T H I R T Y T W O
"Okay Jungs..."
Yuna hatte ihre Tasche geschultert und stand nun vor der Turnhalle.Ihre Arme hatte sie vor der Brust verschränkt, während sie mit Tränen in den Augen zu ihrem ehemaligen Team auf sah.
Schließlich war es deren Verdienst, dass sie nun hier war.Schon morgen ging es für sie zurück nach Tokyo, in ihre alte Heimat.
Dort wird sie, als jüngster Neuzugang, mit der Nationalmannschaft der Frauen trainieren."Danke für alles.", sagte sie mit einem kleinen, jedoch traurigem Lächeln auf den Lippen.
"Argh, Yuna! Mach es doch nicht noch schwerer als es schon ist...", erwiderte Hinata und raufte sich frustriert die Haare.
"Ich meins ernst, ohne euch hätte ich diese Chance niemals bekommen."
"Dann nutz sie auch und vermassel es nicht.", meinte Tsukishima.
Für einen Moment sah es sogar so aus, als wären seine Mundwinkel leicht in die Höhe gezuckt."Ich werds nicht vermasseln, versprochen.", antwortete sie und boxte ihm spielerisch gegen den Oberarm.
Nachdem sich jeder von ihr verabschiedet hatte, blieb nur noch Kageyama übrig.
Der mittlerweile Drittklässler nahm sie jedoch nur bei der Hand.
"Ich bring dich noch vom Schulhof.", meinte er entschlossen.Er wollte die Gelegenheit nutzen und mit ihr alleine sprechen.
Als alle schließlich außer Reichweite waren und die Schüler die Straße erreicht hatten, blieben sie stehen.
"Ich habe über alles nachgedacht...", sagte Kageyama plötzlich und legte seine Hand in den Nacken.
In jenem Augenblick konnte er ihr nicht ins Gesicht sehen.Er hatte sich zwei Tage lang darüber den Kopf zerbrochen, was wohl für beide das beste wäre.
Und auch wenn er es nicht wahr haben wollte, war es wohl das schlauste, getrennte Wege zu gehen.Yuna biss sich auf ihre Unterlippe.
Sie wusste das dieser Gesichtsausdruck nichts gutes bedeutete.
Jedoch würde sie seine Entscheidung akzeptieren, egal für was er sich entschieden hatte."Wir verfolgen beide Ziele, die uns mit der Zeit sowieso auseinander reißen würden.", setzte er an.
"Deshalb denke ich, es ist das beste für uns beide, das hier und jetzt zu beenden."Diese Worte waren wie ein Stich direkt ins Herz.
Yuna hatte es sich denken können, denn sie hatte das selbe im Kopf gehabt.
Trotzdem tat es schrecklich weh.
Es war, als würde sich ihr Herz in ihrer Brust zusammenziehen.Mit dem Ärmel ihrer Jacke verdeckte sie schnell ihre Augen.
Tränen begannen ihr unaufhörlich über die Wangen zu laufen.
Verzweifelt schnappte sie nach Luft und versteckte ihr Gesicht immer mehr.Kageyama stand lediglich da und blickte zu Boden.
Er wusste plötzlich nicht mehr wie er reagieren sollte, geschweige denn was er sagen sollte."Es tut mir leid, Yuna...", flüsterte er.
"Ist schon in Ordnung.", wimmerte sie leise und entfernte langsam ihre Arme von ihrem Gesicht.
Ihre Augen waren gerötet und die Tränen hatten Spuren auf ihren Wangen hinterlassen.
Doch sie begann traurig zu lächeln."Es ist das beste, richtig?", sagte sie schwach.
Ihre Stimme zitterte noch immer.Kageyama nickte zögernd, ihr gebrochenes Lächeln hinterließ Spuren in ihm, die er wohl so schnell nicht vergessen würde.
Im selben Augenblick hielt ein weißer Umzugstransporter vor den beiden Schülern.
Es waren Yunas Vater und ihr Bruder, bereit um zurück in die alte Heimat zu ziehen."Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder.", meinte Yuna und legte ihre Hand auf seine Schulter.
"Danke für alles, Tobio."Mit einem letzten Kuss auf die Wange verabschiedete sie sich von ihm und wollte in den Wagen einsteigen.
Doch im letzten Moment zögerte sie kurz, "Pass gut auf dich und die anderen auf.", meinte sie und schenkte ihm ein letztes kleines Lächeln.Kageyama legte seine Finger an die Stelle, wo ihre Lippen zuletzt seine Haut berührt hatten und nickte erneut.
Er bekam kein Wort mehr heraus.
Was hatte er gerade getan?Noch eine Weile sah er dem Transporter hinterher, ehe er aus seinem Blickfeld verschwunden war.
Sein Gesichtsausdruck war leer, er bereute das er nichts mehr zu ihr gesagt hatte.
Doch nun war es zu spät, denn Yuna war fort.
Frustriert raufte er sich die Haare und unterdrückte die Tränen die in ihm aufstiegen.Aus dem Nichts legte sich plötzlich ein Arm um seine Schultern.
"Ihr habt das Richtige getan.", ertönte Daichis Stimme.Verwundert sah der Drittklässler sein ehemaliges Teammitglied an.
Hinter ihm stand der gesamte Rest, sogar Sugawara, Asahi, Nishinoya und Tanaka waren da."Woher...?", stotterte Kageyama.
"Hinata und Yamaguchi haben uns alles erzählt.", erwiderte Sugawara."Wie lange seit ihr schon hier?", wollte der Zuspieler wissen.
"Lange genug.", antwortete Daichi und deutete damit an, dass sie alles mitbekommen hatten."Aber mach dir keinen Kopf!", rief Nishinoya und boxte dem Jüngeren gegen den Oberarm.
"Ihr werdet euch davon erholen. Außerdem gibt es genügend andere Mädchen auf diesem Planeten.""Noya, dass ist keine große Hilfe gerade.", sagte Asahi und sah zu Kageyama, welcher sich kaum rührte.
"Ach Tobio, dass ist das Leben.", meinte nun Sugawara und zog den Jüngeren zu sich.
"Du wirst noch so viele Menschen kommen und gehen sehen. Sei einfach froh dass das alles passiert ist, dass du diese Zeit mit Yuna verbringen durftest.
Für sie wird es genauso schwer werden wie für dich, jedoch geht das Leben weiter.""Und jetzt komm, wir werden dich ein bisschen ablenken.", fügte Tanaka hinzu und wuschelte Kageyama durchs Haar.
Und Sugawara hatte Recht, für Yuna war es genauso schwer.
Die gesamte Fahrt starrte sie vor sich her und wischte immer wieder schnell die Tränen weg die ihre Augenwinkel verließen.Akira und Yunas Vater wussten nicht genau was passiert war, jedoch konnten sie es sich bereits denken, weshalb sie lieber nicht nachhakten.
Denn das Mädchen würde ihre Zeit brauchen um sich zu erholen.
Auf sie wartete eine Zukunft, die sie sich vor ein paar Jahren noch nicht hätte ausmalen können.
Und alles verdankte sie dem Team der Karasuno.Bei ihnen hatte sie gelernt wieder Volleyball zu spielen.
Sie hatte mit ihnen zusammen unvergessliche Momente erlebt und Erinnerungen erschaffen, die sie niemals vergessen würde.Obwohl sie zu Beginn die wohl größte Ausnahme gewesen war und dem Coach, sowie dem Team, das ein oder andere Problem bereitet hatte, war sie so weit gekommen.
In Tokyo würde nun Bokuto auf sie warten, genauso wie Kuroo und Kenma vom ehemaligen Nekoma Volleyball Team.
Auch wenn sie viel über ihre Schulzeit irgendwann vergessen würde, wusste sie das sich ihre erste Liebe für immer in ihr Gedächtniss brennen würde.
Kageyama hatte ihr so viel gezeigt, so viel beigebracht, auch wenn er manchmal anstrengend gewesen war.
Sie hätte nicht glücklicher sein können, mit ihm an ihrer Seite.Doch nun musste sie in die Zukunft blicken und die Vergangenheit langsam hinter sich lassen.
...
Ich werde gerade richtig emotional...
Morgen oder Übermorgen wird noch der Epilog kommen und damit ist Play Again dann vorbei.Ach man... Ich werde es wirklich vermissen für das Buch zu schreiben
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Play Again ; t.kageyama
FanfictionYuna Kato war wohl mit Abstand die größte Ausnahme die der Volleyball-Club der Jungen je gemacht hatte. Um dem Mädchen eine Chance zu geben, sorgt Takeda für einen Platz im Volleyballteam der Karasuno Oberschule. © vaechxn | 2020