Ein kleiner Disclaimer vorweg: Ich habe nichts gegen Studenten, es geht hier nur um Unterhaltung! Für diese kleinen Frechheiten gibt es aber ein XL Kapitel als Entschädigung, über 2000 Wörter! ; )
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„Warum genau machen wir jedes Mal den gleichen Fehler, und schmeißen hier eine Party?", will Tony wissen und findet doch noch ein leeres Glas irgendwo im Wohnzimmer.
„Da fragst du den Falschen", lache ich, „meine Wohnung wäre mir zu schade dafür."Mein prüfender Blick schweift durch den Raum. Mehrere Stunden hat es gedauert, all den Müll von gestern Abend wegzuräumen, alle Gläser zu finden und abzuwaschen (also der Spülmaschine feierlich zu übergeben), alle Möbel wieder an ihren Ursprungsplatz zu rücken und alle kleineren Schäden auszubessern. Unterstützung hatten wir dabei nicht viel, fast alle haben sich recht zügig aus dem Staub gemacht. Wer kann es ihnen verdenken?
„Wie war das heute eigentlich auf den Betten? Irgendwelche verdächtigen Zeichen?", hake ich nach.
Tony zuckt die Schultern."Ich habe nichts gesehen, aber ich bin immer darauf gefasst, irgendwann unangenehm überrascht zu werden."
„Oh ja, ich auch", schüttele ich den Kopf. Verdächtige Zeichen sind unsere kleine Umschreibung für Rückstände wilder Nächte (oder meistens nur Stunden, wenn überhaupt) einiger Gäste, die sich etwas zu wohl fühlen. Mehrfach haben wir schon überlegt, einfach alle Schlafräume abzuschließen, aber zum einen waren einige Schlüssel irgendwann verlustig gegangen, und zum anderen ist es durchaus erquickend, wenn sich nach unseren Partys neuer Tratsch auf dem Campus ausbreitet.
Spannenderweise sind wir selbst fast nie Kern der Unterhaltungen, obwohl auch wir beim besten Willen keine Unschuldslämmer sind. Alleine gestern Abend habe ich Tony mit wenigstens zwei Mädchen deutlich enger tanzen sehen, als es gesund für eine Freundschaft wäre. Wie viel Tony wiederum von mir gesehen weiß ich nicht, aber ich glaube mal vorsichtig, dass er wenigstens einen der Studenten beobachtet hat, die über mich hergefallen sind. Ich betone sehr gerne, dass es sich dabei um Studenten handelt. Diese Leute, die sich vor jedem mit ihrem Abiturschnitt brüsten, dann mit den Nasen am Schulfest so hoch über ihr altes Schulgelände marschieren, dass sie damit glatt den Regen auffangen könnten, aber am Freitagabend gieriger über Körper wie meinen herfallen als alle anderen, sind mir schon ein suspektes Völkchen. Mittlerweile habe ich mir zur Aufgabe gesetzt, die interessantesten Studienrichtungen... naja... zu sammeln. Besonders stolz bin ich auf meinen Erfolg bei einem Theologiestudenten, der wohl in Seminaren gerne die zehn Gebote und Monogamie predigt. Es war ein bisschen verzwickt, aber am Ende haben ein Shirt mit weitem Ausschnitt und ein paar Dolphin Shorts gereicht, dass er mich ‚versehentlich angetanzt' hat. Versehentlich angetanzt. Und dann versehentlich weiter mit mir getanzt. Und dann versehentlich seine Arme um mich gelegt. Und dann ganz versehentlich mich geküsst und meinen Hintern betatscht. Jaja, diese Theologiestudenten...„Versinkst du schon wieder in deinen arroganten Sexfantasien?", fragt Tony kritisch und wedelt vor meinem Gesicht herum.
„Die sind nicht arrogant. Aber wenn einen sonst keiner liebt, muss man sich eben selbst lieben", kichere ich.
„Pass nur auf, dass du nicht irgendwann mit dir selbst im Bett landest...", seufzt Tony, sodass ich angeekelt das Gesicht verziehe. "Irx, so schlimm ist es dann doch noch nicht, als dass ich mein Niveau soweit herabsetzen würde", lache ich und schüttele den Kopf, um die Vorstellung zu vertreiben.„Aber wo wir gerade dabei sind... du kennst nicht zufällig den Typen mit den rot gefärbten Haaren?"
„Viktor, wag es ja nicht", warnt Tony, doch ein Grinsen kann er nicht vermeiden.
„Wieso, hast du ihn dir vorgenommen?", kichere ich. Schmerzhaft knufft mir Tony in die Seite.
„Du weißt genau dass ich hetero bin, aber er hat eine Freundin", entgegnet dieser.
„Wer's glaubt" lache ich und weiche einer weiteren Attacke aus.
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Es ist dein Leben - kämpfe dafür!
RomanceTonys Leben ist genau wie er es sich wünschen würde. Tolle Freunde, Wunschausbildung, Partys am Wochenende. Seine Freiheiten als Single nutzt und reizt er dabei gekonnt aus, bis ihm eines Tages ein Junge über den Weg läuft, der gegenteiliger nicht s...