13. Kapitel

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Müde öffnete Suga seine Augen. Er hatte die ganze Nacht wie ein Stein geschlafen und trotzdem viel es ihm schwer die Augen offen zuhalten. Zumindest bis er wieder realisierte, wer da eigentlich neben ihm lag. Augenblicklich war er wach. Und rot im Gesicht.

Daichi schlief noch, stellte Suga erleichtert fest. Vorsichtig setzte er sich auf und beugte sich über den schwarzhaarigen. Ob Suga ihn wecken sollte? Schließlich hatten sie heute Schule. Aber er sah so friedlich aus. Zögernd legte Suga eine Hand auf Daichis Schulter. Am liebsten hätte er sich ja einfach wieder hingelegt und sich an Daichi gekuschelt, doch er hatte Angst den Größeren aufzuwecken. Seufzend nahm Suga seine Hand wieder von Daichis Schulter weg und stand auf, um ins Badezimmer zu gehen. Der Wecker würde eh bald klingeln.

»Willst du mich nicht aufwecken?«, fragte plötzlich jemand. Erschrocken drehte sich der grauhaarige um. War Daichi etwa doch schon wach gewesen? Die ganze Zeit? Suga hatte doch nichts komisches gemacht, oder? Lachend setze sich Daichi auf: »Jetzt schau mich nicht so an. Oder hast du hier irgendwo einen Geist gesehen?« Wieso stellte sich Daichi schlafend? »Naja, ich geh dann mal ins Bad.« Und schon war der schwarzhaarige aufgestanden und verschwunden.

Verwirrt starrte Suga vor sich hin. Was auch immer sich Daichi dabei dachte, wenn er so tat als würde er schlafen. Um die Zeit, in der er auf seinen besten Freund wartete, sinnvoll zu nutzen, suchte Suga schonmal alle seine Schulsachen zusammen und warf nochmal einen Blick in sein Schulbuch. Obwohl er eigentlich nur die Sätze und Formeln vor sich las und nicht einmal versuchte sie sich zu merken oder zu verstehen, fühlte er sich besser, wenn er zumindest noch einmal einen Blick hinein warf.

Als er gerade an einem Wort festhing, welches er nicht lesen konnte, klingelte der Wecker plötzlich. Erschrocken ließ Suga sein Buch fallen. »Auuu« War ja klar, dass die Kante ausgerechnet auf seinem Fuß landen musste. Entnervt griff er nach dem Mathebuch und warf es einfach in seinen Rucksack. »Oh man Suga.«, lachte jetzt auch noch Daichi, der anscheinend fertig war. »Was machst du da?«
Lachte sein bester Freund ihn gerade aus? Wütend ging Suga auf ihn zu, blieb allerdings vor ihm stehen, da ihm nichts einfiel, was er sagen konnte. Also schwieg er nur. »Tut mir Leid.«, entschuldigte sich der Größere, auch wenn es überhaupt nicht danach aussah. »Willst du nicht auch ins Bad?« »Mmh«, murrte der grauhaarige und ging an Daichi vorbei in Richtung Badezimmer.

Als er endlich fertig war schaute er noch einmal in den Spiegel. Das machte er sonst zwar eher selten, aber er wollte sichergehen, dass seine Gesichtsfarbe normal war. Naja und vielleicht noch einmal schnell die ein oder andere Strähne richten, aber das war nun wirklich Nebensache. Dann drehte er sich zur Tür und öffnete diese. Verwirrt starrte er auf das, was er da sah. Daichi hatte Sugas Jacke in der Hand und stand bereits fertig zum Gehen da. »Hier«, Daichi streckte ihm die Winterjacke entgegen. Perplex griff Suga nach ihr. Jedoch zog Daichi sie daraufhin wieder zurück. »Du sollst sie anziehen«

Ja was auch sonst? Aber wie sollte er seine Jacke anziehen, wenn Daichi sie nicht her gab? Verständnislos schaute der grauhaarige den Größeren an. »Oh man«, lachend drehte Daichi Suga um und legte ihm die Winterjacke über die Schultern. Für einen Moment ärgerte sich der Kleinere über seine Doofheit, doch im nächsten drohte sein Herz zu explodieren. Das war... nett gewesen. Nein, das war mehr als nur nett gewesen. Aber wieso gab Daichi ihm nicht einfach nur seine Jacke, sondern wollte ihm in sie hinein helfen? Also, etwas dagegen hatte er nicht. Aber das machte keinen Sinn? Wäre er nicht so unendlich verknallt gewesen, hätte es ihn vermutlich nicht einmal weiter beschäftigt. Aber wegen dieser Sache ging sein Puls jetzt doppelt so schnell wie sonst. Und er hatte keine Ahnung, wieso sein bester Freund das getan hatte.

»Komm lass uns gehen.«, fuhr Daichi einfach fort als wäre nichts gewesen und überreichte dem grauhaarigen dessen Schultasche. Diese hing er sich um und folgte seinem besten Freund, der zur Haustür lief. Er hatte zwar noch immer nicht ganz verstanden, was da eben passiert war, aber Daichi schien es ziemlich eilig zu haben, denn als sie begannen loszulaufen, ging er deutlich schneller als sonst. Ob sie spät dran waren? Suga hatte keine Ahnung. Er hatte nicht auf die Uhr geschaut und wusste dementsprechend auch nicht, ob es daran lag.

Daisuga <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt