8.

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Kyotani:
"Kyotani?" Ich zuckte zusammen. Fuck. Sie hatten mich doch erkannt. So viel zum Thema nur kurz rein und den Schlüssel holen. Warum sind die hier? Ich erkannte Iwaizumi, Oikawa und das andere Mädchen, die Freundin von Rei. Ich glaube sie hieß Eurus.

"Ja?", fragte ich genervt. Iwaizumi konnte ich noch einiger maßen leiden. Das Mädchen kannte ich kaum, und Oikawa war ein Arsch. Als ich näher kam, war ich etwas irritiert. Oikawa sah aus, als würde er jeden Moment heulen. Memme.

"Was machst du den hier?" Iwaizumi sah mich immer noch überrascht und verwirrt an. "Mein Bruder hat einen Schlüssel den ich brauche", erklärte ich knapp. "Achso. Geht er hier auf die Uni?" Iwaizumi, ich respektiere dich, aber du stellst zu viele Fragen. "Ja. Wenns nichts ausmacht, hole ich jetzt den Schlüssel." Ohne eine Antwort abzuwarten ging ich.

Die Musik war laut. Die Luft war stickig. Zu viele Menschen. Zu wenig Freiraum. Ich hasse es. Alle tanzten eng aneinander und schwitzten. Ekelhaft. Zum Glück hatte ich nach wenigen Minuten meinen Bruder gefunden. Er redete mit einem anderen Kerl. Er war ungefähr so groß wie ich, hatte blau-graue Augen und hellbraune Haare, die er recht kurz geschnitten hielt. Er hatte ein markantes Gesicht und sah recht sportlich aus.

"Hey Kentaro", begrüßte Kazuki, mein älterer Bruder mich. "Yusei? Das ist mein kleiner Bruder Kentaro. Ich hab dir von ihm erzählt. Er geht auf die Aoba Johsai", stellte mein Bruder mich dem Typen vor. "Ach wirklich? So ein Zufall, meine Schwester geht seit Anfang des Jahres auch auf die Schule", bemerkte er und lächelte freundlich.

"Freut mich", sagte ich einfach. "Kentaro ist nicht so gesprächig", erklärte Kazuki grinsend und reichte mir den Schlüssel für die Garage. "Viel Spaß damit. Ich komm morgen zum Essen vorbei", drohte er mir dann. "Meinst du, du schaffst es zum Mittag oder sollen wir dich zum Abendessen einplanen?" Er grinste. "Abendessen", rief er dann. Ich nickte und machte mich auf den Weg raus.

Dann sah ich sie. Rei kam gerade die Treppe runter. Sie schwankte leicht. Jemand fing sie auf, als sie die letzte Stufe nicht richtig erwischte und stolperte. Ich ging auf sie zu. Mir war nicht Wohl bei dem Kerl.

"Komm schon Kleines. Trink, dann gehts dir besser", sagte der Typ. Rei wehrte sich. "Lass mich in Ruhe. Ich kenne dich nicht und nehme auch ganz sicher nichts von dir." Der Typ schaute sich kurz um. Die meisten Gäste waren mit tanzen beschäftigt oder aßen sich fast gegenseitig auf. Vielleicht küssten sie sich auch nur, war schwer zu sagen. Als der Kerl sich versichert hatte, dass keiner guckt, drückte er Rei gegen die Wand und versuchte ihren Kiefer auseinader zu bekommen. Als ihr Mund ein spalt breit offen war, flößte er ihr das getränk ein. "Ich hab gesagt du sollst das trinken du Schlampe", knurrte er.

Ich war bei den beiden angekommen und tippte dem Kerl auf die Schulter. Verwirrt sah er zu mir. "Was willst du denn?" Er schien irritiert. Er war etwas rundlich um die Hüften, hatte ein rundes Gesicht, eine fette Nase, dünne Lippen, kleine Augen und fettige Haare. "Sie hat gesagt, sie will nichts." Er wiederte mich an. Auch wenn Rei und ich nicht den besten Start hatten, so konnte ich sie doch irgendwie leiden.

"Verpiss dich, das geht dich nichts an", sagte der Typ und wandte sich wieder Rei zu, der die Tränen die Wangen runter liefen. Sie sah sich hilfesuchend um. Sie trug ihre Brille nicht. Ich tippte ihm wieder auf die Schulter. "Ich hab gesagt du sollst dich verpissen", rief er und spuckte mir dabei ins Gesicht. Ich holte aus und schlug ihm in das fette Gesicht. Er taumelte zurück und ging zu Boden.

Rei ging würgend zu Boden. "Steh auf", sagte ich und zog sie am Arm auf die Beine. Sie konnte sich kaum halten. Ihre Beine sackten ihr immer wieder weg. Ich legte ihren Arm um meine Schultern und einen Arm um ihre Hüfte. "Komm schon, wir müssen hier raus", versuchte ich sie zu motivieren. "Mir ist schlecht", nuschelte sie und hielt sich die andere Hand vor den Mund.

"Wag es dir ja nicht mich anzukotzen", drohte ich. Sie schüttelte den Kopf. "Er hat... irgendwas untergemischt", versuchte sie zu erklären. K.O. Tropfen. Deshalb fiel es ihr schwer, sich auf den Beinen zu halten. "Wir habens gleich geschafft", sagte ich dann. Kurz darauf waren wir an der frischen Luft. Sie sackte fast zusammen. Ich hielt sie fest.

"Oh Gott Rei", rief plötzlich eine weibliche Stimme. Iwaizumi, Oikawa und Eurus kamen zu uns. "Kentaro bist du bescheuert? Du kannst doch nicht einfach jemanden hier zusammenschlagen!" Kazuki kam aus dem Haus, dicht gefolgt von dem anderen Typen. "Rei?", fragte dieser und ging zu Rei. "Scheiße. Rei!" er schlug ihr gegen die Wangen.

Rei war total benebelt und schwitzte. "Der Typ hat versucht sie zu betäuben und was weiß ich mit ihr zu machen. Was hätte ich denn tun sollen?" Wütend sah ich Kazuki an. Dieser sah mich überrascht an. "Kazuki kannst du mir mal bitte etwas Wasser holen?"

Kazuki nickte und verschwand dann wieder im Haus. Kurz darauf kam er wieder. "Eurus, mach bitte ihren Mund auf." Eurus nickte und der Typ kippte Rei das Wasser in den Hals. Diese verschluckte sich und fing an zu husten. "Gott Rei was machst du nur?" Der Typ sah sie fragend an. "Keine Ahnung Yu", erwiderte diese total benommen.

"Wir bringen sie nach Hause", sagte Eurus und legte Yusei, mir ist sein Name wieder eingefallen, die Hand auf die Schulter. "Sicher?" Er sah besorgt zu Rei. Diese stand inzwischen und fiel mir immer wieder in die Arme. Eurus nickte nur.

Irgendwann ging es mir auf den Sack. Ich drehte Rei den Rücken zu, schnappte mir ihre Arme und zog sie auf meinen Rücken. Dann hielt sich sie an den Oberschenkeln fest. Sie hatte extrem weiche Haut. "Halt dich fest, sonst fällst du runter", sagte ich dann zu ihr. Kazuki legte Yusei grinsend die Hand auf die Schulter. "Keine Angst, Kentaro wird sich um sie kümmern", munterte er Yusei auf.

"Wir sehen uns morgen Rei", sagte Yusei dann und gab Rei einen Kuss auf die Stirn. Rei kuschelte sich an mich. Na toll. Wir verabschiedeten uns und gingen. "Du riechst gut", nuschelte Rei mir irgendwann ins Ohr. "Ich war ja auch erst vor eine Stunde duschen", erklärte ich. Sie kuschelte sich enger an mich. "Danke", nuschelte sie dann.

"Sei nicht so hart zu ihr", meckerte Oikawa. "Sie sollte vorsichtiger sein. Es wird nicht immer jemand da sein", erklärte ich. Dann war stille. "Iwalein, trägst du mich auch auf deinem Rücken?" Oikawa sah Iwaizumi mit großen Augen an. "Vergiss es." "Iwalein du bist so gemein", beschwerte Oikawa sich dann heulend.

"Schläft sie?" Eurus war inzwischen neben mir. "Naja, sie schnarcht direkt in mein Ohr und meine Schulter wird nass. Ich gehe mal davon aus." Eurus kicherte leise. "Danke, dass du ihr geholfen hast. Ihr hattet ja nicht gerade einen guten Start", bemerkte Eurus. "Ist für mich kein Grund ihr nicht zu helfen."

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