Kapitel 22

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Auch durchflutete den Wald ein heller gelblicher Schein, von wo dieser allerdings so plötzlich kam, konnte ich nicht sagen.

Pov Lisa

Dann wurde das Licht immer heller, aber ich hatte aufgehört auf meine Umgebung zu achten, da ich merkte, dass auch Bill anfing das alles zu geniesen. Kurz merkte ich, wie er meinen Körper verließ, nur um kurz später wieder zu kehren. Diemal war allerdings nichts mehr von seinen negativen Gefühlen zu spüren.

Mein Körper wurde von einer angenemen Wärme erfüllt, die allerdings plötzlich wieder verschand. Ebenso war dieses angenehme Licht auf einmal weg und es war nur noch dunkel.

Dann verflüchtigt sich auch die Leichtigkeit und unglaubliche Schwere machte sich in mir breit, die allerdings fast sofort von einem Gefühl des Fallens abgelöst wurde.

Als auch dieses stoppte, hatte ich das Gefühl nichts zu sehen. Ich spürte nur, dass ich in den Armen von jemandem lag und diese mich fast krampfhaft festhielten. Dann fiel es mir immer schwerer normal zu atmen und auch meine Gedanken, die kurz zuvor noch ins Chaos gestürzt worden waren verlangsamten sich...

Die Arme, die mich hielten, drücken mich fest an den dazugehörigen Körper und der Herzschlag von diesem wirkte, trotz seiner ungewöhnlichen Schnelle, beruhigend auf mich. Ich entspannte mich nun völlig und gab mich diesem Gefühl der Wärme und Verbundenheit hin.

Ich merkte selbst, dass ich immer schwächer wurde, aber seltsamerweise machte es mir keine Angst. Zuvor hatte ich immer ein wenig Furcht vor dem Tod, da ich nicht wusste, was auf mich zukam, doch grade in diesem Moment fühlte ich mich dem Leben näher als je zuvor.

Nun fühlte ich etwas Weiches an meinen Lippen, dieses etwas entpuppte sich als Lippenpaar, welches sich vorsichtig auf meine legte. Ich fühlte all die aufkommende Trauer, Angst, Kummer und auch Freude, so gegensätzliche Gefühle und doch lagen sie alle in diesem Kuss.

Dann machte sich ein kleines Licht in meinem Sichtfeld bemerkbar, was schnell größer wurde und sehr dem ähnelte, was Patienten mit Nahtoterfahrungen beschrieben. Doch irgendetwas war seltsam, denn je größer das Licht wurde, desto dunkler wurde es auch. Es klingt seltsam, aber genau so war es. Es wurde dunkler, bis es fast schwar war, dann schimmerte es von innenheraus. Es waren viele Farben, die sich plötztlich zeigten, doch hauptsächlich waren es Schwarz und Sonnengelb, was immer wieder durchbrach.

Schließlich trat eine Person aus diesem Lichtdurcheinander. Ein junger Mann, in schwarz-gelber Kleidung, wie sich kurz daraufhin herausstellte.

Er sah mich einige Sekunden lang an, bis er sich kurz höflich vor mir verbeugte.

"Darf ich ein weiteres Mal in deinen Kopf, auch wenn ich zuvor soviel Unruhe dort geschaffen habe?", fing er leise an zu sprechen.

Ich war völlig ungläubig, "Bill, bist du das?!".

Darauf bekam ich keine Antwort, doch mit einem Nicken bestätigte er mir meine Annahme.

Er versprach mir dort auch nie wieder Chaos zu stiften und sich fortan besser zu benehmen, doch ich war in diesem Moment so geflasht, dass ich es einfach nur schaffte zu nicken.

Ich schnappte nach Luft. Ich wusste ehrlich gesagt nicht wieso, da ich weder unter Atemnot litt, noch die Luft angehalten hatte.

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Mein Freund der Dämon und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt