15. Kapitel

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Daichi packte tatsächlich am darauf folgenden Tag seine Sachen zusammen und hatte wohl beschlossen, wieder bei sich zu Hause einzuziehen. Also war er anscheinend zufrieden gewesen mit Sugas Auskunft vom Vortag. Jedoch spürte Suga den ganzen Tag den durchbohrenden Blick seines besten Freundes. Egal was er tat, er hatte immer das Gefühl beobachtet zu werden. Und jedes Mal wenn sich der grauhaarige zu Daichi umdrehte, war der sehr beschäftigt damit sich den Himmel, oder wahlweise die Decke, anzuschauen. Und auch wenn es Suga extrem nervös machte, traute er sich nicht seinen besten Freund darauf anzusprechen. Vermutlich hätte der eh alles abgestritten.

Jedenfalls fragte sich Suga die ganze Zeit was das sollte, bis ihm schließlich in der Mittagspause ein Licht aufging. Daichi und er saßen gerade in der Cafeteria, als plötzlich ein Mädchen aus seiner Klasse zu ihm kam um ihn nach irgendetwas zu fragen. An sich war das nichts ungewöhnliches, da es öfter vorkam, dass irgendwelche Mitschüler mit einem redeten. Was allerdings sehr ungewöhnlich war, war das Daichi den Kleineren mit seinen Blicken quasi löcherte.

Während also seine Mitschülerin drauf los faselte, hatte Suga Mühe sich auf das Gesagte in irgendeiner Form zu konzentrieren. Als sie dann schließlich aufhörte zu sprechen und Suga fragend anschaute musste er feststellen, das er wohl gerade eine Frage gestellt bekommen hatte und nicht einmal wusste worum es ging. »Äh, wie bitte?«, sagte er verlegen und lächelte leicht. Etwas entnervt begann sein Gegenüber erneut zu erklären, um was es ging, jedoch spürte Suga immernoch Daichis Blick auf sich liegen, was seine Auffassungsgabe erheblich einschränkte. Als das Mädchen schließlich fertig war antwortete er nur: »Tut mir leid, ich weiß es nicht...« Er hatte zwar immernoch nicht zugehört, aber das war eigentlich eine Antwort auf alles, oder? Verwundert starrte das Mädchen Suga eine Weile an bis sie mit einem ›Olay, bis dann auch‹ verschwand.

Puh, Gott sei Dank war sie endlich weg. Schon fast erleichtert drehte er sich zu Daichi um, der ihn auch leicht verdutzt anschaute. »Du weißt nicht, ob du Lust hast ihr Nachhilfe zu geben?« Perplex blinzelte er ein paar mal. Das hatte sie ihn gefragt? So ein Mist. Er hätte zwar so oder so nein gesagt, aber das kam natürlich jetzt extrem gemein rüber. Ob er sich später entschuldigen sollte? Dabei war er sich nicht einmal mehr genau sicher, wie das Mädchen hieß, das ihn gerade um Nachhilfe Stunden gebeten hatte. »Du hast ihr gar nicht zugehört oder?« Da hatte Daichi Mal wieder voll ins Schwarze getroffen. Wie machte er das nur immer? »Ähm...« »Ist sie die jenige? Du weißt schon...«, während er das sagte beugte sich der schwarzhaarige leicht vor und begann schon fast zu flüstern.

Suga spürte wie ihm schon wieder warm wurde. Vermutlich weil sich Daichi zu ihm lehnte. Darum ging es also die ganze Zeit. Sein bester Freund hatte keine Antwort auf die Frage in wen er verliebt sei bekommen, also versuchte er es einfach selbst rauszufinden. Deshalb wurde er die ganze Zeit mit seinen Blicken gelöchert. Diese Erkenntnis half ihm jedoch im Augenblick nicht wirklich weiter. Von Außen betrachtet war es wohl verständlich anzunehmen das Suga in seine Mitschülerin von gerade eben verliebt war. Er war die ganze Zeit nervös gewesen und hatte es nicht einmal geschafft sich auf das Gesagte zu konzentrieren. Und jetzt, wo Daichi ihn auf seine Vermutung ansprach, wurde er auch noch rot. Dabei war das doch absolut nicht so. Suga hatte keine Ahnung was er jetzt antworten sollte. Alles in allem war es aber wahrscheinlich auch egal, ob er ja oder nein sagte. Daichi würde es ihm entweder glauben, oder nicht. Und wahrscheinlich eher nicht. Ehe der grauhaarige jedoch etwas sagen konnte, wurde er von der Schulglocke gerettet.

Als endlich der Unterricht geendet hatte lief Suga in Richtung Clubraum, schließlich hatten sie jetzt noch Training. Wie sich herausstellte war er der erste, was auch kein Wunder war angesichts der Tatsache, dass seine Lehrerin den Unterricht zum Glück zehn Minuten früher beendet hatte. Also legte der Zuspieler seine Tasche im Clubraum ab und zog sich schnell um. Dann setzte er sich auf den einzigen Stuhl im Raum. Bis die anderen kamen dauerte es bestimmt noch.

Daisuga <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt