Kapitel 15

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Er war wie ein Vater für mich gewesen. Ich bin bei ihm und Radagast aufgewachsen. Ich kann nicht glauben das er einfach weg sein soll. Ein stechender Schmerz breitete sich im innern meines Körpers aus und ich Kniff meine Augen zusammen. Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich schniefte einmal und schluckte die aufkommenden Tränen hinunter als sich plötzlich eine Hand auf meinen kleinen Rücken legte und ich zu dem jemanden aufsah. Es war der Streicher. Erst jetzt fiel mir auf das wir aus den Mienen raus waren und uns die Sonne begrüßte. Genauso wenig entgingen mir die verzweifelten schluchzer von Merry und Pippin. Boromir war bei ihnen und versuchte sie zu trösten. Der Elb und Gimli standen etwas abseits und schienen auch noch nicht richtig realisiert zu haben was gerade passiert ist. Aber wo waren Frodo und Sam? „Wir müssen weiter.“ Riss mich Aragorn aus meinen Gedanken. „Wenn wir schnell sind können wir bis zur Abenddämmerung bei der Grenze Loriens sein.“ Doch gerade als der Streicher ausgesprochen hatte sah Boromir verständnislos zu ihm auf „So lass ihnen doch einen Augenblick Zeit!“ Doch der dunkelhaarige erwiderte genauso schnell „Sobald die Sonne untergeht wimmelt es hier nur so von Orks.“ „Er hat recht. Wir müssen weiter!“ Meinte nun Legolas und trat zu uns. Ich stieß nur Luft durch meine Nasenlöcher aus und drehte genervt meinen Kopf von ihm weg. Ich kletterte zu Aragorns Schulter hoch und legte mich dann in die Kapuze seines Hemdes. „Macht doch was ihr wollt. Sag bescheid wenn wir da sind.“ Schnauzte ich sie an und rollte mich zusammen. Kurz danach spürte ich das sich Aragorn in Bewegung setzte und so wie es sich anhörte folgten ihm die anderen. Plötzlich wurde ich immer wieder hoch und runter geschleudert als würde er rennen. „Hey! Geht das nicht ein wenig vorsichtiger!“ Rief ich und kletterte mit etwas mühe wieder auf seine Schulter. Ich schlag meinen, immernoch leicht verwundeten, schwanz um seinen Hals was mir etwas halt gab. „Tut mir leid. Ich hatte vergessen das du noch da hinten drinne bist.“ keuchte er und blieb auf einen Stein bei einem kleinen Fluss stehen um sich zu den anderen umzudrehen. „Es ist nicht mehr weit. Bald können wir rasten.“ Rief er und sah wieder nach vorne Richtung Wälder. „Du willst wirklich nach Lorien?“ Fragte ich etwas angewiedert, was er auch merkte. „Frau Galadriel könnte uns sehr weiter helfen. Was hast du gegen das Elbenvolk. Früher warst du doch-“ Er hielt mitten im Satz inne und sah mich unsicher an. „Was war ich früher?“ Fragte ich jedoch unbeirrt. „Eine halb Elbin. Man sagt das deine Mutter eine Elbin und dein Vater ein Zwerg war. Noch dazu waren sie eine Ciradir und ein Gestaltwandler. Ist das wahr?“ Fragte er mit ehrlicher Interesse und setzte seinen Weg fort als die anderen langsam zu uns aufschlossen. „Ja du hast recht. Ich bin halb Elbin, halb Zwerg. Halb Ciradir, halb Gestaltwandler... Zumindest war ich das.“ Sofort schlichen sich die Erinnerungen an die Seestadt in meinen Kopf. Wie ich damals unter dem Sternenhummel Thorin von meinen Eltern erzählte und wir uns das Versprechen gaben. Sofort schoss mir noch ein anderer Gedanke in den Kopf. Gandalf und Balin. Thorin weiß es noch nicht.

Die Fremde Gefährtin (Herr der Ringe ff) PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt