𝓼𝓹𝓸𝓲𝓵𝓮𝓭 𝓫𝓻𝓪𝓽 - winteriron

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Summary: Geld ist nicht alles und definitiv keine wunderschöne Art aufzuwachsen.

《☆》

/Tony\

Ich hatte schon viele Streitigkeiten, viele Beleidigungen, Vorwürfe und den ganzen Rest mit den Avengers durch. Aber als Clint... "Du bist nichts weiter, als ein verwöhntes Gör! Deine Mutter hätte dich abtreiben sollen so wie dein Vater es in deinen ach so tragischen Geschichten immer vorgeschlagen hat!" Es war ein Schlag ins Gesicht. Schlimmer als jedes Messer, das einem in den Rücken gestochen wurde. Denn es versetzte mich zurück in meine Schulzeit.
Ich spuckte den Dreck, der mir in den Mund gekommen war, wieder zurück auf den Boden. Doch sofort presste Tiberius meinen Kopf wieder in den Schlamm. Als er mich wieder hochzog, hustete ich schmerzvoll. Dann wieder und wieder und wieder. "Aufhören!", schrie Rhodey, welcher nur ein paar Meter weiter von den Kumpels des Idioten festgehalten wurde. Er wehrte sich wie verrückt, doch hatte keine Chance zu entkommen. Plötzlich wurde ich auf den Rücken gedreht und bekam immer mehr Schläge. Ins Gesicht, in den Magen und eigentlich an allen Stellen meines Körpers, bis es sich anfühlte als würde jeder Knochen in winzige Stücke zertrümmert werden. Die Schmerzen waren so stark, dass ich die Tränen auf meinem Gesicht nicht einmal spürte. "Merke dir, Stark! Du bist nichts weiter als ein verwöhntes Gör!" Wenige Stunden später waren für mich die nächsten Schmerzen angesagt. "Du sollst dich wehren, Anthony!" Howard schlug nochmal auf alle Stellen, die am meisten schmerzten. Meine Mum wurde von ihm im Schlafzimmer eingeschlossen, damit sie mir nicht helfen konnte. Aber trotzdem hörte ich ihre Schreie noch laut genug. Dann wurde ich auf den Glastisch geworfen. Ich hörte nur noch Howards verächtliche Worte. "Deine Mutter hätte dich abtreiben sollen, bevor es zu spät gewesen war."


/Bucky\


Seine Augen wurden... leer. Fast so als würde jeder Gedanke in seinem Kopf verschwinden und sich auf einen einzigen konzentrieren. "Du verfluchtes Arschloch!", zischte Rhodey Clint zu, der nur perplex dreinschaute. Der Dunkelhäutige stampfte zu seinem besten Freund. Tonys Blick huschte zwar zu ihm, aber er sah ihn nicht wirklich an. Schließlich musste Rhodey ihn sogar ein wenig anheben, damit er sich zur Couch verfrachten ließ. Kaum war Tony auf der Sitzfläche schubste er seinen besten Freund wieder von dieser, sodass dieser auf den Boden fiel. Dann fing er an zu schreien, was uns alle zum aufschrecken bewegte. "Hör auf! Nein!..." Seine Worte wurden von herzzerreißendem Schluchzen verschluckt. Die Hände waren in die braunen Locke gekrallt. Es sah so aus als würden die Strähnen gleich einzeln raus gerissen werden. Rhodey rappelte sich auf und schrie uns an: "Verschwindet! Ihr seid gerade keine Hilfe!" Alle waren verschreckt von seinen Worten. Wir waren im Nullkommanix aus dem Raum verschwunden. "Friday, zeig uns eine Aufnahme vom Wohnzimmer!", befahl Peter kurzerhand, nachdem wir im Konferenzraum Platz genommen hatten. Auf dem Bildschirm sah ich sofort die beiden Männer. Tonys Schluchzen war immer noch zu hören. Doch inzwischen hatte er sich so fest an Rhodey geklammert, sodass ich bezweifelte, dieser würde noch ausreichend Luft bekommen.

/Tony\

Verzweifelt versuchte ich wieder zu atmen, doch nichts half. Selbst die Nähe zu meinem besten Freund konnte mich nicht beruhigen. "Es ist alles gut, Tony. Er kann dir nichts tun. Du bist in Sicherheit." Ich schüttelte panisch den Kopf und brachte ihn somit zum aufhorchen. "Er war hier, heute morgen. Er hat... Er hat..." Ich konnte nicht atmen, als ich mich an... heute Morgen erinnerte. Noch nicht einmal aussprechen konnte ich es. Doch das musste ich nicht. Rhodey sprang völlig außer sich nach oben. Sein Gesicht war gefüllt von Wut. Er sah so in Rage aus, dass es mir in meinem momentanen Zustand Angst machte, obwohl dies nicht gegen mich gerichtet war. "Das ist doch nicht dein Ernst, Tony? Wieso hast du nichts gesagt?", schrie er, doch senkte bei meinem verängstigten Blick sofort die Stimme. "Tony... Was hat er dir angetan und wo ist er? Du musst mit mir darüber reden!" Wieder schüttelte ich den Kopf. Er seufzte nur und sah mich mit bittenden Augen an. Diesem Blick konnte ich einfach nicht stand halten. "Er... Er hat mich angefasst. So... So wie früher. Es hat so... so weh getan. Ich will nicht mehr, Rhodey. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr kämpfen." Rhodeys Augen wurden groß wie Teller. Er war innerhalb weniger Sekunden an meiner Seite und schloss mich wieder fest in seine Arme. Das Schluchzen war diesmal lauter. Ich hatte sogar das Gefühl, Rhodey selbst würde weinen. "Sag sowas nicht, Tones. Wir bekommen das hin. Ich bin immer bei dir." "Er ist in meinem Zimmer...", flüsterte ich nach einer Weile. Nach diesem Satz war es weiterhin ruhig, sodass ich dachte, Rhodey würde mich ansehen. Schließlich sprang er schwungvoll auf und stampfte in mein Zimmer. Ich stoppte ihn nicht, denn vielleicht würde Tiberius mich dann endlich in Ruhe lassen. Ich zog meine Beine fest an meinen Körper, während ich die wütenden Schreie bis hier her hören konnte. Das "Ping" des Fahrstuhls hörte sich an wie in Watte gepackt. Es dauerte sogar ein paar Minuten, um zu realisieren, dass sich jemand vor mich gesetzt hatte. "Tony?", machte James nur ganz leise auf sich aufmerksam. Jetzt, da ich aus meiner Trance erwacht war, schien alles wieder klarer. Die Tränen auf meinem Gesicht waren immer noch präsent, genau wie die Schreie, aber diese waren plötzlich von mehreren Personen. "Wo sind die anderen?", fragte ich, worauf der langhaarige mich in seine Arme schloss. Erst war es unangenehm, aber ich sehnte mich schon so lange nach seiner Nähe und Zuneigung, die nur wenige Menschen von ihm erhielten. "Bei Rhodes... Wir haben übrigens alles gehört." Meine Kehle ließ ein Seufzen entweichen, während ich wegsah. Aber wer wäre James, wenn er nun einfach den Augenkontakt brechen würde. "Rede mit mir." "... Rhodey und ich waren noch in der Highschool. Da war dieser Typ und ich war total verschossen in ihn. Er hieß Tiberius. Irgendwann kam dann dieser andere an unsere Schule, Justin. Er hat Tiberius bis auf das letzte bisschen verändert. Sie fingen an mit ein paar anderen Typen uns nach der Schule aufzulauern. Und wenn ich nach Hause kam, würde mein Vater mich wegen des blauen Auges oder der gebrochenen Rippe noch einmal mehr ankeifen... Aber irgendwann wurde es schlimmer. Eine Freundin von Tiberius hat mir erzählt, er hätte mich auch geliebt. Das tat er auch und heute immer noch. Aber das ist doch keine Liebe! Das... Das ist Besessenheit. An dem Tag bin ich alleine nach Hause gelaufen. Er war da! Die ganze Zeit und... Und dann war ich in dieser Gasse. Und er..." Ich brach ab. Dieses Wort war ein Tabu, das hatte ich mir geschworen. Nach der Verhandlung würde ich dieses Wort nie wieder in den Mund nehmen. "Ist ok... Du musst nicht weiterreden." Dankbar sah ich ihn an und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Mein kompletter Körper zitterte immer noch, doch so langsam fand ich Ruhe in der Welt der Träume.

/Bucky\

Die Schreie aus Tonys Zimmer verstummten mit einem dumpfen Schlag. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Steve schleifte einen bewusstlosen Mann am Kragen mit sich mit. Ohne Worte stieg er in den Fahrstuhl, der sich kurz darauf schloss. Mit hochgezogener Braue sah ich Rhodes an, welcher sich gerade neben mich setzte und auf seinen schlafenden besten Freund in meinem Schoß saß. "Rogers bringt ihn zu S.H.I.E.L.D.... Tu mir den Gefallen und tu ihm nicht weh. Er liebt dich wirklich sehr", sagte er plötzlich, während er mir mit einer kleinen Warnung in den Augen entgegensah. Meine Augen wurden groß, was ihn nur zum Lachen brachte. "Ich lasse euch beiden mal alleine. Weck ihn nicht auf. Glaube mir, das willst du nicht erleben!" Und schon war er hinter weg. Ich sah auf das Genie in meinen Armen. Dann drückte ich ihn an mich und legte mich nach hinten. Im Schlaf rutschte er weiter an mich heran und lächelte. Das tat auch ich.

《Marvel Oneshots》[⏳]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt