Der Junggesellinnenabschied

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Hey hey, hier kommt (heute wieder pünktlich😉) das neue Kapitel. Viel Spaß!
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13. Der Junggesellinnenabschied

Franzi POV:

Gibt es etwas im Leben einer verlobten Frau, auf dass sie sich wirklich freuen kann?
Und nein, ich meine nicht die Hochzeit, denn am Ende ist das natürlich das Beste, aber es geht ja um den Weg da hin und nicht um das Resultat. Ich meine auch nicht die Geschenke, obwohl die schon ziemlich klasse sind. Ich bekomme selbst heute noch welche aus den abgelegensten Winkeln Mittelerdes von Leuten, von denen ich noch nie etwas gehört habe, aber die mir unbedingt etwas zu meiner Hochzeit schenken wollten.
Richtig, ich meine die Junggesellinnenparty!
Da Fili und ich so spontan geheiratet haben, ist das bei mir irgendwie ausgefallen, obwohl Kili mal angedeutet hatte, dass Fili eine hatte. Naja, auf jeden Fall wollte ich für Lea den besten Junggesellinnenabschied feiern, den es gibt, schließlich heiratet sie danach Thorin und wird Queen unterm Erebor und muss sich dann an voll viele Regeln halten. Tja, und es war in letzter Zeit so viel passiert, dass wir jetzt alle eine Party dringend nötig hatten. Ist ja nicht so, als würden wir dauernd welche feiern...

Die Hochzeit war in drei Tagen und im ganzen Erebor war die Vorfreude zu spüren und auch der Druck. Da die Hochzeit so schnell nach vorn gezogen wurde, hatte niemand Zeit gehabt sich ordentlich darauf vorzubereiten und so musste alles doppelt so schnell und natürlich trotzdem eines Königs angemessen fertiggestellt werden. Künstler bemalten Teller und webten Teppiche mit dem glücklichen Paar, während Dekorateure aus ganz Mittelerde versuchten den Berg aufzuhübschen, wobei sie sich alle einig waren, dass es hier viel zu grau war. Auf die Anfrage an Thorin, ob man die Felswände anmalen dürfe, hatte der King das ganze Team neu aufstellen lassen. Er war wohl nicht so begeistert davon gewesen, dass man seinen heiligen, gerade zurückeroberten Berg anmalen wollte.

Ich hatte mich versucht so gut wie möglich aus den Hochzeitsvorbereitungen rauszuhalten und deshalb nach Thal zurückgezogen. Doch auch hier spürte man die gute Stimmung, was nicht nur an der endlich wieder blühenden Natur, sondern auch an der bevorstehenden Hochzeit lag. Frauen verteilten an alle Leute Blumen und überall wurden bunte Banner aufgehängt. Bards Arbeitszimmer war der einzige ruhige Ort, den ich in den letzten Wochen gefunden hatte, doch nachdem wir es geschafft hatten alle seine Probleme zu lösen und den riesigen Papierstapel abzuarbeiten, hatte ich auch hier nichts mehr zu tun und kehrte gezwungenermaßen in den Erebor zurück. Meine Vorbereitungen für den Junggesellinnenabschied hatte ich bereits nach zwei Tagen fertig gehabt und dann eigentlich nur noch auf den großen Tag gewartet. Anders als alle anderen Bewohner des Berges, die im völligen Stress lebten und gefühlt von heute auf morgen den ganzen Berg putzen und dekorieren mussten.
Allein der Weg durch die Eingangshalle dauerte knapp zwanzig Minuten, weil ich mich unter Girlanden, Bannern, Blumen und riesigen Staturen weg ducken musste. Mal so am Rande, ich hatte keine Ahnung, wo diese ganzen riesigen Staturen herkamen, aber es war, als würden sie überall aus der Erde schießen, um einen den Weg zu versperren. Als ich ein weiteres Mal kurzfristig ausweichen musste, um einem steinigen Ebenbild Thorins zu entkommen, und dabei fast eine Reihe Zwerginnen umgerannt hatte, die eine lange Blumengirlande trugen, entschloss ich, dass es für heute genug war. Ich suchte mir den schnellsten Weg durch die Menge, um mich in meiner hoffentlich stillen Wohnung verstecken zu können. In den letzten Tagen waren dort Schneider, Dekorateure und Organisationszwerge ein und aus gegangen, als wäre es ein öffentlicher Raum und hatten dabei jede Menge Dreck und Unordnung hinterlassen. Als ich auf meinem Weg dann auch noch gefragt wurde, ob ich wisse, wo Lea sei, zuckte ich nur noch hilflos mit den Schultern und suchte das Weite. Zu meiner Wohnungstür brauchte ich nochmal fast eine Stunde, doch als ich endlich die Tür hinter mir zuschlagen konnte, atmete ich tief durch. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen, hängte die Jacke an den Haken und ging dann in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Leider konnte ich die Kanne nicht finden, weshalb ich mich auf die Suche nach ihr machte. Manchmal vergaß ich sie im Wohnzimmer, wenn ich abends noch einen Tee getrunken hatte und dann auf dem Sofa eingeschlafen war. Im Wohnzimmer lag Günther in seinem Körbchen und schnarchte leise, was mich verwunderte, denn zur Zeit wich er nicht von Leas Seite. Seit er von einem seiner Ausflüge wiedergekommen war und er Lea im Krankenbett und nach Blut riechend gefunden hatte, war er wie ausgewechselt und zum richtigen Beschützer geworden. Auch wenn ich wusste, dass er, wenn er sicher war, dass meine Freundin schlief, sich immer noch raus schlich und vor Sonnenaufgang zurück kam. Er war ein richtiger Freigeist geworden und manchmal fragte ich mich, was er da draußen wohl gefunden hatte, dass ihn dazu veranlasste immer wieder zu verschwinden.

Zwei Bekloppte im EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt