"Was hast du dir nur dabei gedacht!" fuhr mich meine Mom wütend an, sodass ich leicht zusammenzuckte.
Nachdem ich aus der Versammlung geworfen wurde, bin ich einfach zu Fuß nach Hause gegangen. Ich hatte schließlich keine Lust Stunden vor der Schule zu warten."Weißt du eigentlich, in was für eine unangenehme Situation du mich und Sheldon gebracht hast. Ich akzeptiere ja deine Entscheidung, aber das hättest du uns vorher sagen müssen."
"Und was bitte hätte das gebracht? Du hättest mich doch dann eh nur überzeugt, dem Rudel beizutreten. Und genau das wollte ich verhindern." sagte ich etwas lauter, da es mir langsam reichte."Ja, und das aus gutem Grund. Was passiert, wenn es Probleme mit anderen Rudeln der black- oder white Wolves in der Umgebung gibt. Du stehst nicht unter dem Schutz unseres Rudels, du wärst ein leichtes Ziel für andere Wölfe." meinte meine Mom etwas müde. "Ich mache mir doch bloß Sorgen um dich."
"Ich kann auf mich selbst aufpassen, Mom." Das stimmte zwar nicht ganz, aber das musste ich ihr ja nicht auch noch auf die Nase binden. Wenigstens hatte ich in der Großstadt ein Kampftraining besucht, sodass es nicht völlig aussichtslos war. "Außerdem lebe ich lieber in keinem Rudel, als dann bei euch als "nutzloser" Mensch zu interagieren." Das Wort nutzlos zischte ich halb. Ich wusste, dass die anderen so von mir dachten."Ach Luna, ignoriere einfach die anderen. Es ist es nicht wert, sich über die Meinung anderer Gedanken zu machen." Sie kam auf mich zu und umarmte mich kurz aber innig.
"Ich weiß, Mom, ich weiß."In meinem Zimmer setzte ich mich auf meine Fensterbank und starrte hinaus.
Es klopfte an die Tür. Diesmal war es Sheldon, der eintrat. Er setzte sich auf mein Bett und schaute mich an.
"Es tut mir leid, was damals passiert ist, du die Entscheidung getroffen hast, dich nie wieder zu verwandeln und jetzt solche Problem mit den anderen bekommst."
"Es muss dir nicht leid tun, dass hab ich dir schon oft genug gesagt."
"Aber wäre das damals mit Darran nicht passiert, hättest du nie diese Entscheidung treffen müssen." Darran sprach er dabei so aus, als würde alleine sein Name ihm Schmerzen bereiten. Das war für mich auch der Beweis, dass er immer noch leidete. Ich sah ihm fest in die Augen." Hör zu Sheldon, ich sage dir jetzt mal was. Dieses tragische Ereignis hatte meine Entscheidung nur vorgebeugt. Früher oder später wäre mir genau das gleiche wiederfahren. Dann hätte ich dieselbe Entscheidung getroffen. Ich möchte nicht immer mit der Angst leben müssen, die Kontrolle zu verlieren und jemanden zu verletzen, der mir wichtig ist. Ich mache das aus Selbstschutz." Sheldon erwiderte darauf nichts und starrte an die Wand gegenüber von meinem Bett. Dann nickte er kurz und verließ mein Zimmer.
Ich habe diese Entscheidung getroffen, um die Menschen in meiner Nähe und mich selbst zu schützen.Am nächsten Morgen war ich so unmotiviert wie noch nie. Ich hatte so gar keine Lust auf den Tag. Ich rührte lustlos in meinem Müsli am Küchentisch herum und machte mich dann schließlich für die Schule fertig. Da mit dem Herbst auch langsam die Kälte kam, zog ich mir noch einen Mantel drüber.
Ich setzte mich zu Sheldon ins Auto und wir fuhren schweigend zur Schule.
Auf dem Weg dorthin nahm ich mir vor, sobald ich Tyson antreffen würde, mich bei ihm zu entschuldigen, ihm erst freundlich gegenübergetreten zu sein und dann die kalte Schulter gezeigt zu haben. Da er bestimmt schon 20 oder älter war, würde ich ihn wohl kaum in der Schule antreffen, außer er musste mir nochmal eine Nachricht vermitteln.An der Schule angekommen,stiegen wir aus und mein Bruder umarmte mich noch einmal. "Pass auf dich auf, ja?" sagte er. "Mach ich, versprochen." Dann ließ er mich los. Vor dem Eingang entdeckte ich Arya, die mit Arron redete. Na wenigstens was. Ich ging auf die beiden zu und als Arya mich bemerkte, stürmte sie auf mich zu und fiel mir um den Hals. "Ich bin so stolz auf dich! Den hast du es gestern aber richtig gezeigt. Vor allem Marcus." Ich entfesselte mich aus ihrer Umarmung und sah sie fragend an "Wem?"
"Na Marcus, der Alpha der black Wolves." Aaaah, so hieß also der möchtegern Anführer, der mich einfach so rausgeschmissen hatte."Gut zu wissen. Dann weiß ich wenigstens wie er heißt, wenn ich ihm in den Hintern trete." Arya fing an zu lachen "Verdient hätte er es. Er hatte kein Recht dazu, dich zu provozieren und rauszuschicken. Vorallem nicht als Alpha." In dem Moment gesellte sich auch Arron zu mir. "Hey Luna, starke Rede gestern." Ähm okay? "Ähm. . . danke."
Er lächelte mich interessiert an. "Ist es nicht sehr schwer, sich nie zu verwandeln. Ich meine, spätestens Vollmond musst du es doch sowieso tun, oder?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Mit der Frage hatte er einen sehr wunden Punkt in meinem Inneren getroffen. Arya wusste das und stieß ihrem Mate mit dem Ellenbogen in die Seite. Arron sah sie fragend an und sagte schließlich "Naja, wie dem auch sei, ich sollte dann wohl Mal gehen." Er gab Arya noch einen Abschiedskuss und ging davon.
"Hat er dich eigentlich schon markiert?" fragte ich sie. Dieser Gedanke kam mir gerade und ich war neugierig. "Wie kommst du denn jetzt so plötzlich auf diese Frage?"
"Ist mir gerade eingefallen. . .Und?"
Arya schob kurz ihr T-Shirt zur Seite, sodass ein Teil ihrer linken Schulter zu sehen war. Eine Bisswunde zierte ihre Schulter. Jep, sie wurde markiert.Als wir die Schule betraten, schauten ein paar Leute in meine Richtung und begutachteten mich angewidert, als wäre ich ein Stück Dreck, was unter ihrem Schuh klebte. "Beachte sie einfach nicht." sagte Arya in meine Richtung.
Wir gingen gemeinsam zu unserem ersten Kurs, Sport. Na Klasse, das Leben wollte mich eigentlich verarschen, oder?
Da wir Lykaner in Sport mehr Ausdauer und Stärke hatten, wurden wir von den normalen Menschen getrennt und ausschließlich mit anderen Lykanern unterrichtet. Die Menschen wussten wenigstens nichts von meiner Ansprache gestern und ließen mich in Ruhe, aber das war jetzt wohl vorbei.Als wir die Mädchen Umkleide betraten, wurde es kurz still, als sie mich bemerkten. Eines der Mädchen stand auf. Sie sah aus wie eines der schicki-micki Tussen aus unserer Schule. Sie kam auf mich zu und knurrte. "Du!" sagte sie in einem bedrohlichen Tonfall und zeigte auf mich "Du wagst es, hier noch aufzutauchen, du Lykanerabschaum! Du beschmutzt unsere Würde!" sagte sie und fasste sich geschockt an die Brust. "Ach halt dir Klappe, Cassy." ergriff Arya für mich das Wort. Cassy, oder Barbie, wie ich sie ab jetzt nannte, starrte Arya wütend an, hielt dann aber den Mund. Als wir uns umgezogen hatten, pfiff unser Sportlehrer und wir verließen die Umkleidekabine und gingen hinaus auf den Sportplatz.
Nun konnte die Hölle beginnen.______________________________________
Hii🥰
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~Vanessa
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Wolfsnacht - Das Ende der Dunkelheit
Werewolf"I was a wolf and she my Moon." Bestien der Nacht, Kinder des Mondes, Werwölfe. . .Es gibt viele Begriffe, um uns zu umschreiben, aber wir nennen uns nur Lykaner. Nach fünf Jahren kehrt Luna ungewollt wieder in ihr altes Leben zurück, obwohl sie nic...