Jungkook
Mit angehaltenem Atem stand ich vor der Regierung, während die geschockten Augen der Vorsitzenden auf mir lagen.
„Und wer bist du?", kam es dem Kräftigeren mit dem langen Bart schließlich über die Lippen, wobei seine Augen mich von oben bis unten musterten.
„Mein Name ist Jeon Jungkook und ich bin ein Sonnenkind", erklärte ich laut und versuchte meiner Stimme dabei nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich diese Personen vor mir einschüchterten. „Kim Taehyung hat mir von den Problemen eurer Welt berichtet und gemeinsam haben wir versucht, nach einer Lösung zu suchen."
Ich hielt einen Moment inne und zögerte, bevor ich die nächsten Worte wählte.„Ich bin ein Sonnenkind und auch wenn sich alles in mir dagegen sträubt, das zuzugeben, muss ich trotzdem einsehen, dass meine Welt die eure beraubt. Vermutlich brauchen sie die Energie selbst zum Überleben."
Für einen Moment schien nicht einmal mehr das kleinste Geräusch in der großen Halle zu existieren. All die hellblauen Augenpaare waren auf mich gerichtet, als der kräftige Mann schließlich langsam aufstand und auf mich zutrat.
„Es gibts also tatsächlich Sonnenkinder", murmelte er nachdenklich und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein kühler Blick lag skeptisch auf mir, während er nur einen kurzen Schritt vor mir stehen blieb und mein Gesicht genauer unter die Lupe nahm.Plötzlich trat eine Art faszinierter Ausdruck in seine Miene, als er amüsiert mit der Zunge schnalzte.
„Kein Zweifel. Diese dunklen Augen, das schwarze Haar und die gebräunte Haut, das habe ich zuvor noch nie gesehen. Er ist definitiv keiner von uns."
Seinen Blick wieder auf die anderen Personen in ihren weißen Roben gerichtet, ging er zurück zu seinem Platz und setzte sich, wobei der mit den markanten Wangenknochen sich räuspernd zu Wort meldete: „Er scheint das genaue Gegenteil von uns zu sein."
Ein amüsiertes Schnauben erklang von dem Kräftigeren, während er sich seinem Kollegen zuwandte und diesen ernst musterte.
„Ich hätte es nicht besser ausdrücken können", an die anderen gewandt, hob er schließlich fragend die Arme und zog die Augenbrauen hoch, „was gedenkt ihr nun, was wir tun sollen?"„Ich denke am besten wäre es, wenn sich beide Regierungen zusammentun. Sonne und Mond müssen zusammenarbeiten, um dieses Problem zu lösen", meldete ich mich räuspernd zu Wort und hoffte, dass es nicht allzu respektlos rüberkam, wenn ich einfach das Wort an mich riss.
„Bitte?!", kam es dem Kräftigen über die Lippen, während er mich skeptisch beäugte.
„Beide Welten scheinen diese Energie zu benötigen und am besten wäre es doch, wenn man eine friedliche Lösung findet, bei der alle überleben können", versuchte ich meinen Standpunkt weiter auszuführen.„Das scheint mir doch alles sehr suspekt!", äußerte sich diesmal eine weibliche Stimme, die ebenfalls mit am Tisch saß und zu einer Frau gehörte, die ihre hellen Haare streng hochgesteckt trug. Ihr kalter Blick lag auf mir und schien mich förmlich zu durchleuchten.
„Wieso sollten wir die Energie teilen, wenn es doch eigentlich unsere ist?"
„In der Sonnenwelt gibt es so etwas wie Sonnenenergie nicht mehr", erklärte ich inzwischen deutlich verzweifelter als noch zuvor. „Die Sonnenkinder wissen nicht einmal mehr von ihrer Existenz-"
„Aber ist das unsere Angelegenheit?", schnitt sie mir scharf das Wort ab, woraufhin sich auch unter den anderen Vorsitzenden ein zustimmendes Nicken breitmachte. „Unsere Aufgabe ist es, unser Volk am Leben zu halten. Wenn eure Regierung bei dieser Verantwortung kläglich versagt hat, dann tut mir das für die Sonnenkinder leid, aber ich sehe nicht ein, die Energie zu teilen, die uns seit Jahren offensichtlich blutrünstig entrissen wurde. Ganz im Gegenteil. Es wird Zeit, dass wir uns diese zurückholen und somit unser Volk retten."Frustriert sah ich zu Taehyung herüber, welcher bereits protestierend einen Schritt nach vorne machte.
„Aber ihr könntet die Sonnenkinder töten, wenn ihr euch die Energie zurückholt. Es muss doch eine Lösung geben, bei der beide Welten davon profitieren können und ich bitte euch darum, in dieser Hinsicht den ersten Schritt zu machen!"
Sein angsterfüllter Blick wanderte zu mir und ich konnte die Panik in diesem glitzern sehen.
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Moonchild {VKOOK}
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Die Menschen seien in der Regel Meister darin, zwei grundlegende Dinge zu unterschätzen: Wie groß der Raum ist, der sie umgibt - und wie viel sie davon tatsächlich begreifen können. Jungkook war sich sicher, dass nach all den Naturka...