Kapitel 28 - Eine letzte Entscheidung

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Katooni sah wunderschön in ihrer Robe aus.
Ahsoka hatte sich entschlossen, dass sie hier auf Onderon beerdigt werden sollte.
Es dauerte eine Weile, bis der Vorplatz wieder freigeräumt war, doch nachdem jeder Bewohner von Iziz tatkräftig mitgeholfen hatte und auch Saw und seine Rebellen noch vor Ort waren, dauerte es nur einen Tag, bis alles abtransportiert und vor den Toren der Stadt vernichtet wurde.
Die Bürger waren froh, dass Iziz nun wieder frei vom Imperium war und das merkte man an dem florierenden Handel, der überall wieder begann.
Doch all das war Ahsoka gerade unwichtig. Vor ihr lag Katooni, mit dem friedlichsten Gesichtsausdruck, den sie je bei ihr gesehen hatte. Die Hände wurden über ihrem Bauch übereinander gelegt, wodurch es aussah, als würde sie schlafen.
Ahsoka spürte, wie die Trauer sie übermannte und strich sich die Tränen aus den Augen.

Auch wenn ihr nun bewusst war, dass Katooni als Geist in ihr weiterlebte, war es nicht mehr dasselbe. Sie würde ihr Lachen und diesen positiven jugendlichen Leichtsinn vermissen.
Eine Hand lag plötzlich auf ihrer Schulter. Rex hatte sich neben sie gestellt und blickte sie an. Ahsoka griff an ihren Gürtel und entfernte die beiden Lichtschwerter, die sie seit ihrer Entlassung aus der Medi-Station wieder gemeinsam trug. Sie sollten gemeinsam mit Katooni begraben werden. Als sie die Schwerthülsen in den Händen hielt und sie ansah, spürte Ahsoka ein Verlangen. Sie drehte die hinteren Abdeckungen ab, welche sonst die Halterungen der Kyber-Kristalle verdeckten und stecke diese in ihre Tasche. Rex sah sie fragend an.
„Ein Andenken an sie muss ich haben.", erklärte sie ihm.
Sie wusste nicht, ob sie je noch einmal ein Lichtschwert bauen würde, doch wenn es eines Tages der Fall wäre, so wäre Katooni auch dadurch immer bei ihr. Den Rest der Lichtschwerter legte sie danach zu Katooni in den Sarg.

Die Zeremonie dauerte nicht lange, doch sie war mehr als angemessen für die Tholotianerin. Ahsoka vermied es, eine Rede zu halten, doch haben dafür Lux und sogar Saw letzte Worte an Katooni gerichtet. Es war egal, was man vorher von ihr gehalten hatte, ihr Opfer war überall in Iziz bekannt und der Name „Katooni" würde von nun an immer mit der Befreiung Onderons in Verbindung gebracht werden.
Das ließ Ahsoka zumindest ein wenig lächeln, obwohl das den Verlust natürlich nie aufwiegen konnte.
Als Saw sich nach der Beerdigung zu Ahsoka begab, war diese tief in ihren Gedanken versunken.
„Wie geht es dir?", fragte er zögerlich.
Sie drehte sich zu ihm. Es brauchte keine Worte, damit Saw wusste, dass sie das Gleiche fühlte wie er damals bei Steelas Trauerfeier.
Er legte ihr eine Hand auf ihren Arm. „Wie gesagt, solltest du jemals Hilfe brauchen, melde dich. Wobei auch immer."
Sie nickte zustimmend und verbeugte sich leicht. Er tat es ihr gleich. Als sie sich wieder in die Augen sahen, formte sie ein Wort mit ihrem Mund. „Danke."
Saw wandte sich um und wollte gerade gehen, doch dann drehte er sich noch einmal zu ihr. „Möge die Macht mit dir sein."
Dann ging er fort.

Rex näherte sich Ahsoka. Sie beide schauten Saw nach.
"Ich hätte nicht gedacht, dass er je so sentimental werden könnte. Aber auch ich liege manchmal falsch.", sagte er achselzuckend.
Ahsoka schaute zu Rex. „Wir haben viele gemeinsame Dinge erlebt."
Rex prustete lächelnd. „Das stimmt. Doch ich möchte nichts davon missen."
Ehe er sich versah, umarmte sie ihn fest. Zuerst war er überrascht, doch dann erwiderte er die Umarmung.
Als sie sich voneinander lösten, sah Ahsoka ihn an. „Auch wenn die Klonkriege sonst nur Unglück brachten: Ich bin froh, dass sie mir dich als Freund verschafft haben."
Rex salutierte augenzwinkernd.
„Ich hoffe, wir werden uns eines Tages wiedersehen."
Rex lachte. „Oh, da habe ich ausnahmsweise ein gutes Gefühl bei."
Sie umarmten sich erneut, doch irgendwann schob Rex sie sanft von sich. „Ich glaube, da wird jemand neidisch, wenn wir das nochmal machen." Er nickte in eine Richtung und Ahsoka erkannte, dass Lux sie mit einem gequälten Gesicht ansah.
"Genieße die freie Zeit mit ihm."
Danach wandte auch er sich zum Gehen ab.
Als auch Rex sich entfernte, ging Ahsoka zu Lux.
"Was nun?", fragte er sie.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung.", sagte sie.
Daraufhin nahm er ihre Hand und lächelte verschmitzt. „Ich hätte da eine Idee."
Bevor Rex den Platz verließ, drehte er sich noch einmal um und sah Lux und Ahsoka, die beide Hände haltend in die andere Richtung gingen. Er schaute Ahsoka hinterher.
"Auf dass du nun endlich deinen Frieden finden mögest."

Ahsoka: A Star Wars Order 66 StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt