Der doch nicht so wahre König unter dem Berge

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Hey, Leute! Es tut uns wahnsinnig leid, dass wir solange nichts hochgeladen haben. Lea hatte ein krasses KreaTief und hat ewig für das neue Kapi gebraucht, aber jetzt ist es endlich fertig. Viel Spaß beim Lesen!
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12. Der doch nicht so wahre König unter dem Berge

Lea POV:

Die kühle Oberfläche des Arkensteins fühlte sich wie Eis an meiner Haut an. Am liebsten hätte ich ihn weit weg von mir geworfen und die Zeit zurück gedreht.
Stattdessen stand ich nun hier mit dem Königsjuwel in der Hand. Mir war klar, dass es wie ein Betrug aussah. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich aus der Situation wieder herauskommen sollte, ohne jemanden dabei zu verletzen, den ich liebte.
Thorins stahlblaue Augen brannten sich in meine. In seinem Blick konnte ich vieles erkennen: Wut, Trauer, Ungläubigkeit, Verzweiflung, aber am Schlimmsten Enttäuschung. Er dachte, ich hätte ihn die ganze Zeit über belogen. Wie kann ich das jemals wieder gut machen?

„Ich kann das erklären", wiederholte ich noch einmal und bemerkte wie Fili eine Augenbraue hochzog. In wenigen Sekunden hatten sich die drei Zwerge innerlich soweit von mir entfernt wie noch nie.
„Es gibt nichts zu erklären.", die Schärfe in Kilis Stimme ließ mich zusammenzucken. Seine sonst so dunkelbraunen Augen, die mich immer an einen Hundewelpen erinnerten, waren jetzt kalt.
„Das war alles nur eine Ablenkung. Der Angriff sollte uns weit genug weg vom Arkenstein locken, damit für dich der Weg frei ist. Du musstest nur noch hier herkommen und ihn dir holen. Wie konnten wir nur so dumm sein?"
Verzweifelt sah ich die Zwerge vor mir an und suchte fieberhaft nach einem Ausweg.
„Nein. Nein, das kann nicht wahr sein. Wieso erst jetzt? Sie hätte ihn doch jederzeit nehmen können. Es gab so viele Möglichkeiten."
Ich atmete erleichtert aus, als ich Thorins Worte hörte. Er glaubte es nicht. Und das war meine Chance.
Doch die Erleichterung wurde mir im nächsten Moment wieder genommen, als er sagte: „Ich glaube es erst, wenn ich es aus deinem Mund höre. Wolltest du den Arkenstein stehlen?"

Ich ließ meine Schultern hängen und versuchte die Tränen zurückzuhalten, die sich in meinen Augenwinkeln gebildet hatten. Ich konnte ihn nicht anlügen. Ich musste die Wahrheit sagen.
Ich blickte auf das Juwel in meinen Händen, weil ich ihn nicht ansehen konnte und flüsterte: „Ja."
„Sieh mich an, wenn du mit mir redest.", seine Worte waren schon fast ein Knurren und ich hob meinen Kopf. Die Augen des Zwergenkönigs wanderten kurz in meinem Gesicht umher, als würde er nach etwas suchen.
„Ja, ich wollte ihn stehlen", sagte ich noch einmal, diesmal ein wenig lauter. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich mein Verlobter um und wollte das Podest, auf dem die Throne standen, hinuntergehen.
„Thorin, bitte!"
Ich überlegte nicht lange, sondern schob mich an seinen beiden Neffen vorbei und lief ihm hinterher.
„Warte."
Ich berührte den Zwergenkönig am Arm und er zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. Ich spürte einen Stich in der Nähe meines Herzens, doch ich ignorierte ihn.

„Hör mir bitte nur einen Moment zu. Danach kannst du mich immer noch den Wall runter werfen, oder was auch immer dir einfällt, aber ich muss es dir erklären."
Thorin sah mich einen Moment lang nur an, doch dann nickte er leicht.
Ich atmete erleichtert aus.
„Okay, denk nach. Es gab die ganzen Monate keinen Grund für mich, den Arkenstein zu stehlen. Und du weißt, dass ich es hätte tun können. Aber jetzt habe ich einen Grund. Im Moment kann ich es dir nicht sagen, aber du wirst es verstehen. Wenn du in meiner Situation wärst, würdest du genauso handeln. Ich muss den Arkenstein jemandem bringen und danach erzähle ich dir alles...", ich versuchte so ehrlich zu klingen, wie möglich und machte noch einen Schritt auf Thorin zu.
„Ich habe keine andere Wahl. Ich muss das tun, sonst...", ich beendete meinen Satz nicht und biss mir auf die Unterlippe.
„Sonst was?", fragte Thorin und überwand den Abstand zwischen uns, indem er ebenfalls einen Schritt auf mich zu machte.
„Wirst du bedroht oder erpresst?"
Schnell schüttelte ich den Kopf, vielleicht ein bisschen zu schnell. Ich konnte ihm nicht sagen, dass er es gerade genau auf den Punkt gebracht hatte.
„Vertraust du mir?", stellte ich ihm einfach eine Gegenfrage. Ich konnte förmlich sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete und wieder sah er mich so an, als würde er irgendetwas in meinem Blick suchen.
„Ich...", fing er an, doch kam nicht weit. Jemand schrie vom anderen Ende der großen Höhle meinen Namen. Verwirrt drehte ich mich um.

Zwei Bekloppte im EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt