Nach einem kurzen Augenverdrehen und da mir mittlerweile eh alles egal war, trat ich ohne zu zögern ein.
Pov Lukas
Als ich die Tür durchschritten hatte, fand ich mich in einer Art Foyer wieder, was viel vornehmer aussah, als es von Außen den Anschein hatte. Der Raum oder eher schon Saal, wurde an den Seiten von Schreibtischen und Schaltern eingegrenzt und überall liefen und wuselten die unterschiedlichsten Leute herum, obwohl laufen schon fast übertrieben wäre. Genau wie 'Herby' schienen die Meisten eher zu schweben als den Boden zu berühren.
Von der Seite kam ein pompös aussehender Mann angeschwebt: "Hallo Sir, ähh haben Sie eine Genehmigung für diesen Jungen?", dabei deutete er mit einem Stift auf mich.
"Nein, wieso?", erwiederte der Angesprochene kurz angebunden.
Auf diese Aussage erntete 'Herby' erstmal einen leicht iritierten Blick, der aber fast sofort von einem fachmännischen Ausdruck abgelöst wurde. "Nun, ohne diese darf er nicht rein...", wies uns nun dieser Mann ein.
"Ich weiß, ich weiß. Eine dumme Regel nebenbei bemerkt. Jetzt lass uns durch, wir haben viel zu erledigen.", kam es nun schon sichtbar genervt von meinem Führer.
"Aber Sir...". Man merkte sichtlich, dass dem Fremden dieser kleine Ausbruch gar nicht gefiel, aber gleichzeitig war da auch dieses Schimmern in seine Augen, das ich nicht zu deuten vermochte.
"Sie haben genug Ärger am Hals, Walter oder wollen Sie zurück in Ebene 4?", kam es nun doch recht verärgert von Herby.
Bei der Erwähnung dieser 'Ebene 4', was auch immer das war, zuckte der Mann, der wohl auf den Namen Walter hörte, kurz zusammen und sah nun mehr als nur gestresst aus.
"Nein, Sir, einen schönen Tag noch, Sir.", presste Walter nun völlig aufgelöst herraus und verschwand schneller als er gekommen war. Während er also davon flog, dachte ich ihn noch murmeln gehört zu haben: "Was sag ich denn jetzt der Abteilungsleiterin und was schreib ich in den Bericht? Was erzähl ich nur der Versicherung, was nur?..."
Das Einzige, was mir in diesem Moment einfiel, war, dass diese Person wohl nervlich eher weniger rubust war, was wohl in einem Beamtenjob das Letzte war, was man sein sollte.
Nicht mehr auf die vorherige Situation eingehend, zog mich Herby weiter hinter sich her. Wir durchschritten die riesige Halle und er schien eine der vielen Türen auf der gegenüberliegenden Steite anzuvisieren. Wir kamen schließlich an einer robust wirkenden Holztür zu stehen und das Einzige, was ich erkennen konnte, bevor wir eintraten, war ein goldlich schimmerndes Schild mit der Aufschrift 'Herby; Büro'. Was sonst noch darauf geschrieben war, konnte ich in der Hektik nicht erkennen.
Das Zimmer wirkte im Vergleich zum davor liegenden Saal eher winzig, obwohl es bestimmt die drei- oder vierfache Größe eines normalen Raumes hatte. Besonders auffällig neben den teurer aussehenden Möbeln und Büroutensilien war ein quadratisches Stück unbeteppichter Boden und ein Pandoramafenster, das in 5 verschiedene Blickfelder unterteilt war. In jedem davon sah man etwas Anderes, was unterschiedlicher nicht hätte sein können.
So langsam fühlte ich mich wirklich sehr unwohl, mir war kalt und er zog mich durch einen komplett fremden Ort. Dazu kam noch, dass ich absolut keine Ahnung hatte, was hier überhaupt abging und was das Alles sollte.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, sprach Herby dieses Thema plötzlich an. "Du fragst dich sicher was hier los ist... Nun, es lag ein Fehler vor und naja ich kann dir jetzt ja nicht erzählen, dass das von vorhin alles gelogen war. Früher oder später erfährt sowieso jeder von diesem Ort, den ihr Sterblichen Hölle nennt. In Wirklichkeit heißen sie die Unteren Ebenen..."
"Untere Ebenen?", fragte ich nun endgültig verwirrt.
"Nun", sagt er, "an sich ist es ganz einfach..."
Jaja ganz einfach, das sagt sich so leicht.
"Es gibt 5 Ebenen. Dies hier ist Ebene 1, unsere Geheimzentrale und überdimensionales Büro. Dann gibt es noch Ebene 2, dort ist es ziemlich kalt. Man friert durchgehend und kann nur hoffen, dass man sich keine Erkältung einfängt. Ebene 3 ist sehr mediteran. Viele Menschen denken es gibt den Himmel, aber pah, das ist unsere Ebene 3. Dann Ebene 4, dort unter ist es extrem heiß... Und als letztes wäre da noch Ebene 5. Eine Ebene, die dem Untergang geweiht ist... Also das war dann mal eine kurze Zusammenfassung des Grundwissens. Wenn du mir glaubst oder es dich einfach interessiert, komm morgen wieder, dann zeig ich dir alles. Falls nicht, kommst du nicht, so einfach ist das. So und jetzt würde ich dich bitten zu gehen, ich habe zu tun. Percy, kommen Sie rein!"
"Auf Wiedersehen, Sir."
"Ciao", kam es eiskalt zurück, sodass mir erneut ein Schauder über den Rücken lief.
Während ich das Zimmer verlies, kam mir ein noch strenger nach Rauch richender Typ entgegen, das schien dann also Percy zu sein. Sein Gesicht war von einer Kaputze verdeckt und auch vom Rest des Körpers konnte man eher weniger sehen, da dieser unter einem Regenponcho verborgen lag. Ich wundere mich immer noch, wie man bei so einem Wetter draußen nach Rauch richen kann. Das einzige was man also von ihm sah waren seine Schuhe und die waren sehr zu meinem Erstaunen stabile Boots. Ich hätte ja von einem Boten oder was auch immer er jetzt genau war eher Sneacker oder sowas erwartet, aber bitte wem's gefählt...
Mir schien das alles sehr gut inszeniert zu sein und so fragte ich mich, ob ich überhaupt wiederkehren sollte...
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Mein Freund der Dämon und ich
FanfictionDämonen werden immer als sehr negativ und hinterhältig beschrieben, nicht wahr? Aber ist das immer so? Lukas ist ein ganz normaler Teenager, oder zumindest denkt er das von sich. Er glaubt weder an Gott, noch Teufel und schon gar nicht an solchen H...