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Ich senkte meinen Blick wieder und starrte auf den Boden, auf welchem der Kaffee liegt.

„Es tut mir verdammt nochmal leid." flüsterte ich und mehrere Tränen fielen auf den Boden.
Ich hob meinen Blick nochmal. Er lies sich mit den Knien auf den Boden fallen und schaute mir verletzt in die Augen.

„Ich habe sie so geliebt." flüsterte er und tausende Tränen überquerten seine Wange.
Er senkte seinen Blick. Er schluchzte paar mal und mein Herz brach in tausend teile.
Nochmals hob er seinen Blick und schaute mir die ganze Zeit in die Augen.

„Weißt du, eine Person die man liebt zu verlieren ist alles andere als schön. Alles andere als perfekt. Alles andere als gut.
Ich habe sie verdammt nochmals geliebt. Sie war mir so wichtig. Sie hat mir die Welt bedeutet, doch als sie mich betrogen hat, hielt ich es einfach nicht aus und habe sie erstochen. Es ist schon schlimm genug, dass vor dir und Leyla gemacht zu haben." er hielt kurz inne und streiche mir meine Tränen weg.
Ich zuckte kurz zusammen und entfernte mich etwas von ihm.

„Du fragst dich immer wieder warum du schuld bist, soll ich sagen warum? Weil du deine Mutter mit Peytons Vater vorgestellt hast, aber danach musste ich ins Gefängnis und du warst mit deiner Schwester auf euch alleine gestellt. Ich werde mir das niemals verzeihen, aber ich wollte nicht dass du mich magst, deswegen habe ich immer wieder versucht, dass du mich hasst. Danach, als ich zurück kam, ist Leyla abgehauen und das war der Horror für mich, keiner weiß was sie tut, und wie es ihr geht, wo sie bleibt und ob sie überhaupt noch lebt- und daran will ich nicht mal denken. Ihr seid meine Töchter und ich liebe euch, aber es ist meine echte Liebe gewesen. Meine erste und meine letzte." er hielt inne und eine Träne floss meine Wange entlang, als ich zurück dachte. Dieser Tag war der schlimmste in meinem Leben. Er senkte sein Blick nochmals.

„Ich glaube nicht mehr an die Liebe, Hope. Ich bin kaputt. Und das ist nicht selbstverständlich. Verdammt, ich bin so ein schlechter Vater. Und so behandle ich dich schon Jahre. ich werde niemals wieder trinken, ich werde ein guter Vater sein." er zog das „Jahre" in die Länge.

Ich senkte meinen Blick. „Dad, ich verstehe dich. Die wahre Liebe zu finden ist schwer. Sehr schwer, aber Mom geht es gut und sie liebt dich. Immer noch. Wenn Mim noch da wäre, dann wäre sie an Selbstschuldgefühlen gestorben. Dad, ich hab dich lieb." langsam hob er seinen Blick und lächelte schief.

„Tust du das?"

Ich nickte langsam und schaute ihm in seine Augen.

„Hast du ihr Parfüm noch?" fragte er mit einem kleinen Schmunzeln. Ich nickte und holte es aus meiner Jackentasche raus.
Mit zitternden Händen übergab ich es ihm und er roch einmal dran und schloss seine Augen.
„Ich vermisse sie so." flüsterte er.

Ich nickte etwas traurig.

„Und wo ist deiner?" lächelte er.
Ich holte es ebenfalls aus meiner Jackentasche raus. Ich übergab es ihm. Er roch dran.

„Es besteht dieses Mal aus Rosen. Ich werde später nochmal eins machen, aber nur mit den seltenen Himmeleiterblüten." Erwiderte ich Stolz. Dad nahm meine Hand und lächelte.

„Du erinnerst mich an deine Mutter. Sie war auch so hübsch wie du. Sie hatte die gleichen Augen und Haare. Sie hat sich auch für solche Sachen interessiert. Sie hat immer Parfüm hergestellt, wie du. Sie hat immer ein Roman geschrieben, wie du. Ah- Warte!" er stand auf und rannte aus der Küche.

Ich starrte immer noch auf den Platz an dem er gerade war. Ich war so durcheinander und ich wusste nicht was hier gerade passierte, aber ein kleiner Funken Hoffnung tauchte in seinen Augen auf. Er stürmte wieder rein und kniete sich wieder hin. Er gab mir ein Heft in die Hand, welches etwas beschmutzt und alt aussah.

„Da ist ein ganzer Roman deiner Mutter drinnen. Sie wollte es schon immer veröffentlichen, aber naja, kam nicht dazu. Ich möchte, dass das bei dir bleibt. Bitte Pass gut drauf auf, das ist das einzige was von deiner Mutter geblieben ist." nach diesen Worten nahm er mich in die Arme, seufzend umarmte ich ihn zurück.

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Angels Eintrag ins roman - Heft.
30. Dezember. 2002

Jeden Tag aufs neuste danke ich Gott, dass ich diese wundervolle Familie gründen durfte.
Mit zwei Kindern, welche mir über alles wichtig sind, welche ich niemals los lassen würde.

Ich hatte schon immer Höhen und tiefen, und nachdem ich John kennengelernt habe, war mein Leben wie auf einen Schlag, wundervoll. Ich war glücklich und keiner konnte mir dieses Glück nehmen. Ich bin so dankbar.

Ein Kind wie Leyla zu haben und ein neues Kind zu erwarten, welches Geschlecht ich schon weiß und welchen Namen ich schön weiß. Und zwar „Hope" Hope ist die Hoffnung in unserer Familie. Sie wird mehr Licht hineinbringen. Sie wird in den schwarzen Zeiten immer unsere Hoffnung sein.

Ich werde hoffentlich an eurem 1. Geburtstag dabei sein, an eurem 5 , an eurem 7, an allen.
Ich hoffe ich werde bei der Hochzeit teilnehmen.

Ich hoffe ich werde eure Männer kennenlernen, natürlich wenn Gott mir noch nicht das Leben nimmt. Ich liebe diese Kinder und ich liebe diesen Mann. Ich liebe diese Familie und bin froh eine gegründet zu haben, ich bin froh auf meine Eltern gehört zu haben und nicht Angst davor gehabt zuhaben.
Ich bin einfach glücklich.

Heute ist der 30. Dezember 2002 und bald ist einfach 2003 die Zeit vergeht einfach so schnell, und ich habe Angst, dass sie zu schnell vergeht, und ich nichts von meinem Leben mitbekomme.

Nicht mitbekomme wie meine Kinder wachsen.
Ich bete auf ein wundervolles Leben, für meine Kinder. Für Leyla. Für Hope. Für John.

Ich liebe euch.
Und als letztes besprühe ich diese Seite mit meinem eigenen selbstgemachten Parfüm.

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love y'all.
und wie findet ihr das?

painful love || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt