Eurus:
Mein Vater. Ich hatte seit 2 Monaten nichts mehr von ihm gehört. Seit er unter Mordverdacht steht und untergetaucht ist, höre ich nur noch selten von ihm. Ich weiß genau, dass mein Dad unschuldig ist, doch leider sieht die Polizei das anders.Seit sie ihn festnehmen wollten, bekam ich oft Anrufe von irgendwelchen Reportern, weshalb Rei ans Handy geht, sobald sie in meiner Nähe ist, was ja irgendwie fast immer ist.
"Hey Dad." Im Bad schloss ich die Tür und lehnte mich an eine Wand. "Hey meine Kleine. Wie geht es dir? Wie ist die Schule? Gott ich hab so viele Fragen an dich", begrüßte er mich mit seinem tiefen Lachen. "Mir geht's super. Die Schule ist ganz okay. Ich hab sogar schon ein paar neue Leute kennengelernt" Meine Hand ging zu der Kette, die Dad mir zu meinem 15. Geburtstag geschenkt hatte.
Es war eine dünne goldene Kette mit einem Mond Anhänger. Es war ein zunehmender Mond auf dessen unterer Sichel eine kleine Katze saß. Die Kette bedeutete mir unheimlich viel und ich legte sie lediglich zum Duschen ab.
"Alleine oder dank Rei?" Mein Vater wusste, wie schüchtern und Menschenscheu ich war. "Irgendwie dank Rei aber irgendwie auch nicht. Sie ist da in so einen Typen aus dem 2. Jahr reingerannt und hat sich mit ihm angelegt und ich und so ein anderer Typ sind dazwischen gegangen und wir verstehen uns ziemlich gut", fing ich an zu erklären.
"Ah ein Junge also ja? Interessant. Wie ist er denn so?" Mein Vater war ziemlich neugierig wie ich mal wieder mitbekam. "Er ist ganz nett. Ich kenne ihn leider kaum."
"Falls er frech wird, weißt du ja, wen du rufen kannst", sagte mein Vater lachen. Er sprach definitiv von Rei. Die würde jeden Typen zerfleischen, der mir dumm kommt."Hör mir bloß auf", erwiderte ich lachend. "Okay okay. Wie geht's deiner Mom?", wechselte er dann das Thema. "Sie arbeitet noch mehr in letzter Zeit und hat viel Stress. Ich sehe sie nur noch selten." Mich überkam eine unglaubliche große Traurigkeit. Mir fehlten meine Eltern. Außer ihnen hatte ich nicht wirklich Familie. Obwohl ich Rei's Familie ja auch schon zu meiner Familie zählen konnte.
"Bist du oft alleine?" Mein Vater klang besorgt. "Nein. Ich wohne jetzt irgendwie schon bei Rei. Ihre Mom hat mich gefragt, ob ich nicht mein eigenes Zimmer will", erklärte ich und lachte leicht. Auch mein Vater lachte. "Ja so ist Miu halt", sagte er dann. "Kleines, du fehlst mir so sehr", kam es kurz darauf total ernst. "Du mir auch Dad. Mir fehlen die Spaziergänge mit dir und das stundenlange Reden", fing ich an die Dinge aufzuzählen, die ich mit meinem Vater so oft getan hatte.
"Mir doch auch Kleines." Plötzlich hörte ich jemandem im Hintergrund reden. "Kleines, ich muss leider Schluss machen. Ich melde mich so bald wie möglich wieder. Versprochen. Ich hab dich lieb mein Kleines", verabschiedete er sich. "Ich dich auch Dad", sagte ich. Dann legte er auf. Ich starrte auf das Handy in meiner Hand.
Der Bildschirm war schwarz. In meiner Brust bildete sich eine große Leere. Ich will meinen Vater endlich wieder sehen. Seit einem halben Jahr hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Es klopfte an der Tür. "Eurus? Ich bins. Kommst du essen?" Rei's Stimme drang gedämpft durch die Tür.
"Bin gleich unten", erwiderte ich und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. "Ich komm rein", erwiderte sie und öffnete die Tür. Ohne ein weiteres Wort nahm sie mich in den Arm.
Rei.
Meine einzige und beste Freundin. Sie war wie meine Schwester. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun würde.
Nach einiger Zeit ließ ich sie los. "Geht's?" Sie sah mich prüfend an. Ich nickte. "Danke", sagte ich dann. Sie lächelte. "Dafür sind beste Freunde doch da", erklärte sie grinsend und wir verließen das Bad.
In der Küche angekommen, saßen alle am Tisch. Miu, Iwa, Oikawa und Kyotani. Keiner stellte Fragen. Ich war dankbar dafür. Während des Essens unterhielten wir uns über alles mögliche. Schule, das Wetter, Hobbys und so weiter. Danach zogen Iwa, Oikawa und Kyotani sich an.
Sie mussten nach Hause. Rei dagegen schien etwas auf der Zunge zu brennen. Sie trat ungeduldig von einem Bein aufs andere und wartete nur darauf, dass die Tür hinter den Dreien ins Schloss fiel. Als das endlich passiert platzte es aus ihr raus.
"Iwa und du, ihr habt in meinem Bett geschlafen oder?!" Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie die Frage stellte. WOHER WUSSTE SIE DAS?!
"Ähmm... Ähh... N- Nein... Wir haben... Nein", stammelte ich. Rei legte mir einen Finger auf die Lippen. "Versuchst du gerade MICH, deine beste Freundin, anzulügen?" Sie sah mich gespielt verletzt an. "Aber", fing ich an.
"Gib es auf. Ich weiß das. Ich hab sein Deo auf meinem Kopfkissen gerochen. Du bist überführt. Erzähl mir alles", verlangte Rei. Ich seufzte. Wir gingen dann in ihr Zimmer. Rei navigierte mich zu ihrem Bett und schloss die Tür.
"Erzähl und lass nichts aus", befahl sie und setzte sich selbst aufs Fensterbrett, um in Ruhe eine zu rauchen. "Da ist nichts passiert", fing ich an. "Ist mir egal ich will alles wissen."
Genervt verdrehte ich die Augen. "Okay er kam kurz nachdem wir hoch gegangen sind zu mir und meinte Oikawa schnarcht und er konnte deshalb nicht schlafen. Er hat gefragt, ob er bei mir schlafen könnte. Mehr ist nicht passiert", erklärte ich und schnappte mir Rei's großen Plüschteddy, welchen sie vor Jahren mal von ihrem Bruder geschenkt bekommen hat.
"Ach nein? Ihr habt euch nicht geküsst?! Nichtmal gekuschelt?!" Rei sah mich entsetzt an. "Naja also...", fing ich an und sah auf den Boden. "Also? Muss ich dir alles auf der Nase ziehen?!" "Geküsst haben wir uns nicht, aber gekuschelt. Nicht jeder geht ja gleich so ran wie du", gestand ich und schmiss ihr ein Kissen gegen den Kopf. Sie lachte nur. "Ich hab mit Kyotani nicht geschlafen. Wir haben nur... Ein wenig rumgemacht", erklärte sie dann.
"Würde dir auch mal nicht schaden. Iwaizumi scheint keine schlechte Partie zu sein. Er sieht gut aus und ist nett oder nicht?" "Oh mein Gott halt die Klappe", rief ich lachend und schmiss ein noch ein Kissen nach ihr. Sie lachte ebenfalls. Blöde Kuh.
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Fate
Fanfiction2 Mädchen Die eine introvertiert und die andere extrovertiert. Beide kennen sich von klein auf. Sie waren im gleichen Kindergarten, in der gleichen Grundschule, in der gleichen mittelschule und jetzt in der gleichen Oberschule. Die Aoba Johsai. Wie...