Kapitel 2

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In dem Moment wusste ich noch nicht, wie sehr diese Gestalt, die mich aus Versehen ansprach, mein Leben änden würde...

Pov Lukas

Auch nachdem der Fremde so vorsich hin geflucht hatte, dachte ich eigendlich, dass er fertig war, aber dem war nicht so. Er meinte das wäre ja mal wieder typisch für diesen Kurier, ich glaube er meint diesen Percy damit, zu spät oder gar nicht zu kommen. Man merkte ihm seinen Frust ziemlich deutlich an, anscheinend hatte er wirklich wenig Zeit und seeeehr viel zu tun.

Dann wand er sich wieder mir zu und einige Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen, verstrichen, in denen er mich intensiv musterte.

"Das soll also der Auserwählte sein, der mir helfen soll die Unterste Ebenen zu befreien..."

"Also ich muss dann auch weiter, Sir", versuchte ich mich aus der recht unangenehmen Situation zu retten, was jedoch, sehr zu meinem anfänglichen Bedauern, kläglich scheiterte.

"Tut mir leid, aber ich kann dich nicht so einfach gehen lassen.", sagte er, woraufhin mich ein sehr ungutes Gefühl beschlich. Sagten nicht Serienkiller in Filmen sowas Ähnliches?

Er schwang seinen imposanten, vollständig von einer Tunika umhüllten, Körper vor mich und schleuderte mir eine gefühlte Ewigkeit lang Fragen ins Gesicht, die ich beantworten sollte. Ich tat mein Bestes um dem nachzukommen, hatte allerdings das Problem, dass ich gar nicht so schnell antworten konnte wie er seine Fragen stellte.

Mir wurde nebenbei bemerkt immer kälter und meine Klamotten hingen nur noch als nasse Lappen an mir, da der Regen einfach nicht daran dachte aufzuhören auf uns einzuprasseln. Dem Fremden schien das alles jedoch wenig zu stören, ich hatte sogar den Eindruck, seine Kleidung würde gar nicht erst nass.

Er glitt trotz seiner Masse scheinbar über den Boden, es schien sogar so als würde er schweben. Ich tat dies jedoch als optische Täuschung ab, da es nicht möglich war, sich ohne Hilfsmittel dem physikalischem Gesetz der Schwerkraft zu wiedersetzten.Zumindest hielt ich dies als logisch denkender Mensch für etwas Unumgängliches, das jeden Menschen betreffen würde. Da ich allerdings, was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, keinem menschlichen Wesen gegenüberstand, erledigte sich das also von selbst.

Der Mann glitt voraus, in Richtung einer anderen Nebengasse. Als ich allerdings an Ort und Stelle stehen bleib, warf er einen Blick über die Schulter zu mir zurück und meinte ich solle ihm folgen oder ich würde es bereuen. Nicht grade freundlich, wenn ihr mich fragt. Ich hoffte in diesem Augenblick einfach nur in meinem warmen Bett aufzuwachen und dass sich dies alles als Alptraum entpupte, von dem ich dann erlöst wäre.

Aber es war nicht so. Als ich diesem über dem Boden gleitenden, scheinbar schwebenden und mir vollkommen unbekannten Typen folgte, hatte ich Angst, er würde mich gleich in seinen Wagen schleifen und mit mir in Richtung Schwarzwald, oder sonst wohin, fahren. Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl bei der ganzen Sache und war ziemlich nervös. Sollte er irgendwas Seltsames versuchen, wollte ich in Alambereitschaft sein um möglichst schnell abhauen zu können. Auch wenn ich eine äußerst kleine Chance gegen diesen 2 Meter Typen hatte, wollte ich dennoch nicht unbedingt als verkrüppelte Leiche enden.

Also folgte ich ihm eine geraume Zeit lang. Währenddessen informierte mich der Fremde immer wieder darüber, dass meine Eltern nichts darüber erfahren würden. Das machte mir ziemlich Angst, da dies meine 'Leichte-im-Schwarzwald-Theorie' stützte... Ich traute mich allerdings nicht etwas zu sagen.

Es kam mir so vor als wären wir schon seit Ewigkeiten unterwegs und langsam wurde ich schon müde. Der Andere schien sich allerdings über sowas wenig Gedanken zu machen. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen er wurde überhaupt nicht müde.

Auch kam es mir unvorstellbar lange her vor, dass ich etwas gegessen hatte. Irgendwann war ich dann sogar so hungrig, dass mein Magen einem Löwen Konkurrenz machen könnte, zumindest hatte ich das Gefühle, dass dem so wäre.

Während ich dem vor sich hin murmelden Fremden folgte, hatte ich die gloreiche Idee ihn zu fragen wie er heißt, schließlich wusste er das auch von mir.

"Herby", sagte er in einer kurzen aber ausdrucksvollen Antwort, die so kalt klang, als käme sie vom Teufel persönlich.

Nach einer weiteren Weile des Schweigens kamen wir in eine etwas besser belichtetere Straße. Es war immer noch eine Nebenstraße, aber eben nicht mehr ganz so klein und winkelig. Die Belichtung war trotz allem eher spärlich, allerdings konnte man an einer Hauswand ein Schild erkennen. Als wir näher kamen, konnte man eine einfache und leicht marode aussehende Tür erkennen, an der besagtes Schild befestigt war. Genau dort blieb 'Herby' endlich stehen.

"Nun", fing er an, "Tritt ein oder es wird die leid tun.". Nach einem kurzen Augenverdrehen und da mir mittlerweile eh alles egal war, trat ich ohne zu zögern ein.

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Mein Freund der Dämon und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt