Onderon. Warum um alles in der Welt Onderon?
Natürlich wusste Ahsoka, dass ein alter Freund auf diesem Planeten lebte, doch es hätte genau so gut Tatooine sein können.
Aber die Macht hatte entschieden und so vertraute sie diesem Gefühl und berechnete die Route nach Onderon.
Dort angekommen sah alles sehr friedlich aus. Im Orbit befanden sich nur vereinzelt Schiffe von Händlern oder Reisenden. Die Droiden waren verschwunden und auch von imperialen Schiffen fehlte noch jede Spur. Das machte es leichter für Ahsoka, einen Landeplatz nicht weit außerhalb von Iziz zu finden.Ahsoka wusste, wo die Macht sie hinführen wollte.
Sie verließ das Schiff nur mit einer Reisetasche bewaffnet und beobachtete das Treiben auf den Straßen. Auch auf Onderon gab es viele Touristen, weswegen sie als Togruta gut untertauchen konnte. Schnellen Schrittes ließ sie eine der Hauptstraßen hinter sich.
Lux Bonteri wohnte inzwischen in einem Haus an einer dicht besiedelten Seitenstraße am Stadtrand, nicht unweit von Ahsokas Landeplatz entfernt. Die Republik hatte seinerzeit nach dem Konflikt auf Onderon die Daten über den Planeten und der wichtigen Bewohner aktualisiert, daher wurde Ahsoka schnell fündig.Um Lux' Haus herum waren an den Grenzen des Grundstückes überall Wachen postiert, wodurch ein einfaches Hallo sagen nicht ohne weiteres möglich war. Mit der Macht über die Wachen und Zäune zu springen, war auch zu gefährlich, ohne entdeckt zu werden. Außerdem vermutete sie, dass die Zäune durch Schilde geschützt waren.
So musste sie es auf dem traditionellen Weg probieren und ging auf die Pforte zu.
Sofort blockierten die Wachen den Eingang und blieben mit eiskalter Miene vor Ahsoka stehen."HALT! Wer bist du und was hast du hier zu suchen?", fragte einer der Männer.
Die beiden hätten mit ihrer Art auch genau so gut Eisbrocken sein können, dachte sich Ahsoka, doch sie wollte keinen Aufruhr veranstalten.
Es wäre ein Einfaches gewesen, beide zu überwältigen, doch sie zog Subtilität der Brechstange definitiv vor."Mein Name ist Ashla. Ich suche Lux Bonteri.", sagte Ahsoka als ihr der Name spontan einfiel.
Das reichte den Wachen scheinbar noch nicht, denn sie standen noch immer wie versteinert vor dem Eingang, ein Blick grimmiger als der andere.
"Kommst du von den Separatisten?" Ahsoka musste husten. "Sehe ich wirklich so schlimm aus?", dachte sie. Sie trug zwar einen zerlumpten Poncho, den sie auf dem Markt in Tra'Beska gestohlen hat, doch war sie weder bewaffnet noch gekleidet wie ein typischer Separatist. Wie waren Separatisten eigentlich gekleidet? "Seit wann haben Separatisten eine Kleiderordnung?", dachte sie weiter."Wie kann ich hier helfen, meine Herren?", sagte eine zutiefst bekannte Stimme hinter den Männern.
Die Wachleute drehten sich auf der Stelle um, wodurch Ahsoka plötzlich Lux gegenüberstand, dem sofort die Kinnlade herunterfiel. Seine Stimme fand er erst nach einem unangenehm langen Moment wieder.
"Ahs...", begann er.
"Ashla, es freut mich, Euch endlich wiederzusehen.", unterbrach Ahsoka ihn schnell und Lux verstand."Das ist wahrlich lange her. Kommt herein!" Er deutete den Wachleuten an, Ahsoka passieren zu lassen.
"Danke.", sagte sie sarkastisch zu den Männern, die nach ihrem Eintreten sofort wieder zu den Eisblöcken mutierten, von welchen sie zuerst in Empfang genommen wurde.Lux und Ahsoka gingen durch den Garten, der zu dieser Jahreszeit schon bunt leuchtete. Als sich beide vergewissert haben, dass niemand sie hören konnte, war es Lux, der das Wort ergriff.
"Ahsoka, was machst du hier? Wie hast du überlebt?!" Lux konnte seinen Mund immer noch nicht schließen, so überrascht war er von Ahsokas Anblick."Ich habe dank Rex überlebt, der mir bei der Flucht geholfen hat. Du kennst Rex noch?", erwiderte Ahsoka schließlich.
"Ja, ja, der Klonkommandant. Aber wie...ich habe gehört, die Jedi haben die Republik verraten?", fragte Lux, und es entging Ahsoka nicht, dass er sie dabei musterte.
"Nein, es war eine List von Kanzler...Imperator Palpatine, und wir reden hier nicht von einem Putsch. Das war ein lange geplanter Schachzug von ihm. Rex hat mir alles erzählt, nachdem ich ihm einen Chip aus seinem Kopf entnehmen konnte, der ihn gefügig gegenüber dem Imperator gemacht hat. Nur dadurch konnte ich ihn und am Ende auch uns beide retten. Alle anderen Klone sind bei dem Versuch, uns zu töten, umgekommen. Und jetzt brauche ich deine Hilfe. Ich muss untertauchen. Ich verspreche dir, dass ich dir später alles erzähle, was ich weiß.""Sicher, lass' uns hereingehen." Lux führte sie nach innen und zeigte ihr ihr Zimmer.
Dafür, dass er alleine lebte, hatte er ein sehr großes Haus, dachte sich Ahsoka. Mehrere Schlafzimmer, diverse Bäder, auch der Garten war für Ahsokas Vorstellungen riesig. "Und hier lebst nur du?", fragte sie Lux.
"Ja. Nur ein paar Haushälter und mein Wachpersonal.", antwortete er.Als sie in dem Gästezimmer standen, war Ahsoka an der Reihe, die Kinnlade fallen zu lassen. Das Zimmer war mindestens fünfmal so groß wie ihr altes Quartier im Tempel und jede andere Bleibe seit ihrem Austritt. Und das hier war nur eines von mehreren Gästezimmern.
Lux sah Ahsokas geschocktes Gesicht, weil sie gar nicht erst versuchte, ihre Gefühle zu unterdrücken."Bleibe so lange du willst. Deine Gesellschaft ist zwar mehr als überraschend, aber es freut mich, dass ich nun dir helfen kann.", sagte er grinsend.
"Richte dich erst einmal ein und dann sehen wir weiter."
Er drehte sich um und verschwand, doch bevor die Tür sich schloss, wagte er, noch einmal einen kleinen Schulterblick auf Ahsoka zu werfen.
Sie ist erwachsen geworden, wie er merkte. Körperlich mochte sie zwar nur etwas größer geworden sein, doch ihre Montrals und Lekku sind seit ihrem letzten Treffen während der Rebellion auf Onderon noch einmal in der Länge gewachsen.Das machte sie nicht minder attraktiv, weswegen er sich zwingen musste, sie nicht allzu lange anzustarren.
Ahsoka fühlte den Blick wie einen Blasterbolzen, der durch ihren Kopf schoss, und versuchte, ihn zu ignorieren, was ihr in dieser Situation nur teilweise gelang. Erst als sie sich wieder auf die Tasche in ihrer Hand konzentrierte, konnte sie den Gedanken an Lux abschütteln.Sie hatte nicht viel Gepäck dabei. Ein paar Wechselklamotten, ein wenig Proviant und mehr nicht. Sie warf sich auf das riesige Bett und spürte, wie sich ihre Muskeln entspannten. Ein Seufzen verließ ihren Körper. Sie hatte schon lange nicht mehr so gut gelegen. Ihre Gelenke knackten bei jeder Bewegung, doch es war nicht schmerzhaft, vielmehr erleichternd, jetzt wo sie endlich richtig liegen konnte.
Sie schaute sich noch einmal die ganze Umgebung an. Ein paar unscheinbare Möbel, ein Fenster mit Blick auf die Straße und ein Schreibtisch. Ihr Zimmer hatte sogar ein eigenes Badezimmer.Diesen Luxus war sie wahrlich nicht gewohnt. Und dennoch war es angenehm. Lux war kein Mann des Protzes. Natürlich hatte das Haus seine Vorteile, doch es war kein Palast. Und so hatte er ihn auch nicht eingerichtet. Keine verschnörkelten Elemente, kein auf pompös gestaltetes Interieur, es war fast schon normal.
Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht und ehe sie sich versah, fiel sie in einen tiefen Schlaf.
DU LIEST GERADE
Ahsoka: A Star Wars Order 66 Story
Fanfiction- KANON - Stand Juli 2021 - Die Order 66 wurde ausgerufen und in der gesamten Galaxie wenden sich die Klone gegen die Jedi! Auch die 501. Legion unter dem Kommando von Captain Rex hat sich auf der Rückreise von Mandalore gegen die ehemalige Jedi Ah...