Ich leckte Max über seine offenen Wunden. Ich musste ihn überreden, hier zu bleiben, bis seine Wunden gereinigt sind, denn er war sehr entschlossen weiterzulaufen. Ich verstand ihn nicht. Wollten wir nicht Sophie suchen? Sunny hat mir ja erzählt, dass sie plötzlich auftaucht, warum kam sie jetzt nicht mehr? Ich seufzte und schleckte über eine klaffende Wunde über Max Schulter. Das Blut schmeckte eisig und mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich brauchte etwas, was den Blutfluss stoppen würde. Max lag keuchend am Boden. Nachdem er sich hingelegt hat, gingen seine Kräfte langsam verloren. Blumen, was mache ich jetzt mit den Wunden? Ich kniff die Augen zusammen und dann sah ich mich. Ich stand vor mir im Wald, in dem Teil vor uns wo es noch grün war, wie ich einer hellen Stute, die am Bein blutete, Spinnweben auf die Wunde legte. Ich blinzelte. Doch dann war ich weg und das Gefühl eines Dejavues tauchte auf. Ich überlegte kurz und beschloss es auch zu machen. Ich schaute mich um und entdeckte an einem Busch einige Spinnweben. Ich machte sie ab und legte sie auf Max große Wunde. Die anderen Wunden gingen von der Größe, doch auch die säuberte ich. Max seufzte und schloss die Augen. Ich leckte ihm liebevoll über sein Gesich. Er sah so süß aus! Ich liebte sein Fell, seine Mähne und seine Statue. Und seine Gesichtszüge waren so weich. Ich leckte ihn nochmal und merkte wie sein Atem regelmäßiger wurde und er einschlief. Ich legte mich neben ihn und kraulte ihn am Fell, während ich über unsere jetzige Situation nachdachte.
Wir waren nun alleine. Sophie war weg. Meine Beine waren geschwollen und Max hat mich vor Wölfen beschützt und ist jetzt verletzt. Wir sind vor einem Waldbrand geflohen. Außerdem waren wir auf der Suche nach einem Wohnort. Ein Bär hat mir eine Prophezeiung mitgeteilt. Mir wird immer wieder schlecht.
Es waren aktuell so viele Informationen, dass mein Kopf nur so vor Eindrücken dröhnte. Ich stand auf und schaute in den brennenden Wald. Ich seufzte, dann hörte ich es gewittern. Ich spitzte die Ohren. Boah es gab Hoffnung. Über uns war ein großer Baum, der uns Schutz vor einem potenziellem Regen bieten könnte. Das Feuer würde nicht auf die andere Seite des Baches kommen können. Ich lächelte. Es gab Hoffnung. Ich legte mich wieder hin und leckte über meine angeschwollene Beine. Es war für mich immer noch ein Rätsel wie das passieren konnte. Mein kühler Speichel ließ die Schwellung weniger Schmerzen. Ich schloss leicht die Augen und döste ein.
Als ich wieder aufwachte, regnete es. Es wurde etwas kälter und das Feuer war weg. Auch der Rauch war verschwunden. Ich leckte Max übers Ohr und er murmelte etwas vor sich hin. Ich muss Sophie suchen gehen! Aber ich kann Max hier nicht alleine lassen. Ich muss ihm Bescheid geben, damit er sich keine Sorgen macht. Aber dann wird er mitkommen wollen. Ich seufzte: ,,Max?" Mein Freund öffnete die Augen und schaute mich müde an:,,Ja?",murmelte er rau. Sein Tonfall ließ mich wieder gut fühlen. ,,Es regnet. Ich geh Sophie suchen. Bleib bitte hier." Er runzekte die Stirn:,,Und wenn du verloren gehst?" Ich schüttelte den Kopf:,,Ich werde meinen Weg markieren!" Er nickte und legte sich wieder hin. Ich ging langsam Richtung Bach. Mein Plan war es immer Pfeile in den Boden zu machen. Ich ging durch den Bach. Ich hatte keine Ahnung, ob oder wie ich Sophie auffinden konnte. Werde ich es verkraften, wenn ich sie nicht finde? Werde ich es verkraften wenn ich ihren Leichnam finde? Ich versuchte positiv zu denken. Sie wird leben müssen. Ich betrat den Wald. Der Einst so prächtig schöne Wald war nun nur noch ein Staubhaufen. Es standen vereinzelt dunkle Bäume, die Sträucher und andere Bäume waren nun Asche, die durch den Regen durchweicht waren. Ich lief durch die schwarze Matsche und machte meine Hufe dreckig. Es war mir egal. Ich machte immer wieder Pfeile. Es gab keine Geräusche mehr. Nur noch so eine eklige Stille. Ich seufzte. So schnell kann Schönheit verschwinden. Ich guckte mich um und rief Sophies Namen. Ich schaute nach braungrauem Fell, sah es aber nichts. Doch plötzlich sah ich einen Pferdekörper nicht weit vom Bach entfernt. Ich lief zu ihr. Sophie lag Seitlich auf dem Bauch. Ihre Beine waren verbrannt. Ich schrie auf, als ich das Fleisch unter dem dunklen Fell sah. Sophie hatte die Augen aufgerissen. In ihrem Maul waren einige Kräuter. Das Eine war definitiv Minze. Das andere erkannte ich nicht. Ich stürzte auf sie und fühlte nach einem potenziellem Puls. Und ich spürte es. ich drückte auf ihre Brust. Dann keuchte sie und spuckte die Kräuter aus. Das war mir aber egal. Ich drückte noch einmal und dann sprach Sophie leise:,,Sarah. Iss die Kräuter. Es ist gut.... Du brauchst sie. Genießt euer Leben und findet für euch ein neues Zuhause. Es ist nicht weit. Ich werde immer bei euch sein." Für einen Augenblick hatte ich noch Hoffnung, sie würde aufstehen. Stattdessen schloss Sophie ihre Augen und machte ihren letzten Atemzug. Sie hat sich geopfert. Für mich. Und für Max. Sie war so ein tolles Pferd! Sie könnte so vielen anderen Pferden neues lehren. Stattdessen stirbt sie als junge Erwachsene. ,,Nein",keuchte ich, ,,Nein... Wach auf, Sophie!" Doch es war zu spät. Lass gut sein., hörte ich die Stimme meiner Mutter. Sie ist bei uns. Ihr gehts gut.
Ich schaute Sophie an. Sie wird nie wieder zu ihrer Herde zurückkommen. Ich hoffe, dass sie die Möglichkeit bekommt, ihnen Bescheid zu geben. Ich nahm die Kräuter und wendete mich ab. Max und ich werden sie vergraben. Ich ging. Zu Max. Wir mussten unser Zuhause finden. Sophie hat gesagt, dass es nicht mehr weit ist. Ich zerkaute auf dem Weg zurück die Kräuter. Ich musste die ganze Zeit an sie denken. Es war traurig. Ich weiß nicht, ob ich das verkraften kann. Es war einfach zu traurig! Ich seufzte. Meine Beine schmerzten noch, aber es war mir egal. Endlich kam ich bei Max an. Er lag da ganz friedlich. Ich seufzte und leckte ihm übers Gesicht. Dann legte ich mich zu ihm und schlief ein. Ich träumte von einem wunderschönen Ort mit Wald, Wasser und Wiese. Alles wird gut, Max. Wir müssen damit abschließen.
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Pferde der Wildnis
Adventure{Kann sexuelle Handlungen beinhalten} Nach dem Tod ihrer Eltern fühlt sich Sarah in ihrer eigenen Herde nicht mehr wohl. So macht sie sich auf den Weg nach draußen, um einen Ort zu finden, wo sie wieder normal schlafen kann, und um die Erfahrungen i...