Kapitel 12

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Kapitel 12

Nikhil


Ich wähle dich.

Ich wähle dich.

Ich wähle dich?

Diese drei Worte, die sie an mich richtete, gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Was meinte sie damit? Wollte sie sich einschleimen? Wollte sie ihre Haut retten? Das würde ihr sicherlich nicht gelingen. Diese Hexe hatte mich bereits einmal verarscht. Nochmal geling ihr das nicht. Das würde ich nicht zulassen.

Anstatt mich hinzulegen, plante ich die nächsten Tage und wie ich sie am besten bestrafen könnte. Ein schneller Tod wäre viel zu human für sie. Hiral verdiente es schmerzlich und ganz, ganz langsam diese Welt zu verlassen.

In den kommenden Tagen wird sie auch sehen, dass nichts was sie sagte, mich von meinem Weg abbringen könnte. Eine Mörderin meiner Mutter, verdiente nichts Besseres als einen qualvollen Tod.

*

Ein Klingen weckte mich auf und ich suchte noch mit den geschlossenen Augen nach dem Übeltäter. Es war mein Handy, das nicht aufhören wollte zu klingen. Ich fand erst in den frühen Morgenstunden den Schlaf. Viel zu aufgeregt war ich Hiral nun endlich bei mir zu haben. Ein innerer Kampf tobte in mir zwischen zwei großen Wünschen. Auf der einen Seite wollte ich Hiral sofort ausschalten und auf der anderen Seite wollte ich, das sie langsam unter meinen Händen litt.

Sobald ich mein Handy erreichte, sah ich Aruns Namen auf dem Bildschirm. Meine Brüder suchten immer noch nach meiner Nähe, obwohl ich so ein Unglück über die Familie gebracht hatte, als ich Hiral an meine Seite nahm.

Es war unmöglich, ihnen unter die Augen zu treten, geschweige denn mit ihnen am Telefon zu sprechen. Ich war versucht, einfach den Anruf zu ignorieren, aber ich liebte meinen Bruder und vermisste meine Familie. Ich schuldete es ihnen, mich wenigstens ab und zu, zu melden.

Deshalb drückte ich auf das Display und akzeptierte den Anruf.

>>Hallo Arun.<<, sagte ich ohne abzuwarten, das er zuerst etwas sagte. Ich liebte nicht nur meinen Bruder, sondern respektierte ihn sehr, weil er mich immer noch als Teil seiner Familie sah, obwohl meine Liebe zu Hiral, ihm einen wichtigen Menschen nahm.

Liebe? Zu Hiral? Einst war ich nicht abgeneigt diesen Gedanken zu hegen. Jetzt erzeugte er nur Übelkeit.

>>Hallo Nikhil, mein Bruder.<<

Arun war immer derjenige, der die Familie zusammenhielt. Ein weiser junger Mann, der eine alte Seele besaß. Eine Seele, die voller Güte und Liebe für seine Mitmenschen hegte. Ein Mensch, der für seine Lieben alle Opfer bringen könnte. Mein größtes Vorbild. Scheiße, alle meine Brüder waren besonders und waren meine Vorbilder aber Arun hielt einen ganz besonderen Platz dort.

Zu schade dass ich es nicht wert war, einer von ihnen zu sein. Für eine ebenfalls wertlose Frau hatte ich alles, was sie beschützen wollten, in Gefahr gesetzt. Das würde ich mir selbst nie verzeihen können.

>>Wie geht es dir?<<, fragte er mich. Mein Bruder Arun, immer freundlich. Ein Mann von großen Wert und mit noch einem größeren Herzen.

Doch was sollte ich auf seine Frage entgegnen. Es schmerzte, dass er mir so viel Güte entgegenbrachte, obwohl ich es nicht verdiente. Es tat weh, das ich verantwortlich für seinen Verlust war und er mich immer noch in seinem Leben haben wollte.

>>Gut, Arun. Wie geht es dir?<<, antwortete ich und unterdrückte dabei meine Gefühle so gut es ging, weil ich durch meine Stimme nicht verraten wollte, wie miserabel es mir wirklich ging. Noch nicht mal Bruder konnte ich Arun nennen, weil mir dieses Wort im Halse stecken blieb. Wie gern hätte ich ihn Bruder genannt so wie er es bei mit getan hatte, aber das Wort steckte in meinem Hals fest und wollte einfach nicht ausgesprochen werden.

Spark, Bastards of India (Book 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt