Mit einer unheimlichen Geschwindigkeit rannte Edward Richtung Alaska.
Ich hatte mich langsam beruhigt aber diese Schreie wollten einfach nicht aus meinem Kopf. Diese Vorstellung, dass alle diese Leute einfach getötet wurden...
Jetzt verstand ich wenigstens, warum Alice und Edward so schnell aus dem Saal gelaufen waren. Irgendwie war das alles echt unheimlich. Dieser Aro war wirklich schlimm und abstoßend. Ein potenzieller Psychopath. Ich wollte nicht wissen, wie er früher als Mensch war.
Ich war fertig mit der Welt, klang kitschig aber so war es nun mal. Ich wusste nicht wie ich das beschreiben sollte... Zum einem fühlte es sich so an, als wenn mein Brustkorb explodieren würde, alle Gefühle sammelten sich dort und machten ordentlich Radau. Zum anderen zerdrückte mich irgendeine Kraft von oben mit all den Geschehnissen. Ob das wieder weg ging?
,, Hey, Sam?" Edward drehte seinen Kopf leicht nach hinten, da ich mittlerweile auf seinem Rücken saß und er mich Huckepack trug.
,, Hmm?"
,, Versuch nicht so viel darüber nach zu denken... denke lieber an Seth oder Jasper. Jemanden, der dich jetzt zum lächeln bringen würde. Stell dir die schönsten Momente mit der Person vor und lass es auf dich wirken", versuchte Edward mich abzulenken.
Schwachsinn, so etwas klappte doch nie.
,, Mach schon."
So kitschig wollte ich dann aber wirklich nicht werden... aber wenn es wirklich half?
Ich überlegte einen Moment, dann fiel mir eine perfekte Erinnerung ein. Sie war in den ersten paar Monaten von meiner Zeit als Vampir. Es war total simple aber trotzdem musste ich ein kleines bisschen Lächeln. Ich dachte daran, wie ich damals Emmett herausgefordert hatte und es schlussendlich damit endete, dass ich, umgeben von Edward, Emmett und Jasper, fast vor lachen gestorben war. Nun ja, zumindest so sehr, wie ein Vampir überhaupt noch sterben konnte. Komisch, es war noch gar nicht so lange her und trotzdem war so viel passiert.
Als nächste Erinnerung kam Seth. Er umarmte mich fest und versprach mir, dass wir uns wieder sehen würden. Moment, dass war keine schöne Erinnerung! Das war der Tag als wir nach Alaska gefahren waren! Und das alles wegen Bella-ich-bin-doch-die-wichtigste!
,, Sehr kreativ ist dieser Spitzname aber nicht, findest du nicht auch", raunte Edward unter mir. Ich konnte sein schiefes Lächeln förmlich spüren.
,, Du fängst jetzt nicht wirklich an mit mir zu streiten, oder?", knurrte ich. Edward ist so ein Vollidiot! Warum konnte er nicht ernst bleiben?
,, Ich weiß nicht, willst du etwa streiten?"
,,Edward, man! Bleib doch verdammt nochmal ernst! Das könnte selbst Emmett jetzt besser!", grummelte ich zweifelnd und ließ meinen Kopf gegen Edwards Rücken fallen.
,, Emmett ist aber nicht hier, Süße." Wieder dieses schiefe Grinsen... Er konnte sich glücklich schätzen, dass ich dieses Lächeln nicht sehen konnte!
,, Und woher weißt du dann, dass ich lächle", fragte mein Bruder provozierend. Ich spannte meinen Körper langsam an. Er war immer noch der einzige, der mich so aufregen konnte!
,, Dafür bin ich doch da."
,, Boa! Edward! Wie kannst du bloß jetzt so sein?", brummte ich.
,, Du konzentrierst dich auf mich."
Was?
,, Hä, wie meinst du das?", fragte ich blöd und zog Edward ein Haar raus.
Sofort blieb er stehen.
,, Spinnst du? Meine Haare wachsen doch nicht mehr nach!"
,, Es war doch nur ein einziges Haar", verteidigte ich mich hilflos, verwundert über seine Reaktion.
,, Grmpf...Spring wieder auf. Wir sind gleich da."
Okay, Memo an mich selbst: Fasse nie wieder Eddys Haare an, die sind heilig.
,, Will ich dir auch raten...", murrte er und schlug mir leicht gegen die Schulter.
Mit einem leichten Lächeln sprang ich auf seinen Rücken. Edward war zwar der einzige, der mich so aufregen konnte, dafür war ich aber die einzige die ihn in den Wahnsinn treiben konnte. Darauf konnte man echt stolz sein! Er versuchte sonst immer die ruhige und organisierte Person zu sein, schaffte es aber in meiner Gegenwart nie!
,, Glückwunsch", ließ mich ein Knurren mit diesem Gedanken abschließen.,, Wir sind gleich Zuhause", brach Ed die Stille nach einigen Minuten.
,, Nein, in Alaska", stellte ich klar und sprang von seinem Rücken. Die letzten Meter wollte ich alleine laufen. Er wurde ebenfalls langsamer und lief dann mit gesengtem Kopf und den Händen in den Jackentaschen neben mir her.
,, Ich weiß, dass du Alaska nie als dein Zuhause sehen wirst", sagte er mit rauer Stimme.
,, Nein, das werde ich nie."
,, Aber Zuhause ist doch da, wo deine Familie ist", flüsterte Edward und schaute zu dem Haus der Denalis hinauf.
,, Edward... gerade du, du solltest es am besten wissen. Nur wenn es die ganze Familie ist, ist man Zuhause. Deshalb bist du nicht bei uns geblieben. Dir hatte jemand gefehlt, Isabella. Vielleicht bin ich erst 15 aber ich kann ohne zu zögern behaupten, dass Seth auch zur Familie gehört. Genauso wie... wie... wie Isabella. Wir sind eine große Familie und wir können auf niemanden verzichten."
,, Ich weiß, ich weiß... Vertrau mir, bald werden wir wieder eine Familie sein. Ich verspreche es dir."
,, Denkst du wirklich, dass-"
,, SAM!", brüllte Emmett und hob mich hoch. Wir hatte nicht gemerkt, wie nah wir schon am Haus gewesen waren.
,, WOA! Hey Emmett", hustete ich und ließ mich wieder absetzen. Überfordert lächelte ich Emmett an aber er hatte sich schon an Ed gewendet.
,, Bruder, mach nie wieder so eine Scheiße! Für kein Mädchen der Welt!", forderte Emmett und umarmte Edward, haute ihm vielleicht auch etwas zu fest auf die Schulter.
,, Sicher nicht", erwiderte Ed und lächelte wieder schief. Nicht einmal eine Sekunde darauf befanden Edward und ich uns schon in der nächsten Umarmung, diesmal von unseren Eltern.
,, Alice hat uns angerufen und alles erklärt aber wir haben uns trotzdem solche Sorgen gemacht", erzählte Esme mit leidendem Gesichtsausdruck und zog mich gleich noch einmal in ihre Arme. Dad musterte uns erst sehr streng aber spätestens nachdem er uns gedrückt hatte, fiel ihm auch die Last von den Schultern und er lächelte.
,, Ach, Kinder...!", seufzte er und betrachtete uns.
,, Ach, Dad! Glaub mir, ich werde so etwas nie wieder freiwillig mitmachen!", gab ich zu und guckte ihn mit großen Augen an.,, Edward, Sam es geht euch gut!", begrüßte uns Tanya.
,, Ja, es geht uns gut", erwiderte Edward für uns beide. Ich schenkte Tanya ein kleines Lächeln.
Dann schaute ich mich in dem Raum um und irgendwie guckte mich Eleazar wissend an. Ich lächelte in mich hinein. Obwohl hier alle so viel älter waren, fühlte ich mich nach heute nicht mehr so klein und unerfahren wie an meinem ersten Tag in Alaska. Ich fühlte mich beinahe... weise
Ein Arm legte sich um meine Schulter.
,, Da sage ich jetzt nichts zu", flüsterte Ed mir ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange.
,, Edward", murrte ich lächelnd und schob ihn von mir weg. Idiot.Es war echt ein komischer Anblick, dieser Raum hier. Voll mit alten Vampiren, meiner Familie. Jeder war irgendwie anders aber trotzdem waren wir gleich. Wir waren alle eine Familie.
,, Ich denke, ich habe eine Ansage zu machen", sagte Dad mit erhobener Stimme und blickte mir dann in die Augen, ,, auf die vielleicht schon ein paar gewartet haben."
Unschuldig lächelte ich ihn an. Ahnen was jetzt kam, konnte ich nur im Geringsten...,, Wir werden zurück nach Forks ziehen."
Oh Gott! Ich musste sofort die nächst mögliche Person umarmen, um nicht zu explodieren. Vor Freude, verstand sich.
Es erwischte Rose, die eher weniger Begeistert war aber es trotzdem zuließ. Insgeheim war auch sie froh über diese Ansage. Sie mochte zwar keine Wölfe und vielleicht auch nicht das Wetter in Forks aber sie hatte dort trotzdem eine lange Zeit gelebt und es war doch zu ihrem Zuhause geworden.
,, Okay, reicht... Sam! Hey! Lass mich los...! Emmett!"
Wie gesagt, sie ließ es zu.
,, Söckchen, lass meine Frau los!", lachte Emmett hinter uns und umarmte Rosalie dann selbst.
,, Nenne mich nie wieder 'Söckchen'!", drohte ich mit erhobenem Finger und brachte alle Anwesenden nur noch mehr zum lachen. Es herrschte eine feierliche Stimmung aber auch eine etwas traurige. Wir hatten uns alle schnell an die Denalis gewöhnt. Meine Familie kannte sie zwar schon länger aber selbst ich werde die ein oder andere Person vermissen.
Wenn man sich im Raum umguckte, sah man lauter lachende Pärchen. Emmett umarmte Rose fest, Jasper küsste Alice gerade und Carlisle strahlte Esme über das ganze Gesicht an.
,, Und ich umarme dich", lachte Edward und, wie hätte es anders sein können, umarmte mich. Dass er immer meine Gedanken hören musste. Das war privat!
,, Außerdem bist du ziemlich kitschig geworden, Edward", nuschelte ich und wurde noch fester gedrückt.
,, Genieße es einfach mal, Süße", flüsterte er und legte seinen Kopf auf meinen. Vielleicht sollte ich wirklich nicht sooft, so viel nachdenken. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und schloss die Augen.
,, Ich hab dich lieb, Edward", flüsterte ich und wartete auf eine Reaktion.
,, Na geht doch ..."Das Jahr hatte sich schließlich doch noch trotz den ganzen schlechten Geschehnissen zum Guten gewendet.
Mir wurde heute erst bewusst, dann, wenn man Abschied nehmen musste, dass ich eine neue, ganz wunderbare Familie kennengelernt hatte. Die Denalis waren einfach klasse, jedes einzelne Mitglied war so besonders und ich bin froh, jeden einzelnen kennengelernt zu haben. Wäre damals nichts so passiert, wie es passiert ist, würde ich keinen gutmütigen Eleazar kennen. Keine zickige Irina, keine Carmen, keine Kate und keine unglaublich fürsorgliche Tanya.Also, sind Veränderungen wirklich schlecht?
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Hii Leuteeee
hier ist das letzte Kapitel und ich hoffe, es hat euch gefallen :)
Irgendwie ist es mir sehr schwer gefallen...
Daher gibts noch eine Fortsetzung!„Ein Kampf um Respekt und Unsterblichkeit? - Die neue Cullen", könnt ihr auf meinem Profil finden!
Danke an alle, die meine Geschichte gelesen, favorisiert und reviewt haben! Ihr seid klasse :)
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Sind Veränderungen immer schlecht? - Die neue Cullen (Twilight fanfiction)
FanficSamantha Cullen lebt jetzt schon seit mehr als einem Jahr bei ihrer neuen Familie. Ihr Leben lief noch nie besser. Eltern, die sie lieben, Geschwister, die alles für sie sind und Seth, der sie von ganzen Herzen liebt. Alles scheint perfekt aber was...