Danke, Dad

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Carlisle wartete schon an der Tür auf mich, als ich ankam. Er war wieder so entspannt wie immer und lächelte mich an. Schnell trat ich ein und setzte mich wieder auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
,, Schmerzt die Schulter noch sehr?", fragte er sofort und guckte mich misstrauisch an.
,, Ziemlich", gab ich zurück und presste die Zähne leicht aufeinander.
,, Ich hab für dich Tierblut, vielleicht bist du nur etwas geschwächt", sagte er und reichte mir eine Plastikflasche mit Blut drin. Ha, auch mal etwas anderes. Aus einer Flasche Blut, innerlich lächelte ich darüber. Das Blut schmeckte gut, ich hatte schon länger mal wieder welches gebraucht.
Fast sofort merkte ich, dass meine Schulter sich besser anfühlte. Die Risse zogen sich etwas zusammen und es schmerzte nicht mehr so sehr. Trotzdem blieb immer noch eine deutliche Verletzung.
,, Ich hatte gehofft, dass es nicht so kommt..", flüsterte Carlisle mit einem Blick auf meine Schulter. Fragend sah ich ihn an. Aus seinen Gedanken konnte ich auch nichts heraushören, überall nur Fachbegriffe und so unverständliches Zeug.
,, Entweder braucht dein Körper nur etwas Zeit um zu verheilen, was sehr unwahrscheinlich ist, oder Tierblut ist nicht... nicht stark genug", raunte Carlisle mit besorgten Gesichtsausdruck.
,, Das heißt für mich?", stellte ich mich dumm.
,, Wenn es in den nächsten Minuten nicht verheilt, musst du Menschenblut trinken...", sagte Carlisle angespannt. Uns beiden war klar, dass ich mich danach nur noch schwerer kontrollieren konnte. Wenn ich erst einmal wusste wie gut das Blut schmeckt? Was dann?
,, Ich habe noch ein paar Blutbeutel aus dem Krankenhaus", erwiderte Carlisle auf meinen erschrockenen Gesichtsausdruck. Daran hatte ich gar nicht gedacht!
,, Wir warten aber noch etwas, vielleicht braucht dein Körper nur etwas länger", meinte er aufmunternd.,, In der Zeit erzählst du mir bitte was passiert ist, ja?", fragte er mitfühlend und nicht mehr streng. Zögernd nickte ich. Ich wusste jetzt, dass Carlisle nicht böse sein würde. Also fing ich, ohne Zweifel, an zu reden.
,, Naja, wie du weißt, wollte ich zu Seth aber er war nicht zu Hause. Seths Mutter sagte mir, dass er mit Jacob unterwegs sei, aber ich wusste natürlich wo er wirklich war. Er hatte ein Rudeltreffen oder so. Deshalb bin ich halt zu den Blacks gegangen und habe, bevor ich überhaupt richtig angekommen war, Isabella mit Jacob gesehen. Sie haben sich zusammen amüsiert und ich habe mich gefragt, ob Edward es so gut finden würde. Jedenfalls sind die Beiden dann in eine Garage gegangen und ich bin zu dem Haus, aus dem sie raus gekommen waren gelaufen. Ich dachte, dass die anderen aus dem Rudel dort sein müssten. Allerdings bin ich da nur auf Billy getroffen, aber er war wirklich nett. Ich habe mich zwar gewundert, dass er wusste wer ich bin, aber das war mir dann schnell wieder egal. Als wir dann auf das Thema Victoria kamen, wurde ich ziemlich wütend und in diesem Moment ist halt Isabella zur Tür reingekommen. Ich hab Jacob zwar gesagt, er soll sie wegschaffen, aber er war zu langsam. Als ich dann kurz darauf Isabella fassen wollte, kam Jacob in Wolfsgestalt und hinterließ das...", erzählte ich niedergeschlagen mit einem Blick auf meine Schulter.
,, Als erstes, es tut mir Leid, dass ich vorhin so streng war. Ich war nur etwas überrumpelt mit der Situation. Es ist nicht gut, was passiert ist aber trotzdem sollte dir niemand dafür die Schuld geben. Du konntest nichts dafür", erwiderte Carlisle ruhig. Auch wenn es nur ein paar Worte von ihm waren, fiel mir eine riesige Last von den Schultern: Carlisle war nicht wütend.
,, Du solltest dich aber in nächster Zeit nicht mehr aus dem Haus bewegen, wir wollen nicht riskieren, dass du jemanden angreifst", fuhr er fort.
,, Ich krieg Hausarrest?!", fragte ich schockiert.
,, Es ist nur zu deinem besten und vielleicht sollte Bella in nächster Zeit auch nicht hier her kommen", gab er bedenklich zurück.
,, Ach Quatsch, sie kommt doch sowieso! Vor allem morgen zu 'ihrer' Feier!", rief ich eingeschnappt. Carlisle verzog sein Gesicht leicht und kam näher zu mir.
,, Mir ist es komplett egal, ob sie morgen da ist. Du hast morgen ebenso Geburtstag und ich werde  für dich da sein, nur für dich, Kleines", lächelte er mit tiefer Stimme.
Dankbar stand ich auf und umarmte ihn. Ich hoffte, dass er immer so hinter mir stehen würde.
,, Genieße den Tag morgen einfach, vergiss sie und sei glücklich", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Lächelnd nickte ich. Mein Blick fiel wieder auf meine Schulter, bei all dem Gerede hatte ich sie total vergessen. Sie war fast komplett verheilt. Was ein Glück, ein Problem weniger. Carlisle realisierte es ebenfalls zufrieden.
Gerade wollte ich gehen, als mich Carlisle noch einmal zurück rief.
,, Ach und erzähl lieber Jasper und Emmett nichts von dem Angriff. Sie würden Jacob nicht verschonen", lachte er und wuschelte mir einmal durch die Haare.
,, Das überlege ich mir", lächelte ich und verschwand in mein Zimmer.
Mittlerweile war es schon um 8 Uhr, stellte ich mit einem Blick auf die Uhr fest, als ich mein Zimmer betrat. Kaum hatte ich die Tür verschlossen, hielt mir von hinten jemand die Augen zu.
,, Deine Schulter sieht besser aus", stellte Seth fest und küsste mich in den Nacken. Lachend schüttelte ich seine Hände ab.
,, Carlisle hat mich aufgemuntert", lächelte ich auf seinen fragenden Blick.
,, Das ist die Hauptsache! Aber was Edward sich vor dir leistet, ist das letzte! Wenn ich ihn noch einmal erwische, dass er dir zu nahe kommt oder dir droht, kann ich für nichts garantieren!", knurrte Seth und spannte seine Muskeln an.
,, Hey verwandele dich bitte nicht in meinem Zimmer, ich habe es gerade erst aufgeräumt", versuchte ich ihn lächelnd zu beruhigen. Natürlich war es doof, was Edward veranstaltete aber einmal wollte ich nicht an  ihn denken, schließlich war ich alleine mit Seth und diese seltene Zeit mussten wir anders Nutzen.
,, Und Jacob erst! Er wollte dich gar nicht loslassen! Er war fest entschlossen deine Schulter zu zertrümmern!", fuhr Seth schlecht gelaunt weiter.
,, Aber mir geht es wieder gut! Dank dir!", erwiderte und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Das beruhigte Seth dann endlich etwas. Aber ich nahm es ihm nicht übel. Wenn ich wütend war, konnte man mich auch nur schwer beruhigen.
,, Morgen hast du Geburtstag meine Schöne", flüsterte er und zog mich zum Sofa, auf welches wir uns fallen ließen.
,, Ohja und ich werde es mir nicht von Isabella versauen lassen", rief ich optimistisch und lehnte mich an Seths Schulter.
,, Denkst du wirklich, dass ich die Nacht über hier bleiben darf?", fragte er daraufhin.
,, Wie kommst du denn darauf? Klar!", lächelte ich.
,, Sonst hatte doch mindestens einer aus deiner Familie etwas dagegen, dass ich bei dir war", gab er nachdenklich zurück.
,, Stimmt schon, aber sein wann interessiert dich, was andere denken?", meinte ich schnippisch.
,, Da hast du wohl Recht!", lachte er und zog mich näher zu sich.
,, Ich liebe dich so sehr Sam! Niemand wird dich je wieder verletzen solange ich bei dir bleibe!", murmelte Seth in meine Haare.
,, Ich liebe dich noch mehr... ", bemerkte ich lachend.
,, Morgen wird der beste Tag deines Lebens", murmelte Seth während ihm müde die Augen zu fielen.
Hätte ich damals bloß schon gewusst, dass der Tag morgen mein komplettes Leben ändern würde...

Sind Veränderungen immer schlecht? - Die neue Cullen (Twilight fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt