Mit weit aufgerissenen Augen stierte ich ihn an.
Stille.
Er betrachtete mein Gesicht und sagte nichts.
Ich starrte immer noch. Gefühlte Minuten. Die Worte waren weg. Einfach weg. Meine Gefühle verursachten das reinste Chaos.
Er hielt es nicht mehr aus:
"Ti?"
Ganz zaghaft mit wackeliger Stimme fragte er nach mir.
"Was... hast du...mir... angetan!", schrie ich wütend, "Ich...ich... was soll ich nur tun?!"
Fassungslos sackte ich auf den Boden.
"Ich glaube das einfach nicht..."
"Verzeih mir...", flüsterte er und sah zu Boden.
Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare, die Gefühle fraßen sich gegenseitig auf.
Nach einiger Zeit sammelte er sich:
"Du musst mit mir kommen! Die Seiten haben sich geändert!"
"Das werde ich nicht! Ich bin jetzt mit Aiden zusammen! Dachtest du wirklich, du kannst einfach so ankommen und alles wird wie früher?? Warum sollte ich dir verzeihen? Du hast mir die Entscheidung für MEINE Zukunft genommen!"
"Dafür haben wir jetzt keine Zeit mehr Tiara! Das können wir später ausdiskutieren, komm jetzt!", ignorierte er mich, ansetzend zu gehen.
"Nein", entgegnete ich ruhig.
"Was?", ungläubig, dass sich ihm, dem Teufel, jemand zu widersetzen wagte, blieb er stehen.
"Ich sagte nein, Asmodeus!"
Wut sammelte sich in ihm an, angestrengt presste er seine Lippen aufeinander, seine Augen funkelten.
"Was glaubst du, wer du bist!", zischte er unkontrolliert.
"Ich kann selbst für mich entscheiden!", trotzte ich, meine verletzte Seele überspielend.
"Du bist nicht sicher!", fuhr er mich an.
"Ich habe keine Angst vor dir. Warum soll ich dir noch vertrauen? Damit du wieder meine Gefühle manipulierst und sie dann wieder auslöschst?!"
"Ich hatte keine Wahl!"
"Man hat immer eine Wahl! Du warst ein Feigling!"
"Nenn mich noch einmal so!"
"Was dann? Bringst du mich um? Nur zu, ich warte drauf!"
Er bebte förmlich, alle seine Muskeln waren angespannt, seine Augen waren dabei sich zu färben.
Er wusste genau, dass ich Recht hatte. Er konnte nichts dagegen tun. Die Erkenntnis, dass ich nicht mehr sein Spielchen spielte, machte ihn ganz wahnsinnig. Ich war nicht mehr seine Puppe.
"Tiara, denkst du wirklich, ich habe mit dir gespielt?"
"Du bist der Teufel, sag dus mir!"
"Jetzt hör mir mal zu! Denkst du wirklich, ich hätte das alles für dich getan, alles riskiert, das alles auf mich genommen, wenn ich nur mit dir spielen würde?! Denkst du wirklich, ich hätte so viel Zeit mit dir verbracht, mich von so einer Seite gezeigt? Was hätte ich davon?! Du tust mir Unrecht. Du naives, stures Mädchen! Du hast es selbst gesagt, du würdest mir ansehen, dass ich nicht das pure Böse bin! Was ist mit all deinen Worten? Du kannst dich nicht selbst anlügen! Ich weiß, du bist verdammt verletzt, aber glaubst du, ich habe nicht mindestens genauso gelitten? Es verging keine Sekunde, in der ich nicht diese schmerzende Leere in mir gespürt habe! Keine Sekunde, in der ich nicht an dich gedacht habe! Seit unserer ersten Begegnung habe ich gewusst, du bist etwas Besonderes. Ich habe deine Nähe gesucht, wider meiner Natur, weil ich dich verdammt noch mal bei mir haben wollte. Niemand gab mir je das Gefühl, das du in mir ausgelöst hast! Und das weißt du! Wer läuft jetzt vor seinen Problemen weg? Du kannst nicht leugnen, dass du noch etwas fühlst! Du fühlst etwas für mich, das ist stärker als all deine Wut in dir, du willst mir nur nicht verzeihen. Genauso wie ich fühle. Ich liebe dich, okay? Ich werde alles dafür tun, dass es dir gut geht! Und deshalb musst du mir vertrauen!"
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The Devil s Doll
ParanormalSie hat die unschuldigen Augen, das reine Herz eines Engels. Doch ihre Liebe ist teuflisch. Sie hat sich auf ein Spiel mit den Teufel eingelassen. Ein schmaler Grad zwischen Leben und Tod. Sie hatte alles verloren, doch in diesem Scherbenhaufen spie...