Ohne überhaupt über irgendetwas nachzudenken rannte Suga schon fast nach Hause. Dort angekommen schloss er die Haustür auf, legte seine Sachen ab und begann zu weinen. Das konnte doch nicht wahr sein? »Wieso?«, schluchzte er und kauerte sich zusammen. Wieso war das gerade passiert? Wieso hatte Daichi ihn überhaupt geküsst? Wieso machte er sowas und warf ihn dann aus dem Haus? Jeder Korb der Welt wäre ihm lieber gewesen als das! Wieso hatte er sich überhaupt in Daichi verlieben müssen? Wieso nicht in einen anderen? Oder in ein Mädchen? So war es doch normal! (Egal auf welches Geschlecht man steht, es ist immer normal! Das denkt er nur gerade, weil er so frustriert ist!!!)
Leer starrte er vor sich hin. Nach ungefähr einer Stunde hatte er alle seine Tränen aufgebraucht und starrte seitdem nur gegen die gegenüber liegende Wand. Hunger hatte er nicht, Durst hatte er nicht und ansonsten wusste er auch nicht, was er jetzt tun sollte. Irgendwann stand er jedoch trotzdem auf. Ohne ein richtiges Ziel lief er durch das gesamte Haus. Das einzige was er gerade wollte war sich abzulenken. Das stellte sich allerdings als ziemlich schwierig heraus, denn auf nichts hatte er im entferntesten Lust. Irgendwann kam er in seinem Zimmer an und setzte sich auf sein Bett. Vielleicht konnte ihn ja Musikhören ablenken. Er kramte seine Kopfhörer hervor, stöpselte sie ein und klickte auf irgendein Lied aus seiner Playlist. Nach wenigen Sekunden stoppte die Musik jedoch. Verwundert schaute Suga auf sein Handy. Es schaltete sich gerade aus, da es keinen Akku mehr hatte. Also legte der Zuspieler sein Smartphone auf seinen Nachttisch und begann es zu laden. Dann dunkelte er sein Zimmer ab und beschloss zu schlafen. Er hatte zwar keine Ahnung wie spät es war, aber das war ihm auch egal. Während man schlief konnte man nicht nachdenken und das war ihm gerade am allerliebsten.
Am nächsten Morgen wachte er schon um 4:37 Uhr auf. Kein Wunder, schließlich war er gestern extrem früh ins Bett gegangen. Erholt fühlte er sich aber nicht wirklich. Trotzdem stand er auf und trottete ins Badezimmer um sich für die Schule fertig zu machen. Obwohl er sich wie eine Schnecke für die Schule fertig gemacht hatte, war er deutlich zu früh dran. Nichts desto trotz beschloss er, sich auf den Weg zu machen. Als er an der Ecke ankamen, an der sich Asahi, Daichi und Suga normalerweise trafen, blieb er stehen.
Sollte er warten? Er starrte in die Richtung aus der seine Freunde immer kamen. Nein. Er drehte sich um und setzte seinen Weg zur Schule fort. Worauf sollte er warten? Das Daichis Blick sein Herz erneut zum brechen brachte?Als Suga an der Schule ankam entschied er sich dazu in der Schulbibliothek zu warten bis der Unterricht losging. Dort war es schön warm und er war ungestört. Also lief er in den kleinen Raum der sich Bibliothek nannte, stellte seine Tasche an dem dafür vorgesehenen Platz ab und setzte sich an einen der drei zwischen Bücherregalen stehenden Tische. Gedankenverloren griff er nach irgendeinem Buch, damit er einen Grund hatte hier zu sitzen. Er konnte Daichi nicht für immer aus dem Weg gehen. Spätestens beim Training würden sie mit einander reden müssen. Und was dann? Sollte er dann einfach so tun als wäre nicht passiert? Er wusste nichtmal, ob er das konnte.
Der grauhaarige warf einen Blick auf das Cover des Buches, welches er sich aus dem Regal genommen hatte. Was hatte er sich denn da für einen Mist herausgesucht? Es war einer dieser ultra kitschigen Liebesromane. Auch wenn ihn das Buch nicht wirklich interessierte, warf er einen Blick auf die Kurzzusammenfassung. Anscheinend ging es um irgendein Pärchen, das sich gegenseitig unendlich liebt, jedoch kommt es zu unzähligen Missverständnissen und deshalb kommen sie nicht zusammen. Ewiges Drama, dies und das. Das übliche halt. Seufzend stellte er das Buch zurück dahin, wo er es her genommen hatte. Wieso gab es solche Bücher überhaupt in einer Schulbibliothek? Sollte man hier nicht eigentlich Schulbücher ausleihen?
Für einen Moment schloss er die Augen, um weiter nachdenken zu können. Wahrscheinlich war es besser so. Jetzt brauchte er sich keine unnötigen Hoffnungen mehr machen. Aber trotzdem tat es weh, sehr sogar. Und wieso hatte Daichi ihn geküsst? Das machte doch gar keinen Sinn wenn man mal so darüber nach- »Schläft der?« Erschrocken fuhr Suga hoch. Vor ihm stand eine Gruppe von Drittklässlern, die anscheinend nach einem Platz suchten. »Tut mir Leid, ich wollte dich nicht so erschrecken.«, entschuldigte sich der Junge vor ihm schnell. »Alles gut«, murmelte Suga so unverständlich, dass er sich selbst gar nicht so sicher war was er eigentlich gerade gesagt hatte. Sein Gegenüber sah ebenfalls verwirrt aus. »Alles gut, ich wollte gerade gehen.«, sagte er diesmal etwas deutlicher, griff nach seiner Tasche und eilte an der kleinen Gruppe vorbei.
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Daisuga <3
FanfictionDas hier ist eine fanfiction, in der Suga in Daichi, seinen besten Freund, verliebt ist und nicht weiß, wie er damit umgehen soll. Hier mal ein kleiner Ausschnitt: Obwohl, ein Drama war es ja irgendwie schon. Und wenn er so darüber nachdachte, war a...