Fighting the Badboy

Kapitel 12

Von weitem sehe ich Miranda, Jamie und Emily an Mirandas Auto stehen und ich gehe zügig auf die drei zu.

"Hey Mädels." begrüße ich sie.

Miranda umarmt mich, aber die beiden anderen schauen mich entsetzt an.

"Was ist denn mit deinem Auge passiert? Ist das ein blauer Fleck?"

Mist.

"Ehmm ne. Es ist nur angeschwollen...weil ich eine allergische Reaktion auf meine Mascara hatte und jaa..."

Ich sehe, dass die beiden mir nicht glauben.

Warum muss ich auch stottern?

"Jaa klar" sagt Emily, "Warst du deswegen gestern nicht in der Schule?"

"Genau. Wegen der allergischen Reaktion."

Einen Moment schweigen beide.

"Sag mal hältst du uns für so doof? Ich dachte, wir sind deine Freunde. Uns ist schon häufiger aufgefallen, dass du blaue Flecken am Körper hattest, aber wir haben nie was gesagt. Sag uns doch bitte die Wahrheit. Was ist passiert? Schlagen deine Brüder dich?"

Als Emily das sagt muss ich einfach lachen, sobald ich aber ihren bösen Blick sehe, verstumme ich schnell wieder.

"Nein natürlich schlagen sie mich nicht. Es tut mir leid, ich werde euch nicht sagen, warum mein Auge angeschwollen ist. Ich will euch nicht in etwas reinziehen. Versteht das doch bitte."

"Wieso? Wir sagen dir auch immer alles. Immer. Aber du lügst uns ins Gesicht. Weißt du was. Vergiss es. So jemanden brauch ich nicht als Freundin." sagt Jamie und Emily nickt zustimmend.

Die beiden kehren mir gemeinsam den Rücken zu und stolzieren davon.

Hilflos schaue ich ihnen hinterher.

"Das wird schon. Die kriegen sich wieder ein." versucht Miranda mich zu beruhigen. "Los, lass uns zu Mathe gehen."

In unseren Klassenraum angekommen sehe ich Aidan mit der Blondine von der Party rummachen.

Ich verziehe mein Gesicht und setzte mich in die letzte Reihe.

"Denkst du manchmal daran aufzuhören?" flüstert Miranda mir zu und sieht dabei starr geradeaus.

"Was meinst du?"

"Ob du manchmal daran denkst, einfach aufzuhören. Mit dem Kämpfen und einfach allem."

Ich kann nicht glauben, dass sie mich das fragt.

"Du weißt, dass das nicht geht." antworte ich mit kalter Stimme.

"Bitte Sel. Das alles tut dir nicht gut. Die ständigen Kämpfe. Ich habe das Gefühl, du bist abgestumpft in den letzten Jahren und noch kälter geworden. Selbst nachdem wir rausgekommen sind. Du bist mir so wichtig. Ich will dir doch nur helfen. Dean würde das nicht wollen und er erst recht nicht."

"Nicht nur ich. Du bist auch kälter geworden. Die Kämpfe sind ein Teil von mir. Ich kann damit nicht einfach aufhören. Vielleicht irgendwann einmal, aber nicht jetzt. Außerdem hasst er mich"

"Nein, dass..." fängt sie mit gerunzelter Stirn an, wird aber von unseren Mathelehrer unterbrochen.

"Mädels würdet ihr uns an eurer Unterhaltung teilhaben lassen oder darf ich meinen Unterricht jetzt beginnen?"

Die Blicke unserer Mitschüler ruhen auf unseren ernsten Gesichtern.

Genervt werfen wir uns Blicke zu.