Ein wenig unrealistisch, aber dafür mit Überlänge ^^
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Endlich ist Donnerstag!
Den ganzen Morgen sitze ich hibbelig auf dem nervigen Hocker und kann dem Berufsschullehrer nur schwer folgen, da mich die Sehnsucht nach Lenny mit neuer Wucht überflutet. Auch meine Freunde merken das und sprechen mich immer wieder darauf an, bis ich schließlich einem von ihnen überschwänglich von Lenny erzähle, und dass ich ihn heute endlich wiedersehen werde.Ungeduldig laufe ich so schnell in Richtung Sakura, dass ich außer Atem bin, als ich dort eintreffe. Dauerhaft grinsend wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd (das in meinem Fall gerade einen ganzen Planeten aus Honigkuchen entdeckt hat und außerdem mit Lachgasbeatmet wird), übernehme ich den Laden von Kira, die die wenigen Gäste zur Mittagszeit versorgt hat.
Doch als Lenny endlich eintrifft, dreht sich mir der Magen um. Vor mir steht vermutlich das erbärmlichste (um Gottes Willen KEINE Beleidigung an dieser Stelle) Wesen, das mir je untergekommen ist.
Mit Überlichtgeschwindigkeit (nachträglich muss ich hier auf die ‚emotionspsychologisch bedingte Lichtgeschwindigkeitsüberschreitung materieller Partikel unter gezielter Anwendung positronischer Energiedefekte' verweisen) bediene ich alle Gäste, die noch etwas wünschen oder schon bestellt haben, bevor ich Lenny bedeute, mir in das Büro zu folgen. Es ist so ernst, dass ich sogar die Kekse vergesse. Mein kleiner Engel sieht überhaupt nicht mehr aus wie ein Engel, sondern wie ein Junkie, der unter die falschen Leute geraten ist und dort kräftig verprügelt wurde. Er geht gekrümmt und hat bisher noch keinen Ton gesagt.
„Okay, gib mir noch fünf Minuten. So kannst du niemals arbeiten", lege ich fest. Seinen schwachen Protest ignorierend greife ich zum Telefon und rufe Eleanor an. Ich schildere ihr eilig, dass es sich um einen Notfall handele und ich sie unbedingt hier brauche. Natürlich macht sich die alte Frau schnellstmöglich auf den Weg.
„Fuck, Lenny. Was ist passiert?", frage ich nun dämlich meinen Engel. Er antwortet gar nicht, sondern sinkt nur tiefer in den Sessel.
„Bitte Lenny, sprich mit mir! Soll ich dich in den Arm nehmen? Ich helfe dir!"Er zuckt leicht die Schultern. Immerhin – eine Reaktion.
Ich gehe auf ihn zu und biete ihm eine Hand an. Ergeben lässt er sich von mir in die Senkrechte ziehen, damit ich vorsichtig meine Arme um ihn legen kann. Doch sofort spannt sich Lenny unter meiner Berührung, sodass ich ihn schnell wieder loslasse. Fieberhaft überlege ich nach Alternativen.„Ich bin sofort wieder da, leg dich auf den Boden", gelobe ich. Wie der Blitz kümmere ich mich schnell um die Gäste, bevor ich mit einem gigantischen Stapel an Kissen zurückkehre. Ich weiß gar nicht, wieso wir so viele haben. Um die alle zu verwenden, müssten wir benachbarte Häuser sprengen. Egal, jedenfalls sind sie da.
„Hier. Umarm die einfach gaaaaanz fest. Es sind leblose Kissen, die tun gar nichts, außer schön weich sein!", empfehle ich und lege mich Lenny gegenüber, um mit einigen Kissen meinen Vorschlag zu demonstrieren. Eher gehorsam als überzeugt tut es Lenny mir gleich.
Als Angebot lege ich zusätzlich meine Hand in Reichweite, die er aber nicht ergreift.„Okay, Lenny... Ich möchte... dass du jetzt ganz genau dran denkst, dass ich Viktor bin. Dass ich dir ganz bestimmt niemals wehtun würde. Dass du bei mir sicher bist. Okay?"
Ich sage zu oft okay.
Lenny nickt.
„Okay" – verdammt – „dann kannst du jetzt so viel erzählen, wie du möchtest. Alles was passiert ist im kleinsten Detail oder nur ein paar Worte. Ich höre dir zu."Mir fällt ein halbes Mittelgebirge vom Herzen, als ich Eleanor im Gastraum höre. Okay – Himmel – jetzt habe ich wirklich Zeit. Lenny vor mir schluchzt leise und schließt die Augen. Dabei drückt er die Kissen enger an sich. In einer anderen Situation sähe das sicherlich sehr niedlich aus.
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Es ist dein Leben - kämpfe dafür!
RomanceTonys Leben ist genau wie er es sich wünschen würde. Tolle Freunde, Wunschausbildung, Partys am Wochenende. Seine Freiheiten als Single nutzt und reizt er dabei gekonnt aus, bis ihm eines Tages ein Junge über den Weg läuft, der gegenteiliger nicht s...