Kapitel 16

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Wie Liam mir schon angedroht hatte, fuhren wir am nächsten Tag zum Logopäden und zu einem Psychologen. Dort meldete ich mich an, füllte den ganzen Papierkram aus und hatte auch gleich meine ersten Termine bekommen. Wie ich mich freute... Nicht. Klar irgendwo will ich singen und auch reden, aber ohne Harry und meine Mutter, machte das alles doch eh kein Sinn. Sie waren mein einziger Antrieb. Auch wenn Harry und ich keine Beziehung führten, waren wir uns doch immer sehr nah. Dennoch sehne ich mich in die Zeit, wo Harry und ich zusammen waren. Unbeschwert sein und tun und lassen konnten was wir wollten. Nur der Druck wurde uns zu groß. Das Management wollte, dass wir es nicht so raushängen lassen bzw. sagten uns das sich das nicht in einer Boyband gehört. Ich freue mich schon, wenn der Vertrag endete, aber so wie es Momentan aussieht, wird es eh nichts mehr mit mir und Harry. 

 Nach den Terminen gingen Liam und ich noch zum Essen. Wir bestellten und was Leckeres, wurden zum Glück auch nicht unnötig erkannt. Wir redeten etwas Smalltalk so lange das Essen nicht kam, was aber auch sehr unangenehm war. Wann hatten wir uns alle so entfremdet? Wir haben und alle weiterentwickelt mit der Zeit. Sowas ist ja auf keinen Fall schlecht, doch es tat etwas weh. Wo sind meine besten Freunde hin? Zayn ist das beste Beispiel. Er verließ uns, mich einfach. 

 Ich wurde aus dem Gedankengang gerissen, als ein Teller sich vor meinen Augen auf den Tisch absank. Unsere Essen waren gekommen. Ich schaute es an. Das ist schon relativ viel. Ob ich das alles schaffe? Liam fing natürlich sofort mit dem Essen an, während ich etwas darin rumstocherte. Ich müsste mal wieder meine Mum anrufen. Ihr versichern, dass es mich gut ging. Sie einfach wiedersehen und ihre Stimme hören. Wer weiß wie lange sie noch hat. Ich hatte lange nichts mehr von ihrem Gesundheitszustand gehört. Wahrscheinlich hoffte sie, dass es mir dadurch besser gehen würde, aber da hatte sie sich wohl getäuscht. Es drückte mich irgendwie noch mehr runter. Ich meine ich kann ihr nicht helfen, ich kann nicht für sie da sein wie sie es gerade braucht, aber trotzdem wünsche ich mich zu hören, dass es ihr gut geht. Dass sie das Gefühl hat doch noch länger durchzuhalten. Sie hat mir alleine gezeigt wie man alles schaffen kann und jetzt bin ich nicht da um ihr das Gleiche zu Zeigen. Ihr zu Zeigen, dass sie es noch länger durchhält und ein scheiß auf die Schätzungen des Arztes gibt.

 „Louis?" holte mich eine Stimmer wieder zurück ins hier und jetzt. „Willst du nicht was essen? Es wird sonst kalt." mein gegenüber musterte mich besorgt. 

 „Oh ehm doch ja natürlich ich ehm... Sorry war in Gedanken" gab ich von mir. Ich schaute das Essen vor mir an. Ich hatte lange nicht mehr selbst gekocht. Für einen alleine zu kochen, machte ja auch kein Spaß. Umso mehr freute ich mich jetzt auf was Frisches zu essen. Auch, wenn mir nicht sehr nach was zu Essen zu mute ist.

 Ich aß ein bisschen und merkte wie langsam der Hunger wieder kam. Ein gutes Gefühl irgendwie.

 Ich genoss es wirklich. Nach dem Essen gingen wir nach Hause und ich lag ich wieder in meinem Bett und schaute die Decke an. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, wenn ich an Harry dachte. Sein komisches Verhalten gibt mir echt zu denken. Vielleicht hat er ja jemand neues und will mich einfach nicht verletzten... Ich drehte mich um und starrte auf mein Handy. Ein kleiner Anruf bei ihm kann ja nicht schaden, oder? Ich nahm also mein Handy, ging auf meine Kontaktliste und wählte Harrys Nummer. Er dauerte ein Moment bis er ran ging. „Louis was willst du?" hörte ich ihn mit kalter Stimme.  

Mute- Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt