gesagt, sie sah wirklich wunderschön aus und Tim würden mit Sicherheit die Augen rausfallen, wenn er sie sah. Das sagte ich ihr auch, woraufhin sie sich lachend bedankte und meinte, dass Liam bei meinem Anblick ebenfalls die Augen rausfallen würden. Ich betrachtete mich daraufhin kurz im Spiegel. Meine braunen Haare fielen mir in riesigen Wellen über den Rücken und mein Make-Up war bis auf den auffallenden Lidschatten schlicht gehalten. Das Kleid, das ich trug, war wie Lias bodenlang und in einem hellen rosa gehalten. Oben war es mit Spitze besetzt und eng anliegend, während es nach unten hin in einem leichten Tüll immer weiter fiel. An meinen Füßen trug ich High Heels, in denen mir jetzt schon die Füße wehtaten und ich war gerade auf der Suche, nach meiner weißen Tasche.

»Bist du soweit? Die beiden müssten jede Minute kommen.« Meinte Lia dann mit einem Blick auf die Uhr, während ich immer noch nach der Tasche suchte, bei der ich mir ganz sicher war, dass ich sie vorhin erst gesehen hatte. In dem Moment, als ich mit einem strahlenden Lächeln die Tasche in einer Ecke meines Zimmers erblickte, klingelte es und Lia fing an aufgeregt zu quieken. Schnell packte ich mein Handy, die Eintrittskarten und für den Notfall etwas Geld in die Tasche und verließ dann mit einer aufgeregten Lia mein Zimmer.

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»Ihr seht beide wirklich wunderschön aus.« Rief Tim als erster, als wir nach draußen traten. Er und Liam trugen schwarze Anzüge, die ihnen ziemlich gut standen. Das sah Lia wohl auch so, denn als sie an Tim heruntersah, war ich der Meinung, dass ihr etwas Sabber am Mund hing. Wahrscheinlich war ich aber auch nicht besser, denn mein Blick klebte ebenfalls an Liam, der in diesem Anzug verdammt gut aussah. Als Lia Tim zur Begrüßung einen Kuss gab, der in einer wilden Knutscherei endete, wandte ich mich wieder Liam zu, der seinen intensiven Blick immer noch an mir auf und ab wandern ließ.

»Du siehst toll aus.« Raunte Liam dann, als er an mich herantrat und sofort seine Arme um meine Taille schlang.

»Du aber auch.« Gab ich grinsend zurück und fuhr mit einer Hand über den weichen Stoff des schwarzen Sakkos. Sein Griff um meine Taille wurde daraufhin stärker und er zog mich so ruckartig an sich, dass mir ein überraschter Laut entfuhr.

»Ich muss wohl den ganzen Abend irgendwelche Jungs von dir fernhalten und ihnen böse Blicke zuwerfen.« Schmunzelte er und bevor ich etwas dazu sagen konnte, legte er seine Lippen auf meine. Es war eher andersherum. Vermutlich musste ich eine ganze Schar an bereitwilligen Frauen abwimmeln und ihnen mehr als einmal zeigen, dass er zu mir gehörte, damit es endlich in ihre Köpfe reinging. Dachte ich, als ich meine Arme um seinen Hals schlang und den Kuss intensivierte, während ich die Augen schloss.

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