Kapitel 30

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Kapitel 30


Nikhil

Mein Statement schien ihn etwas zu überraschen aber es dauerte nicht lange und er fing sich wieder. Ein arrogantes Lächeln formte sich auf seinen Lippen und der Blick wurde sofort wieder auf Hiral gerichtet.

>>So, so, du hast dich also mit dem Feind zusammengetan. Du bist wahrlich eine Enttäuschung.<<

Ich hörte Hirals Stimme die hinter mir erklang und war ein wenig stolz auf das was ich hörte.

>>Es ist nicht mein Feind, Pandit. Es war nie mein Feind.<<

Der zweite Satz was etwas leiser ausgesprochen und auch sanfter. Fast hatte ich das Gefühl, das er an mich gerichtet war. Der Pandit zuckte und versuchte sich aus seinen Fesseln zu befreien. Ich war versucht ihn eine zu verpassen aber die Neugierde über das was er eventuell verraten würde, gewann und ich wartete geduldig auf den richtigen Moment.

>>Und dafür habe ich dir und deiner Schwester ein angenehmes Leben ermöglicht. Ist das also dein Dank? Ist das...<<

Hiral unterbrach ihn, bevor er noch weiter redete.

>>Mein Dank? Du hast unschuldige kleine Kinder zu Prostitution gezwungen. Unser Angst ausgenutzt um uns zu kontrollieren das zu tun was du von uns verlangst.<<

Der Pandit, oder wie er auch wirklich hieß, sah Hiral eindringlich an und ich sah wie sich Verachtung und Hass in seinen Augen formte. Anscheinend war er dabei die Maske abzulegen. Ich war mich nicht sicher ob Hiral es sehen könnte da sie hinter mir stand, aber ich konnte die Veränderung deutlich erkennen.

>>Und jetzt hast du keine Angst mehr vor mir, kleines Mädchen?<<

Hiral lachte auf und trat nun neben mich. Ein kleiner Blick genügte und ich sah wie sie sich langsam aufrichtete. Sie sah ihren Peiniger direkt in die Augen und ohne Angst, beantwortete sie seine Frage. Natürlich reichte es ihr nicht und meine tapfere Kriegerin trat noch näher zum Pandit, während sie sprach.

>>Jetzt habe ich definitiv keine Angst mehr vor dir, du widerliches Stück Scheiße.<<

Irgendwie hatte ich es im Gefühl das das was folgte passieren würde. Trotzdem war ich von dem Geschehen so gefesselt, das ich die Gefahr nicht kommen sah. Der Pandit hatte einen Arm irgendwie befreien können und griff in Hirals Haare. Ganz schnell zog er sie zu sich, sodass sich ihre Gesichter fast berührten.

Ich wollte ihn am liebsten sofort töten aber seine Worte liefen mir den Rücken kalt runter.

>>Dieser Bastard lässt dich ganz schön mutig werden, Hiral. Du denkst doch wohl du könntest eine von ihnen sein. Dazu bist du nicht rein genug.<<

Er hatte sie immer noch im Griff und ich entschied nun dass es genug war. Es kostete mich nicht viel Kraft seine Hand von ihr zu entfernen und das tat ich auch. Leider ließ ihn mein Handlung nicht verstummen und er redete weiter.

>>Ich habe dir so viel gegeben. Dir so viel ermöglicht. Vielleicht habe ich doch auf die falsche Schwester gesetzt.<<

Ein grausames Lächeln erschien auf seinen Lippen, das ich gerne wegwischen wollte, aber dann entschied, ihn einfach weiter reden zu lassen. Dieser Mann war für den Angriff auf meine Familie verantwortlich. Er hatte drei unserer wichtigsten Menschen ausgelöscht und dafür würde er mit dem Leben bezahlen. Aber noch war es nicht soweit. Ich beobachtete Hiral und ihn und hörte aufmerksam zu. Schließlich wollte ich noch mehr Informationen über die Priesterkaste haben und dies könnte meine einzige Chance dafür sein.

Spark, Bastards of India (Book 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt