Angel

{12} Stalker

Ariana

Ich wachte komplett verschlafen aus meinem Bett auf, in meinen Schulklamotten.

Hab ich den ganzen Tag verschlafen?!

Ich tastete hektisch nach meinem Handy.
Es lag in meiner Schultasche, dass hieß ich war in der Schule.

Gutes Zeichen.

Ich sah auf die Uhr.
2:14 p.m.

Mein Unterricht war erst vor einer Stunde aus.

Eine Nachricht einer unbekannten Nummer blitzte auf meinem Handy auf.

Muss ich dich jetzt jeden Tag aus meinem Auto tragen?

Ich: Aiden?

Nein, heilige Geist.

Ich: Woher hast du meine Nummer?

Ashley.

Ich: Achso danke, aber du hättest mich auch einfach aufwecken können

Keine Sorge, ich hab dich gern getragen ;)

Ich: Idiot

*heißer Idiot

Grinsend schaltete ich mein Handy ab und ging etwas zu Mittag essen.

"Schon verliebt oder was?", fragte meine Schwester angeekelt.

"Hm, Was?", erst dann merkte ich, dass ich immernoch grinste.

Ich legte mir eine Portion der Pasta auf den Teller, die meine Mutter vorbereitet hatte.

"Er mag dich."

"Wer, Aiden? Sicher nicht.", antwortete ich lachend.

"Bist du dumm? Natürlich mag er dich.", sagte sie zickig.

"Katy, ich glaub ich weiß das besser als du.", sagte ich mit vollem Mund.

"Ach ja, weil du es ja auch schlafend besser beurteilen konntest als ich.", sagte sie ironisch.

"Seit wann kannst du so gut kontern, ach ja du hast ja vom Meister gelernt.", antwortete ich mir selbst, während ich mir stolz auf die Schulter klopfe.

"Trotzdem bist du dumm."

Ich rollte die Augen, während ich mir eine weitere Gabel Nudeln in den Mund schob.

Nachdem ich die Pasta auf aß, ging ich wieder die Treppen hoch in mein Zimmer.

"Wohin gehst du?", rief Katy.

"Schwimmen.", rief ich zurück.

"Diesmal vielleicht ohne Kleidung.", schrie sie amüsiert.

"ICH BOX DICH GLEICH"

Lachend rief sie noch etwas, wie "du bist eh zu faul dafür" oder so.

In meinem Zimmer zog ich mir einen Himmelblauen Bikini an.

Ich nahm noch ein Handtuch mit und machte mich schon auf den Weg zum Meer.

Mit meinen Zehenspitzen überprüfte ich kurz, ob das Wasser warm genug war.
Erstaunlicherweise war es sogar richtig angenehm.

Also lief ich mit großen Schritten so weit, bis ich zu schwimmen begann.

Es war jedes mal aufs neue ein atemberaubendes Gefühl für mich im Wasser.
Diese Schwerelosigkeit.
Die Stille.

Ich liebte es einfach die Zeit im friedlichen Meer zu genießen, auch wenn es nur kurz war.

Ich schloss meine Augen und ließ mich vom Salzwasser tragen.

Es war eines der schönsten Gefühle überhaupt.

Bis ich selbst mit meinen Ohren unter Wasser, ein lautes Gröhlen, von nicht all zu weit entfernt hörte.

Neugierig hob ich meinen Kopf und schwimmte wieder im Wasser.

Ich sah die Jungs auf Aidens Terasse.

Alle sahen mich an und boxten Aiden  Arm.

Ich hörte Jacks Stimme: "Alter Aiden stalkst du etwa die Neue?"

"Sieht sie geil aus im Bikini?", fragte nun Bryant.

Ich war so, geschockt von Jacks Frage.

Hat Aiden mich wirklich gestalkt?

Ich sah ihn verwirrt an, in der Hoffnung eine Antwort in seinem Gesicht zu lesen.

Kurz sah er mich beschämt an, bis er schnell den Blick wendete und mit den Jungs sprach.
"Haltet eure verfickten Fressen.", damit bestätigt er die Vermutung der Jungs, welche dadurch laut anfingen zu Lachen.

Also hat er mich wirklich gestalkt.
Er hat mich beobachtet, wie ich im Bikini im Meer geschwommen bin.

Es traf mich mehr als es eigentlich sollte.
Es ist ja nicht so als ob er der erste wäre.
Aber trotzdem hätte ich das nicht erwartet,
nicht von Ihm.

Ich dachte er wäre anders.

Sofort verließ ich das Wasser und wickelte so schnell, wie es nur möglich war, das Handtuch um mich.

Ohne auch nochmal in deren Richtung zu sehen lief ich mit schnellen Schritten zurück in mein Zimmer.
Ich hörte noch irgendwelche Rufe, die aber schnell verstummten, da Aiden etwas sagte, dass ich aber nicht mehr verstand.

Ich stand vor meinem voll bespiegeltem Schrank.

Mein Handtuch ließ ich auf den Boden fallen.

Ich sah mein Spiegelbild.

Lange, schlanke Beine.
Eine breite Hüfte, eine schmale Taille und ein zierliches B-Körbchen.
Nasse, lange, blonde Haare hingen an meinem Gesicht runter.

Das Gesicht mit den leeren Augen.
Wenige Minuten zuvor war ich noch so glücklich, nur um jetzt diesen emotionslosen Augen gegenüber zu stehen?

Ich war angewiedert von diesem Spiegelbild.
Ich hasste es.

Es war alles nur meine Schuld.
Wie immer.

Ich ging ins Badezimmer und zog mir einen grauen Hoodie und eine Shorts an.
Meine Haare band ich zu einem Dutt.

Um der Realität zu entfliehen, setzte ich mich an meinen Tisch, zog mir Kopfhörer an und fing an zu zeichnen.

In meinem Kopf schwebte die ganze Zeit der Satz von Katy.
Er mag dich.

Und auch meine vorherige Meinung von Aiden.
Ich dachte er wäre anders.

Was hat mich dazu gebracht so von ihm zu denken?
Ich kannte ihn gerade mal zwei Tage.

Das war so unfassbar absurd.

Ich summte leise die Musik mit und zeichnete weiter, bis eine Nachricht auf meinem Handy aufblitzte.

Natürlich eine Nachricht von ihm.