CHAPTER 27

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Überrascht drehten wir beide uns um und blickten in das grinsende Gesicht von Liam. Ich erstarrte, als ich in seine bernsteinfarbenen Augen sah, die mich wiedermal so intensiv musterten. Während ich deswegen kein Wort herausbrachte, ergriff Aiden dieses schon.

»Das ist nicht nötig, ich fahre sie.« Sagte er dann, weswegen ich es schaffte, meinen Blick von Liam loszureißen und stattdessen ihn anzusehen. Liam blickte ihn nun ebenfalls an und antwortete dann mit eindringlicher Stimme:

»Ich kann sie fahren. Das ist doch nur ein Umweg für dich und außerdem muss ich auch in die Richtung.« Aiden sah ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»So ein großer Umweg ist das nicht. Außerdem hat sie bereits zugestimmt.« Es lag eine gewisse Anspannung in der Luft, die mir ein unbehagliches Gefühl gab. Das bestätigten dann auch die angriffslustig funkelnden Augen von Liam und sein ebenfalls angespannter Kiefer.

»Ach, hat sie das?« Fragte er dann mit einem Hauch von Spott, wodurch Aiden schnaubend die Luft ausstieß. Danach sahen mich beide auf eine Antwort wartend an. Unsicher strich ich mir eine Strähne meiner Haare aus dem Gesicht, während mein Blick abwechselnd zwischen Aiden und Liam hin und her schweifte. Oh man, das war ja wie in einem Hühnerstall bei einem Hahnkampf. Wer beeindruckt die Henne –in dem Fall mich- am meisten. Die Wahrheit war nur, dass mich gerade keiner von beiden beeindruckte. Dieser unnötige Streit und die Provokationen von beiden, nervten mich nur, während ich einfach überlegte, ob ich deswegen nicht doch lieber laufen wollte.

»Jungs, ihr müsst deswegen doch nicht streiten...-« Bevor ich weiterreden konnte, unterbrach mich Liams harsche Stimme schon.

»Wir streiten uns doch nicht, oder?« Fragte er an Aiden gewandt, der dann zustimmend verneinte. Leicht genervt stieß ich daraufhin die Luft aus. Wen wollten sie hierdurch eigentlich beeindrucken? Also mich jedenfalls nicht.

»Ich glaube es ist besser, wenn ich einfach laufe. Ich will hier nicht für irgendwelche Unstimmigkeiten zwischen euch verantwortlich sein. Also dann, bis morgen.« Antwortete ich dann entschieden und drehte mich schon um, um die drei Treppenstufen vom Ausgang herunterzugehen.

»Kate, warte.« Ertönte plötzlich die Stimme von Aiden und ließ mich innehalten. Abwartend drehte ich mich wieder zu den beiden um. Wie Liam blickte ich nun auch zu Aiden, der einen undurchdringlichen Blick aufgesetzt hatte.

»Mir ist gerade eingefallen, dass ich doch noch was zu erledigen habe. Deswegen ist es okay, wenn Liam dich mitnimmt.« Auf seine Worte hin, riss ich überrascht meine Augen auf. Er wandte sich allerdings schon ab und lief neben mir die Treppen runter. Mit einer hochgezogenen Augenbraue, hielt ich ihn am Arm fest.

»Und das ist wirklich okay für dich?« Fragte ich dann nochmal nach und musterte sein Gesicht, um herauszufinden ob er log.

»Ja, klar. Also dann, bis morgen.« Meinte er nur lächelnd. Dieses Lächeln wirkte eher gequält, woran ich dann auch feststellte, dass das alles andere als okay war. Da ich die Situation nicht weiter zum eskalieren bringen wollte, nickte ich nur und sah ihm nachdenklich hinterher, während er zu seinem schwarzen BMW lief, einstieg und davonfuhr. Mit in die Hüfte gestemmten Armen, drehte ich mich wieder zu Liam um, der ein siegessicheres Grinsen auf dem Gesicht hatte. Das versuchte er dann aber, als er meinen Blick bemerkte, vergebens zu verstecken.

»Ich weiß nicht, was in euch beide gefahren ist. Jedenfalls war es alles andere als okay.« Mahnte ich ihn dann und zog eine Augenbraue nach oben. Das war es wirklich nicht. 

»Ich weiß nicht was du meinst.« Erwiderte er daraufhin dreist und zuckte unschuldig mit den Schultern.

»Natürlich.« Schnaubte ich sarkastisch und sah ihn böse an.

»Ich habe nichts gemacht.« Beharrte er weiterhin, während er immer noch versuchte, sein Grinsen zu verbergen.

»Ach sei doch still.«

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