7. Kapitel

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Am selben Abend lag Suga in seinem Bett und konnte nicht einschlafen. Nachdem er und Daichi sich einige Zeit unterhalten hatten kam irgendeine Tante als Überraschung zu Besuch. Wer weiß wieso ausgerechnet heute. Hatte ja keiner Geburtstag oder so und wieso auch noch am Abend? Jedenfalls musste Daichi herhalten und sich mit ihr unterhalten. Mit anderen Worten, Suga machte sich auf nach Hause. Zwar hatte sein bester Freund ihn gebeten da zu bleiben und auch seine Tante hatte erklärt, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn er da blieb, aber er wollte nicht das dritte Rad am Wagen spielen. Also hatte er sich verabschiedet und lag jetzt schon viel zu früh im Bett.

Draussen war es sogar noch hell. Kein Wunder, dass er nicht einschlafen konnte. Das musste alles ein schlechter Scherz sein. Da besuchte Suga einmal seinen besten Freund und dann kam irgend so ein dummer Besuch dazwischen. Seufzend drehte er sich zu seiner Wand und starrte sie an. Er war nicht wütend, aber trotzdem ärgerte er sich. Sie hatten lange nicht mehr einfach geredet oder zusammen gelacht. Vielleicht hätte er doch da bleiben sollen. Aber andererseits hätte er auch keine Lust auf irgendein Gespräch mit Daichis Verwandtschaft gehabt.

Wieder drehte er sich, diesmal auf den Bauch und vergrub seinen Kopf in seinem Kissen. So war es zumindest dunkel, aber er bekam nicht genug Luft um ewig so zu liegen. Langsam setzte er sich auf und starrte aus seinem Fenster. Es war noch nicht einmal annähernd dunkel und morgen war sowieso Wochenende, also warum lag er hier in seinem Bett? Er ließ sich aus seinem Bett gleiten und begab sich anschließend in die Küche.

Hunger hatte er nicht, denn bei den Sawamuras hatte er ja schon gegessen. Trotzdem warf er einen Blick in den Kühlschrank, nur um ihn kurz darauf wieder zu schließen und sich gelangweilt und ein wenig frustriert am Esstisch niederzulassen. Seine Arme ließ er runter hängen und seinen Kopf legte er auf dem Tisch ab.

Vielleicht sollte er für die Schule lernen? Nein, darauf hatte gerade am wenigsten Lust. Aber was dann? Er könnte sich seinen Volleyball schnappen und ein wenig damit rausgehen, aber auch dazu hatte er reichlich wenig los. Was war nur los mit ihm? Auf nichts hatte er Lust, aber Nichtstun war auch nicht gut. Sich über sich selbst ärgernd zog er sein Handy aus seiner Hosentasche und entsperrte es. Er könnte seine eigene Verwandtschaft anrufen, die würden sich bestimmt freuen. Suga begann durch seine Kontakte zu scrollen, fand aber niemanden, mit dem er wirklich reden wollte. Nur ein Kontakt strahlte ihm förmlich entgegen.

Wütend starrte er auf sein Display. Gab es denn gar nichts mehr für ihn außer Daichi? Er schaltete sein Smartphone aus bevor er doch noch in Versuchung geraten konnte und auf wählen drückte und stand wieder auf. Lustlos schlurfte er in sein Zimmer. Er fühlte sich gerade überhaupt nicht wie er selbst. Normalerweise war er immer gut gelaunt. Wieso jetzt nicht? Konnte einen Liebe so sehr verändern? Kurzerhand griff er nach seiner Jacke, die über seinem Schreibtischstuhl hing, und verließ sein Zimmer, welches er gerade erst betreten hatte. Suga wollte den Kopf frei bekommen und sich sammeln, vielleicht half ja ein Spaziergang dabei. Außerdem hatte er dann etwas zu tun.

Nach einer halben Stunde war er, einem Schild nach zu urteilen, mittlerweile schon in einem anderen Ort angekommen. Suga war die ganze Zeit nur geradeaus gelaufen und wusste daher den Weg nach Hause, aber er ging trotzdem auf die Bushaltestelle vor ihm zu. Dort hing nämlich ein großer Plan, vermutlich von der Stadt. Naja, eher ein Kaff als eine Stsdt. Er blieb vor dem Plan stehen und musterte ihn genau.

Mit einem roten Punkt war die Haltestelle an der er stand markiert. Praktisch, so konnte er sich besser orientieren. Er entdeckte schnell die Karasuno High und ein paar andere größere Gebäude. Suga drehte sich um und setzte sich auf einen der Sitze. Dann verschränkte er die Arme und beobachtete seinen Atem. So langsam dämmerte es und er musste auch noch nach Hause laufen, aber sein Kopf schwirrte ihm immernoch und er genoss die leichte Brise, die gerade seine Haare aufwirbelte, einfach zu sehr, um jetzt nach Hause zu laufen. Stattdessen begann er lieber, sich wieder mit seinen Gedanken zu beschäftigen.

Daisuga <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt