Als ich aufwachte, war Sophie schon dabei etwas Leckeres zu machen. Sie hatte etwas Feuer angemacht und wärmte etwas auf. Ich schlug die Augen auf und schaute mich erchrocken und ängstlich um. Das Feuer erinnerte mich an die Prophezeiung und allgemein hatte ich großen Respekt vor Feuer und Rauch. Ich stand auf und blinzelte Sophie an: ,,Guten Morgen", murmelte ich. ,,Guten Morgen, Süße", sagte Sophie gut gelaunt, ,,Ich habe euch was vorbereitet. Wir machen ja gleich unsere Morgendankbarkeitsrunde und davor können wir ja was essen." Sophie sah sehr zufrieden aus und ich schmunzelte. Das sie uns gestern beim Deckakt gesehen hat, scheint sie zu ignorieren. Wir weckten Max auf, der nicht sehr erfreut war, dass wir ihn aus dem Schlaf gerissen haben, aber über das essen freute er sich so sehr, dass er seinen gewünschten Schlaf schnell vergaß. Ich küsste Max auf die Wange und Sophie lächelte uns etwas beschämt zu. ,,Ich habe Essen gemacht. Glaubt mir, es ist einer unserer Herdenrezepte. Sehr gesund und lecker. Gut für den Kreislauf und die Durchblutung." Sophie lächelte zufrieden, als sie uns etwas von dem Essen vor uns legte. Wir warteten bis alle etwas vor sich liegen hatten und fingen dann an, dass Essen runter zu schlingen. Es war sehr heiß und ich verbrannte mir sofort das Maul. Sophie grinste:,, Nicht so hastig. Man muss das Essen genießen. Sonst verbrennt ihr euch und der wundervolle Geschmack kommt nicht zur Geltung." Sie machte es und vor und wir fingen dann an vorgeschrieben zu essen. Das Essen schmeckte ungewohnt, aber trotzdem erstaunlich lecker. Es brachte mir einen großen Energieschub und stillte meinen Hunger ziemlich nachhaltig. ,,Was machst du jetzt mit dem Feuer?", fragte Max, der wohl auch die Prophezeiung im Kopf hatte. Er guckte leicht panisch, doch Sophie trat näher, legte ihren Hals auf seine Schulter und sagte mit leisem Ton, während Max die Nähe zwar irgendwo unangenehm war, er es aber irgendwie genoss: ,,Nun, hier ist Sand und Erde. Ich scharre sie auf das Feuer. Das Feuer wird erstickt, da es nicht mehr an Sauerstoff kommt." Max nickte, während sich in mir eine leichte Eifersucht aufbaute. Sophie war schon hübsch. Diese Fellfarbe hatten nicht viele Stuten. Und dann noch diese dunklen Beine. Aber anderseits liebte Max mich. Der Deckakt gestern war nicht ohne Grund so wunderschön. Trotzdem war ich etwas wütend und trat ein paar Schritte zurück und fragte: ,,Wir müssen los. Wir wollen ja weiter suchen." Ich lächelte gezwungen. Sophie nickte und fragte: ,,Soll ich euch was währenddessen erzählen. Als spirituell veranlagte Person neige ich dazu, andere Pferde zu inspirieren und ihnen weiter zu helfen." Ich verdrehte die Augen, doch Max nickte hastig: ,,Jaaa.... super gerne." In seinem Blick lag Neugier und Freude. Sophie schaute mich an und sagte: ,,Wisst ihr wie ich gelernt habe, mehr Selbstbewusstsein und ein besseres Selbstwertgefühl zu bekommen? Ich habe mein Selbstbewusstsein gekriegt, als mir bewusst wurde, wie einzigartig ich doch bin. Ich habe so viele positive Charaktereigenschaften. Und ich wollte sie zeigen. Und so habe ich angefangen, meine Ängste zu überwinden und zu zeigen, wer ich bin. Jedes Pferd ist so einzigartig und kann so viel in der Welt bewegen. Ich hatte außerdem bis vor ein paar Jahre immer schlimme Selbstwertgefühlprobleme. Dort hilft es sehr sich auf das Wesentlich zu fokussieren. Man muss sich sagen, dass man wertvoll ist. Ganz egal, was man geschafft hat oder nicht. Ganz egal wie viele Feinde man hat. Ganz egal wie oft andere Pferde sagen, dass du schlecht bist, hört ihr? Und das muss man so oft verinnerlichen, bis man sich selbst wertvoll findet. Sarah?" Sie schaute mich mit prüfendem Blick an: ,, Sunny, hat dir wahrscheinlich etwas von Wundern erzählt." Ich nickte, konnte ihr nicht in die Augen schauen, ,,das kann man auch gut anwenden. Was auch hilft sind Achtsamkeitsübungen und Meditation." Ich verdrehte die Augen. Sie hatte auch einen Knall. Doch irgendwie hatte sie Recht. Man muss zuerst sich selbst bewusst werden um selbstbewusst zu werden. Es macht Sinn. Wahrscheinlich war mein Gehirn nur voll von Vorurteile. Max dagegen sah die ganze Zeit unglaublich interessiert aus. ,,Erzähl mehr." Sophie nickte: ,,Gerne, aber ich würde dir gerne währenddessen einige Kräuter zeigen. Willst du mitkommen. " Dieser Vorschlag machte mich innerlich richtig wütend. Max nickte eifrig, kam zu mir und fragte mich, ob ich mitkommen wollte. Ich schüttelte schnell den Kopf. Max zuckte mit den Schultern und murmelte etwas vor sich her. Ich drehte mich schnell um, weil ich den Anblick nicht ertragen konnte. Aber irgendwie wollte ich ihnen nachspionieren. Ich lief aber trotzdem in die entgegengesetzte Richtung. Ich war so wütend, ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Warum mochte er Sophie so gerne? Bin ich ihm nicht genug. Es hat sich gestern aber ganz anders angefühlt. Ich blieb stehen und schaute mich um. Der Boden ist sandig geworden und die Vögel zwitscherten. Dieser Wald war einfach nur wunderschön. Die Temperatur war wieder was wärmer, aber es war noch auszuhalten. Es beruhigte mich. So fühlte sich also Meditation an. Ich schritt weiter gerade aus und schloss langsam die Augen. Mein Puls war immer noch hoch, wegen der Eifersucht und Wut. Doch dieser Abschnitt machte Wunder. Ich schloss die Augen und sah Sophie und Max vor mir. Wie sie Kräuter suchten und sich unterhielten. Sarah. Du brauchst nicht Eifersüchtig sein. Max findet nur Sophies Geschichten schön und interessant. Er liebt dich. Und Sophie will euch nur begleiten. Sie hat noch nie irgendwie mit Max geflirtet oder irgendwas anderes. Die Entspannung brachte mein Gehirn dazu logisch zu denken. Es stimmt. Ich brauche mir keine Sorgen machen. Ich öffnete die Augen und schrie auf. Ein riesiges Monster stand vor mir. Es war braun, haarig und hatte große Tatzen und einen großen runden Kopf. Ich drehte mich um und galoppierte davon. Die Bestie lief mir hinterher. Es war trotz seines Gewichts und seiner Körperform schneller. Ich versuchte ihm panisch zu entkommen, doch die Bestie holte mich auf. Es packte mich an meinen Nacken und brachte mich so zum stehen. Dann schaute es mir in die Augen und sprach: ,,Oh.... nein.... wie unverantwortlich von mir. Du bist doch... Samira? Ehm... nee... Sandra? " Ich starrte das Monster an. ,,Du... du... kannst mit mir reden?" Das braune Monster nickte: ,,Ja, ich glaube wie du auch an die Blumen. Ich bin um ehrlich zu sein ein Prophet. Öeo ist mein Name. Ich bin ein Braunbär hier im Wald. Und ich habe eine Prophezeiung an dich, Sandra." Ich runzelte die Stirn. Ein Braunbär, der von den Blumen als Prophet eingesetzt wird? ,,Ehm... ich heiße Sarah." Öeo blickte ertappt drein und kratzte sich mit der Tatze übers Ohr. ,,Ach stimmt. Also Sarah. Hör mir zu und merk dir die Worte. 'Die verblühte Camille wiederlebt, wenn die Melodie ein Liebeslied singt.'" Ich nickte verwirrt. Meinte er mit verblühte Camille meine verstorbene Mutter? Und wer ist Melodie? Was genau muss sie machen? ,,Kannst du mich irgendwie aufklären, Öeo?" Der Braunbär schüttelte den Kopf. ,,Ich kann dir leider nicht mehr sagen. Das musst du selber herausfinden, was es genau bedeutet. Aber ich kann dir einen Ratschlag geben. Vertrau dir selbst und Max." Dann drehte er sich um und tappte davon. Kurz bevor er verschwand, rief er noch: ,,Ich wünsch dir alles Gute, Sarah." Dann verschwand er in den Tiefen des Waldes. Ich blickte ihm so lange nach, wie es nur ging. Dann fasste ich den Gedanken, Max und Sofie zu suchen und ihnen von dem merkwürdigem Treffen zu erzählen. Doch als ich gerade loslaufen wollte, brachen meine Beine zusammen und ich fühlte mich plötzlich richtig schlecht. ich stöhnte auf. Nein, bitte lass mich am Leben!
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Pferde der Wildnis
Adventure{Kann sexuelle Handlungen beinhalten} Nach dem Tod ihrer Eltern fühlt sich Sarah in ihrer eigenen Herde nicht mehr wohl. So macht sie sich auf den Weg nach draußen, um einen Ort zu finden, wo sie wieder normal schlafen kann, und um die Erfahrungen i...