Freundschaft. Wie viel doch dahinter steckte. Ich hatte am Anfang des Jahres mir innerlich geschworen, dass mir nicht viel dran liegt und Freundschaften im letzten Jahr nicht viel bringen. Doch allein jetzt schon, konnte ich mir mein Leben ohne Kira nicht richtig vorstellen. Ich kannte sie zwar nicht so gut, trotzdem hatte ich Kira ins Herz geschlossen. Elijas kannte ich zwar noch weniger, aber unserer Tisch schien auch ohne ihn ganz leer und seine Kommentare, nach denen keiner Frage, würden mir auch bestimmt fehlen.
Eigentlich waren Freundschaften was schönes, die aber auch so viele Probleme mitbrachten. Vertraute man den falschen Menschen, dann hatte man Vertrauensprobleme. Einige Menschen nahmen eine Freundschaft nicht so ernst oder verstanden Loyalität anders als man selbst. Daher war es wichtig die richtigen Freunde zu haben.
Freundschaften waren nicht einseitig. Für mich machte eine Freundschaft auch das entgegenkommen viel aus. Ich hasse daher auch zu streiten. Ich wollte Ehrlichkeit und wenn ich falsch lag, dann sollte man mir das direkt ins Gesicht sagen. Früher fand ich Drama interessant, doch heutzutage wollte ich dem nur aus dem Weg gehen.
Für eine Freundschaft sollte man nicht egoistisch sein oder gar neidisch auf die eigene Freunde. Wenn deine Freunde deren Ziele erreichen, dann sollte man sich für sie freuen. Wenn deren Glück dein Glück war, dann war das die wahre Liebe gegenüber deinen Freunden. Und all die Sachen fand ich in Liv wieder.
Daher fasste ich Donnerstagabend mein Mut zusammen und schob mein Stolz zur Seite. Ich hatte mir Mittwoch nach meiner Schicht noch Süßigkeiten und Livs Lieblingseissorte geholt. Gemeinsam mit den Süßigkeiten stand ich also Donnerstagsabend vor Livs Haustür und sah ihr entschuldigend in die Augen, als sie mir die Tür öffnete.
„Denkst du, dass du es damit gut machen kannst?", fragte sie mich und hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt.
„Wir können das drinnen klären, wenn du nicht willst, dass deine beste Freundin hier draußen erfriert", sagte ich unschuldig und lächelte sie an.
„Ich glaube, meine beste Freundin hat das verdient", erwiderte sie trotzig.
„Ich habe Hazelnusseis", versuchte ich es also.
Sie verdrehte ihre Augen, doch grinste. „Jetzt hast du mich"
Wir genossen den Abend und schauten uns neue Folgen unserer Lieblingsfolgen, während wir fast die ganze Süßigkeiten aßen, die ich geholt hatte.
Ich erklärt Liv wieso ich so reagiert hatte. Ich erzählt ihr, dass bei mir der Beschützerinstinkt geblinkt hatte, als sie mit ihm in die Cafeteria hereinkam. Innerlich hatte ich Liv gar nicht zugetraut, dass sie sowas machen würde, aber Noah's Vorgeschichten sprachen für sich. Und wenn man mal Hals über Kopf verknallt war, dann ließ man sich gerne mal zu Sachen überreden, die man beim vollen Verstand nicht gemacht hätte.
Ich hatte es selber mitbekommen, wie Blind man sein könnte, wenn man nur mal verliebt war. Man dachte, die Welt dreht sich um diese Person und dass sie das Beste ist, was einem passieren konnte. Nicht wissen, dass man manchmal einige Warnsignale nicht mitbekam, weil man sich alles einredete. Liv hätte genauso darin fallen können, doch ich hätte erkennen müssen, dass sie darüber nachdenkt.
Als die Welt wieder heile schien, erwartet uns in der Mittagspause am Freitag eine große Show, bei der ich nicht mal wusste, dass ich auf sie gewartet hatte. Liv, Kira und ich saßen an unserem Stammtisch, während Hailey alleine mit großen und stolzen Schritten ihren Weg durch die Cafeteria bahnte und direkt auf den Tisch von Matt steuerte. Ihre Haare folgten ihr hinter her und in ihrem Blick lag etwas, dass ich bisher noch nie gesehen hatte. Sie war stinksauer.
Und Hailey war nun wirklich nicht eine, die oft wütend herumlief. Ihr nettes Lächeln mit den weißen Zähnen, die einen erblinden konnten, falls man diese zu lange anschaute, war stets auf ihrem Gesicht. Und das immer, wenn man sie sah. Etwas anderes war fast schon gar nicht mehr vorstellbar. Einerseits fand ich Hailey daher auch sympathisch, aber ihre gute Laune ließ mich hinterfragen, wie sie das machte.
DU LIEST GERADE
High School Sweethearts
Ficção Adolescente3 Jahre lang ging Arizona Standfield durch die Gänge der Sianty High School, als wäre sie unsichtbar. So wollte sie es. Ein ruhiges unkomplizierte Leben im letzten Jahr als Senior. Doch auf einmal interessieren sich Jungs für sie. Auf der einen Seit...