Ich starre ihn an.
Masons Blick wandert ungläubig zwischen uns hin und her.
"Nimm den Arm da weg." zische ich nach einem langen Moment der Stille.
Seufzend nimmt er den Arm von meiner Schulter und Mason schaut mich immer noch verblüfft an
Ich zucke als Antwort nur mit meinen Schultern.
"Wo ist Jason?" frage ich Aidan.
Sonst fahren die beiden nämlich immer zusammen.
"Der Arsch hat heute die ersten beiden Stunden frei." beschwert sich Aidan. "Kennt ihr den Typen da hinten? Er starrt uns schon die ganze Zeit an."
Mason und ich wirbeln beide herum und tatsächlich ein Stückchen weiter weg steht ein Junge mit hellblonden Haaren.
Langsam hebt er die Hand und winkt uns einmal zu.
Ich keuche erschrocken und fange an zu zittern.
"Alles in Ordnung?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, zieht er seine Jacke aus, legt sie mir um und schlingt seinen Arm nochmal um meine Schultern, um mich an ihn zuziehen.
Er strahlt Wärme aus und dieses Mal lasse ich es zu und lehne mich an seine Brust.
"Er ist hier. Ich will, dass sich jemand darum kümmert. Sofort." bellt Mason in sein Handy, was er in der Zwischenzeit hervorgeholt hat und drückt wütend den Anruf weg.
"Los wir gehen rein." Mason schiebt mich in Richtung Eingang, seine rechte Hand liegt am hinteren Bund seiner Jeans.
An seine Pistole.
"Wer ist der Typ? Was soll das alles, Alter?" fragt Aidan.
Von Mason wird er komplett ignoriert, denn der schaut sich die nervös ganze Zeit nervös um und ich lächle Aidan nur entschuldigend zu.
So sehr mag ich ihn nun auch nicht.
Nur weil er einen Tag mal nett zu mir ist, heißt das nicht für mich, dass ich ihm gleich meine und die Geschichte meiner Familie erzählen werde.
Miranda und Hunter steckten von Anfang an mit drin, bei denen ist das was komplett Anderes.
Ich habe schon einmal den Fehler gemacht und habe andere in unsere Angelegenheiten mit reingezogen und jetzt habe ich beide verloren.
Mit verwirrten Blick folgt Aidan uns in das Schulgebäude.
Auf dem Weg zu meinem Spind wird er von ein paar seiner Freunde abgefangen und bleibt bei ihnen stehen, um sich zu unterhalten.
Auch Emily und Jamie kommen mir entgegen, aber die beiden ignorieren mich anscheinend immer noch.
"Tolle Freundinnen." murmelt Mason.
Ich zucke mit den Schultern und Lege meine Bücher ab. Er lehnt sich zu mir herunter.
"Wir müssen vorsichtiger sein. Ich habe nicht gedacht, dass er sich in der Öffentlichkeit zeigt, nachdem ein Haftbefehl auf ihn aussteht. Keine Kämpfe fürs erste. Die Menschenmengen sind einfach zu groß und du wirst auch nicht alleine zum Training gehen. Einer von uns wird dich immer begleiten. Es wäre besser, wenn du sonst, außer um zum Training und zur Schule zu gehen, das Haus nicht so häufig verlässt."
Also will mein Bruder mich einsperren.
Warum ich ihm nicht widerspreche?
Mir ist bewusst wie gefährlich Ben ist, also flüstere ich nur leise "Ja" und wende mich erneut meinen Spind zu.
Wenn ich nicht mehr kämpfen darf, was tue ich dann?
Ich merke, wie sich kalter Schweiß auf meinem Rücken ausbreitet.
"Miranda bleibt für das erste in ihrem Haus. Wir haben Männer abgestellt um sie zu bewachen und Hunter ist die ganze Zeit bei ihr. Es wird schon alles gut gehen. Ein paar Tage und dann haben wir ihn und können ihn der Polizei übergeben."
Mit diesen Worten zieht er mich hinter sich her, auf Aidan zu und zeigt mit seinem Finger auf ihn.
"Du bleibst bei ihr. Die ganze Zeit. Du lässt sie nicht alleine. Nicht um auf Klo zu gehen. Nicht wenn die Welt untergeht. Alles klar? Du passt auf sie auf oder du wirst dir wünschen, du hättest uns nie kennengelernt."
Das war jetzt vielleicht ein bisschen heftig.
Aidan ist bei der Drohung meines Bruders ganz bleich geworden, nickt aber trotzdem.
"Gut. Ich muss jetzt los zum Unterricht. Bleibe. Bei. Ihr!"
Damit geht er und Aidan und seine Freunde starren mich verwundert an.
Ich fühle mich, als wäre ich ein pinkes Einhorn im Zoo.
"Ähhm ok können wir jetzt auch los zum Unterricht? Ich will nicht den ganzen Tag hier rumstehen. Muss doch noch meinen Glitzerstaub verteilen."
Das Ende des Satzes sage ich ganz leise.
Aidan hat es anscheinend trotzdem gehört, denn er sieht noch verwirrter aus als vorher.
Sein Blick ist einfach zu köstlich.
Lachend nehme ich seine Hand und ziehe ihn mit zum Englischunterricht.
Auf den Weg dorthin sind mir die Blicke unserer Mitschüler bewusst, doch ich ignoriere sie und schleife Aidan weiter hinter mir her.
"Komm schon. Ich will heute noch ankommen." meckere ich.
Er scheint sich wieder gefasst zu haben und läuft nun auch, ohne dass ich ihn schleifen muss.
Im Klassenraum angekommen zieht er mich zu seinem Platz und setzt mich auf den Stuhl daneben.
"Es ist ok wenn ich ein paar Plätze weiter sitze. Dafür wird Mason dich schon nicht umbringen."
"Ja ne ist klar. Ich will ehrlich gesagt lieber nicht das Risiko eingehen, von einem deiner geistig verwirrten Brüder umgebracht zu werden. Wo setzte ich mich am besten hin? Zwischen dir und das Fenster oder zwischen dich und die Tür?" fragt er mich nervös und ich fange wieder an zu lachen.
Wie niedlich er ist, wenn er vor meinen Brüdern Angst hat.
"Alles gut. Bleib einfach da, wo du bist ok?"
Während des Unterrichtes werfen uns die anderen Schüler immer wieder komische Blicke zu.
Haben die nichts Besseres zu tun?
Total genervt will ich mich am Ende der Stunde auf dem Weg zu Deutsch machen, als Aidan meinen Arm festhält.
Ich schaue runter auf seine Hand und wieder in sein Gesicht und ziehe meine Augenbraue hoch, aber er lässt meinen Arm nicht los.
"Du gehst nicht alleine weg. Hast du schon vergessen, was dein Bruder gesagt hat? Du bleibst für das erste bei mir, Prinzessin. Tut mir leid."
"Weil du mich so gut verteidigen kannst?" spotte ich.
Er runzelt die Stirn und seine Augenbrauen ziehen sich zusammen.
"Erzählst du mir was bei euch eigentlich los ist? Ich meine, deine Brüder sind ja schon durchgedreht. Das ist mir schon klar, aber sonst ist doch Jace immer der Verrücktere von ihnen. Warum dreht Mason jetzt so durch und wer war der Typ von vorhin? Mit wem hat Mason telefoniert und was meinte er mit 'jemand soll sich um ihn kümmern'?"
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Fighting the Badboy
RomanceMein Name ist Selene und ich bin 18 Jahre alt. Vier Jahre ist mein Vater nun Tod. Er war der Anführer einer mächtigen Gang, die schon seit Jahren von meiner Familie kontrolliert wird. Vor drei Jahren wurden zwei Freunde und ich von einer Verbündeten...