18. Kapitel

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Als die letzte Stunde endlich vorbei war schlenderte er in Richtung Turnhalle. Er spielte nach wie vor mit dem Gedanken einfach das Training ausfallen zu lassen, allerdings hatte er das in letzter Zeit schon zu oft getan und er würde vermutlich ziemlichen Ärger bekommen.

Er war der letzte im Clubraum, was ihm aber ziemlich Recht war. In der Halle war schon alles aufgebaut und einige Bälle wurden hin und her gepasst. Alles war so friedlich, okay abgesehen von den Schreien von Tanaka und Nishinoya vielleicht. Lächelnd gesellte sich Suga zu dem Ass, welches etwas verloren herumstand und begann sich mit diesem zu unterhalten.

»Asahi, Ukai fragt nach dir.« Suga drehte sich um, um zu sehen wer da sprach, auch wenn er es schon längst an der Stimme erkannt hatte. Daichis und sein Blick trafen sich für einen Moment, bevor der Zuspieler zu Boden schaute. »Oh, okay.« Asahi drehte sich um und eilte in Richtung Trainer. Suga musterte immernoch den Boden, um Daichis Blick möglichst aus dem Weg zu gehen.

Das ganze Training war eine Katastrophe. Zumindest kam es dem Zuspieler so vor. Seine Pässe waren ungenau, seine Annahmen waren schlecht und auch ansonsten konnte er sich nicht konzentrieren. Jedoch schien das niemand zu bemerken, zumindest sagte keiner etwas dazu. Erschöpft ließ er sich auf die Bank am Rand der Turnhalle fallen und schaute den anderen beim Abbauen zu. Naja, eigentlich starrte er nur vor sich hin, aber irgendwie war das entspannend, weshalb er seinen Blick nicht abwandte.

»Alles gut bei dir, Suga?«, fragte Asahi, der sich neben den grauhaarigen gesetzt hatte. »Ja«, erwiderte er ohne wirklich über die Frage nachzudenken. Asahi seufzte und ließ den Kopf hängen. »Ich weiß das irgendwas mit Daichi und dir los ist, aber ihr wollt mir beide nicht sagen was. Ihr seid nur total deprimiert. Das macht mich echt verrückt, weißt du?«

War ja irgendwie klar, dass Asahi sich schlecht fühlte. Er zerbrach sich immer direkt den Kopf.
»Es ist nichts, wirklich.«, versuchte Suga seinen Freund zu beruhigen. »Habt ihr euch gestritten?«
»Nicht direkt.«
»Nicht direkt?«
»Naja... wir haben uns nicht wirklich gestritten.«, er seufzte leicht, »Daichi hat was gemacht was ihm leidtut.«

Verwirrt schaute Asahi den Zuspieler an. »Aber wo liegt denn genau das Problem, wenn es ihm leidtut?« Traurig wandte der grauhaarige seinen Blick ab.
»Ihr solltet euch einfach aussprechen. Was immer es ist, ihr kriegt das schon wieder hin. Ihr seid doch beste Freunde. Redet einfach miteinander!« Suga schwieg nur und starrte auf seine Füße. »Bitte, wir machen uns alle Sorgen.«, fügte das Ass leise hinzu. Kaum erkennbar nickte Suga, woraufhin sein Freund aufstand und sich auf den Weg zum Clubraum machte.

Auf seinem Weg nach Hause dachte Suga nach. Aussprechen. Das klang eigentlich nach einem guten Plan, aber was sollte Suga sagen?
'Hey also das wegen letztens tut mir Leid, aber du musst wissen, ich bin total verknallt in dich und hab keine Ahnung, was ich machen soll. Deswegen hab ich mich auch in letzter Zeit so seltsam verhalten'
Eher nicht. Aber was dann?

In Gedanken versunken kickte er einen Stein vor sich her und versuchte dabei möglichst nicht über ihn zu stolpern. Und wann sollte er ihn ansprechen? In der Schule? Nach dem Training? Oder vielleicht sollte er ihn zu Hause besuchen? Der grauhaarige verlangsamte seine Schritte, bis er ganz stehen blieb. Wenn er geradeaus ging, kam er zu seinem Haus, aber wenn er jetzt nach rechts einbog, käme er zu Daichis Haus.

Unentschlossen schaute er hin und her. Einerseits wollte er das alles irgendwie mit seinem besten Freund klären, aber andererseits wusste er nicht, was er sagen wollte. Eine kalte Brise wehte durch die Straße und brachte Suga leicht zum zittern. Schließlich entschied er sich nach Hause zu gehen und sich dort aufzuwärmen. Vielleicht fiel ihm ja bis dahin ein, was er sagen sollte.

Auch nach einer heißen Dusche, Abendessen und sogar einer heißen Schokolade war er noch immer ratlos. Und je länger er grübelte, desto später wurde es. Ein Blick auf die Uhr veriet ihm, dass es kurz nach sieben war. Er beschloss, dass es keinen Sinn hatte um diese Uhrzeit bei Daichi aufzukreuzen. Er würde sich bis morgen etwas einfallen lassen.

Daisuga <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt