Von Tür zu Tür

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Um einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen lief ich so schnell ich konnte. Kaum ein paar Minuten später stand ich vor Seths Haus. Etwas besser gelaunt klingelte ich und wartete ungeduldig. Kurz darauf wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und eine ältere Frau lächelte mich an. Das musste Seths Mutter sein.
,, Gute Tag! Du willst bestimmt zu Seth oder? Tut mir leid, aber er ist gerade mit Leah zu Jacob und Sam gegangen", sagte sie mit einem warmen Lächeln, welches mich ein bisschen an Seths Lächeln erinnerte.
,, Ja wollte ich, ich werde mal bei Jacob vorbeischauen", gab ich höflich zurück um nicht gleich einen schlechten Eindruck zu machen.
Jetzt musste ich auch noch zu den anderen Wölfen! Und das mit so einer miesen Laune!
Ich verabschiedete mich schnell und lief, sobald sie die Tür geschlossen hatte, los. Dank Edward wusste ich auch wo ich hin musste. Er hatte bei dem 'Rudeltreffpunkt' schon einmal Isabella abgeholt und ich saß mit im Auto. Wenigstens einmal war das Mädchen mir hilfreich.
Als ich am Ziel ankam, kam sofort ein ungutes Gefühl in mir hoch. Es bestätigte sich, als Jacob mit Isabella aus einem der kleinen Häusern trat. Sie lachten herzhaft und schienen mich gar nicht zu bemerken. Das sollte mal Edward sehen! Ich musst mich wirklich zusammen reißen nicht direkt auf sie zuzulaufen und ihr mit all meiner Kraft ins Gesicht zu schlagen. Auch wenn mich mein Bruder unfair ihr gegenüber behandelte, verarschen lassen sollte er sich nicht! Wenn ich wütend war, sollte sie wirklich nicht in meine Nähe kommen. Verkrampft lehnte ich mich an einen Baum und wartete bis Isabella und Jacob in einem Schuppen verschwanden.
Schnell lief ich zu dem Häuschen aus dem die beiden eben gekommen waren. Seth würde bestimmt in dem Haus sein. Hart klopfte ich an die Tür und wartete mal wieder ungeduldig.
Langsam wurde die Tür geöffnet und zum Vorschein kam ein älterer Mann im Rollstuhl mit langen schwarzen Haaren. Etwas ahnungslos schaute ich ihn an. Wer war das? Was sollte ich sagen?
,, Oh Hallo. Wer bist du denn?", fragte er fröhlich. Warum hatten heute alle gute Laune außer ich!?
,, Ähm Hi, ich bin Samantha Cullen", gab ich einigermaßen gefasst zurück.
,, Oh eine Cullen, das hätte ich doch sofort erkennen können. Es ist nicht zu übersehen, dass du ein Vampir bist!", lachte er ausgelassen. Etwas schockiert, mit offenen Mund schaute ich ihn an.
,, Ähm bei allem Respekt Sir, aber -", fing ich stotternd an.
,, Sir? Quatsch! Ich bin Billy!", unterbrach er mich und reichte mir seine Hand. Ohne ihn aus den Augen zu lassen schüttelte ich sie misstrauisch und fuhr dann fort.
,, Billy... woher wissen Sie, dass ich ein Vampir bin? Woher kennen Sie meine Familie?", fragte ich gerade heraus.
,, Willst du nicht rein kommen?", fragte er fuhr etwas zur Seite, damit ich eintreten konnte. Einen Moment überlegte ich, ob es gut war einfach bei jemanden fremden einzutreten, entschied mich aber trotzdem dafür, schließlich war ich viel stärker als er, falls etwas passieren würde.
Er bat mich in die Küche, damit ich mich setzen konnte. Etwas versteift setzte ich mich auf den viel zu großen Holzstuhl und rutschte nervös hin und her.
,, Also Samantha", fing er mit ruhiger Stimme an, ,, Ich bin Billy Black, der Vater von Jacob, und kenne deine Familie schon sehr lange, vor allem Carlisle. Jacob hat mir schon vor längerer Zeit erzählt, dass es eine Neue bei den Cullens geben solle. Ich konnte es einfach nicht glauben aber du bist wohl der Beweis dazu!" Er lachte tief und scannte mich von oben bis unten. Etwas unangenehm darüber, dass er so viel über mich wusste, räusperte ich mich und wollte schon wieder aufstehen.
,, Warum bist du überhaupt hier?", fragte er und hielt mich damit davon ab aufzustehen. Schnell wog ich die Möglichkeiten ab, Wahrheit oder Lüge?
,, Ich wollte zu Seth", beantwortete ich seine Frage ehrlich.
,, Achja! Du bist doch seine Geprägte! Nicht wahr?", raunte er und lehnte sich etwas in seinem Rollstuhl zurück. Etwas widerwillig ließ ich den Gedanken fallen in den nächsten Minuten hier raus zu kommen. Der Opa redete echt gerne... Naja, was sollte er auch machen, wenn sein Sohn den ganzen Tag mit Isabella rummachte?
,, Ja, ich bin mit ihm zusammen und wollte ihn eigentlich dringend sprechen!", gab ich, vielleicht etwas ungeduldig, zurück.
,,Warum so eilig? Er ist gerade mit den Jungs unterwegs, sie haben etwas gewittert", erzählte er ziemlich ernst. Etwas gewittert? Aus seinen Gedanken konnte ich schließen, dass es sich um ein Vampir handelte. Meine erster Gedanke fiel sofort zu Victoria.
,, Victoria?", fragte ich mit zitternder Stimme. Plötzlich fühlte ich mich noch kälter als sonst, so eine eisige Kälte kam von innen. Zusammen mit dem schlechten Gewissen wegen Ben kam auch Wut gegen Victoria hoch. Ich versuchte ruhig zu bleiben, krallte meine Finger allerdings tief in den Stuhl, der mit einem unschönen knacken nachließ.
,, Woher weißt du von ihr?", fragte Billy und ignorierte dabei meine aufkommende Wut.
,, Falls du es nicht mitbekommen hast, sie tötete meinen Freund!", schrie ich, wobei ich ihn unbewusst auch anfing zu duzen. Der Stuhl knackte ein weiteres Mal, diesmal gab er komplett nach. Er krachte in sich zusammen. Wütend und genervt stand ich wieder auf und gab Billy einen entschuldigenden Blick.
Bevor jemand von uns was sagen konnte, öffnete sich die Tür. Isabella und Jacob traten ein und guckten mich entsetzt an.
,, Oh, Hi Sam!", lächelte Isabella und rückte einen Stückchen näher an Jacob.
Warum jetzt?!
,, Jacob bring sie hier raus!", presste ich mit zusammengedrückten Zähnen heraus. Ich konnte mich nicht halten. Jacob reagierte zwar sofort, aber zu langsam.
In dem Moment, wo sie die Haustür öffneten um zu gehen, brannten bei mir wortwörtlich alle Sicherungen durch.
Mit Vampirgeschwindigkeit rannte ich auf sie zu und schmiss mich mit ihr zusammen durch die Tür. Wir landeten etwa 2 Meter voneinander entfernt vor der Terrasse. Isabella stand sofort auf und rannte um ihr Leben. Ich brauchte einen Moment um mich wieder zu fangen, kapierte aber schnell wieder die aktuelle Lage. Isabella rannte vor mir weg... Und plötzlich merkte ich wie das Raubtier in mir aufstieg. Wie wenn man vor einem Hund weglief, hatte ich jetzt ein verlangen danach, Isabella zu folgen. Schnell stand ich auf und rannte zu ihr.
Ich wollte sie.
Ihr Blut.
Ihren Tod

Sind Veränderungen immer schlecht? - Die neue Cullen (Twilight fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt