Kapitel 6

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Gleich zu Beginn weiche ich einem Schlag aus, der auf meinen Kopf gezielt war.

Ich ducke mich unter seinen Arm hinweg und kontere mit einem heftigen Schlag in seine Seite.

Durch den Schmerz bleibt Hammer kurz stehen und versucht schnappend Luft zu holen.

Während er das tut, lässt er seine Deckung ein gutes Stück fallen und ich schlage ihm zweimal fest ins Gesicht, bis er die Deckung wieder hochnimmt.

Anfängerfehler.

Jetzt blutet seine Nase.

Als nächstes bin ich jedoch diejenige, die ein heftigen Schlag gegen die Rippen einstecken muss.

Von der Wucht des Schlages werde ich ein gutes Stück nach hinten geworfen, aber durch das Adrenalin in meinen Körper spüre ich den Schmerz überhaupt nicht.

Im Gegensatz zu ihm lasse ich jedoch meine Deckung oben und kontere schon bevor er seine Faust ganz zurückziehen kann.

Bei diesem Kampf geht es darum seinen Gegner KO oder kampfunfähig zu schlagen.

So lange gibt es keine Pausen, wie es bei offiziellen Kämpfen eigentlich geregelt ist.

Ich merke, wie die Schläge von Hammer langsamer werden.

Er schützt auch seine linke Seite des Kopfes nicht mehr so gut, also nutze ich meine Chance und verpasse ihm schnell mehrere Hacken gegen seinen Kopf.

Er geht zu Boden, aber nicht, bevor er noch einen miesen Schlag in meinen Magen platziert hat.

Der Kampf ist vorbei und ich habe gewonnen.

Erleichtert und außer Atem verlasse ich den Ring, wo Mason auch schon auf mich wartet.

Als ich bei ihm ankomme, nimmt er mich strahlend in die Arme.

"Gut gemacht, Selene. Ich bin stolz auf dich. Zieh dich schnell um, dann können wir endlich nach Hause. Du solltest deine Seite kühlen. Der Schlag sah echt fies aus, das schwillt bestimmt an."

Ich nicke und da kommt Leon auch schon mit meinem Preisgeld von 5000€ zu uns.

Ja ich weiß, ich brauche das Geld nicht, ich nehme es jedoch trotzdem an.

"Hier hast du dein Geld. Guter Kampf. Wir sehen uns."

Damit verschwindet er in die, sich auflösende Menge.

Ich zieh mir schnell meinen Hoodie über und ziehe mir die Kapuze tief ins Gesicht.

Plötzlich stockt mein Atem.

Schwarze Haare fallen ihn in sein Gesicht, mit einer Hand streicht er es wieder zurück.

Selbst auf die Entfernung sehe ich, dass er mich anstarrt.

Seine muskulösen Arme hat er vor der Brust verschränkt und lehnt entspannt an der gegenüberliegenden Wand.

Einen kurzen Moment treffen sich unsere Blicke, keiner von uns bricht den Blickkontakt, doch dann schüttle ich nur den Kopf.

Das kann nicht sein.

Er kann es nicht sein.

Was sollte er denn hier wollen?

Wir verschwinden schnell, bevor die Polizei hier noch auftaucht.

Während der Autofahrt erzählt Mason von dem ganzen Blödsinn, den sie auf seiner Klassenfahrt angestellt haben.

Als wir endlich vor unserem Haus ankommen ist es schon 02:30.

Upsi ein bisschen zu spät.

Aber Mama und George sind sowieso nicht hier, sondern für die nächsten zwei Wochen auf Geschäftsreise, also ist das das nicht wirklich ein Problem.

Fighting the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt