s e v e n t e e n

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Nachdem Harry und Louis seine Geschwister in ihre Betten gebracht haben, die während der Geschichte eingeschlafen sind, gehen auch sie wieder in Louis Zimmer.

Harry hatte vorhin schon ein paar trockene Sachen von Louis bekommen, und da er auch sonst nichts hier hat, bekommt er außerdem eine Zahnbrüse und noch ein shirt zum schlafen.

Seitdem Harry die Geschichte beendet hat und einmal kurz Blickkontakt mit dem älteren hatte, war eine komische Stimmung zwischen den beiden.
Nicht schlecht komisch, nur kosmisch eben. Seltsam, nicht definierbar.
Harry macht sich sorgen, vielleicht ein bisschen zu weit gegangen zu sein, ein bisschen zu früh.

Er schaut an die Decke und merkt, wie ihn immer unwohler wird.
Louis und er haben sich schon gute Nacht gesagt und das Licht war ebenfalls aus.
Er war sich allerdings nicht sicher, wie er mit den Gedanken einen ruhigen Schlaf finden soll.
Das ist allerdings nur, bis Louis sich leise räuspert und das Wort ergreift.

"Danke das du das gemacht hast.
Und die Geschichte... ähm war auch echt schön. Also dafür das du die dir einfach so ausgedacht hast."
"Danke und gern geschehen." Antwortet Harry leise und fummelt and der Bettdecke herum, die übrigens, komplett verzogen im Bezug ist und ihn gleich zum ausflippen bringen wird.
Er lässt sich allerdings nichts anmerken und dreht sich ein bisschen auf der Matratze herum.

Die nächsten, Harry schätzt 20 Minuten, vergehen unheimlich langsam und er kann einfach nicht einschlafen.
Am Anfang hat er sich noch gefragt wieso aber jetzt ist es mehr als offensichtlich.
Er hatte keinen Tee vor dem schlafen gehen.
Er weiß allerdings nicht, ob Louis noch wach ist, weshalb er sich einfach weiterhin herumwälzt und seinem Schlaf hinterher jagt.

"Harry?" Kommt es nach weiteren, schätzungsweise 10 minuten, leise von etwas weiter über ihm. Aus Louis Richtung.

"Ja?" Gab er eben so leise zurück und einen kurzen Augenblick später geht die Nachttischlampe an.
Harry setzt sich langsam auf und dreht sich zu Louis, der das selbe tut.
"Was ist los?" Fragt Louis und reibt sich müde über die Augen.
"Ähm... ich kann nicht einschlafen."
"Ja das hab ich gemerkt, wieso denn nicht?" Fragt Louis und Harry fühlt sich, obwohl Louis nicht anklagend sondern viel mehr einfach interessiert klingt, wie ein kleines Kind.

"Äh also..." fängt er an und weiß einfach nicht wie er es sagen soll.
Wie kommt das auch rüber? Er ist fast 18 Jahre alt und kann immernoch nicht ohne Tee einschlafen.
Er fühlt sich lächerlich.
"Alles gut vergiss es einfach wieder. Du kannst das licht ruhig wieder ausmachen und schlafen, es ist nichts." Lügt er deshalb lächelnd, und das nicht wirklich gut.
Er ist noch nie ein guter Lügner gewesen.

Louis schaut ihn einen Moment genau an, beinahe so, dass es Harry unangenehm ist, doch dann löst er den Blick vom Lockenkopf und schlägt die Decke beiseite.
"Bin gleich wieder da." Sagt er leise und schlüpft durch seine Zimmertür.

Harry legt sich wieder hin und schaut wie vorher an die Decke, nur mit dem Unterschied, dass er diese jetzt auch sehen kann.
Er zieht wieder etwas an seiner Decke herum, bis diese relativ akzeptabel in dem Bezug liegt und will sich gerade fragen, wo Louis steckt, als er im Augenwinkel sieht, wie die Tür sich öffnet.
Er setzt sich wieder hin und beobachtet wie Louis wuschelkopf durch den türspalt lugt.
Louis betritt genauso leise das Zimmer, wie er es verlassen hat, und hält dabei lächelnd zwei Tassen in der Hand.

Sofort kann Harry sein Herz schneller schlagen, und ein breites Lächeln in seinem Gesicht ausbreiten spüren.
Louis reicht ihm vorsichtig die Tasse und setzt sich vor ihn auf die Matratze.
"Dankeschön." Nuschelt Harry und senkt seinen Kopf, um in das trübe Teewasser zu gucken.
"Das war es oder?" Harry antwortet nur mit einem Nicken und Louis lächelt stolz.
"Ich dachte mir schon das du diese Angewohnheit nicht abgelegt hast.
Du hast noch nie deinen abendlichen Tee verpasst und konntest auch noch nie ohne ihn einschlafen."
"Ja da hast du wohl recht, ich kam mir nur ein bisschen blöd vor..." sagt Harry ehrlich und bekam dafür einen kritischen Blick von dem blauäugigen zurück.
"Du musst dich deswegen nicht blöd fühlen, du hättest es ruhig sagen können." Meint er und sein Gesichtsausdruck wechselt wieder zu einfühlsam.
"Das ist nichts was dir unangenehm sein muss, eigentlich ist das sogar ganz süß."
Darauf lächelt der jüngere nur verlegen und begann langsam seinen Tee zu schlürfen.

Als dieser leer war und die beiden jungs nochmal die Toilette aufgesucht haben, sagen sie sich ein zweites Mal gute Nacht und diesmal fühlt Harry sich viel besser.
Er denkt daran, wie aufmerksam Louis gewesen sein muss, dass er sich diese Sache gemerkt, und sie ihm dann auch noch aufgefallen ist.
Auf eine komische Weise fühlt er sich verstanden und schläft diese Nacht mit einem glücklichen Lächeln ein.

***

Am nächsten morgen werden die beiden das erste mal durch die Sonnenstrahlen geweckt, die durch die Vorhänge kommen, da beide in der Nacht davor vergessen haben, sie zuzuziehen.

Harry versuchte die Tatsache zu übersehen, dass Louis sich in der Nacht sein shirt ausgezogen haben muss, und außerdem mit einem großen Teddy im Arm aufgewacht ist.
Es ist nicht so, dass Harry das Kuscheltier nicht schon vorher bemerkt hat, allerdings hat er sich einfach nichts dabei gedacht.
Allerdings erinnert er sich daran, dass Louis es damals schon toll fand, zu kuscheln.
Ob er nun ein Stofftier hatte, oder Harry dafür herhalten musste.
Beschweren tat der jüngere sich allerdings nie.

Das zweite und damit auch das entgültige Mal wachten sie auf, weil Louis Schwestern sie zum Frühstück weckten.

Sie betreten die Küche und werden sofort von dem Geruch von Kaffee, frischen Brötchen und spigeleiern empfangen.
"Morgen mum." Begrüßt Louis seine Mutter und gähnt einmal herzhaft.
Auch Harry wünscht ihr einen guten morgen und zusammen setzten sie sich an den bereits gedeckten Tisch.

Das Frühstück verbrachten sie, nicht so wie Harry es eigentlich kannte, in Stille, sondern alle redeten durcheinander, die Gesprächsthemen wurden regelmäßig gewechselt und alle wurden in alles mit eingebunden.
Es war chaotisch und laut, aber er liebte es.

***

"Willst du heute noch was machen?" Frag Louis beiläufig als die beiden nach dem Frühstück wieder in seinem Zimmer sind.
Sie sind beide noch in ihren Jogginghosen und Harry sitzt auf seinem Schreibtischstuhl, während Louis auf Harrys Matratze liegt und Harry ansieht.
"Gerne." Lächelt dieser und bekommt ein Lächeln zurück.

Erst unterhalten sie sich noch, bis Louis den Vorschlag macht, dass sie sich dann so langsam mal umziehen sollten.
Und genau das taten sie dann auch.
Harry fühlt sich zwar unwohl, wieder seine Sachen von gestern anzuziehen aber er würde lügen, wenn er sagen würde, er hätte das nicht schon vorher mal gemacht.

Zusammen räumen sie noch Louis Zimmer auf und gehen dann runter, um sich abzumelden.

Jay verabschiedet sich von Harry und flüstert ihm kurz zu, wie froh sie ist, dass er wieder in Louis Leben getreten ist.
Dieser Satz war zwar in weniger als 6 Sekunden gesagt, aber trotzdem bedeutet er für Harry Die Welt.

***

Harry und Louis verbrachten fast jeden Tag miteinander.
Egal ob sie nun noch einmal auf den Weihnachtsmarkt gegangen sind, zusammen gegessen haben, auf Louis' Geschwister aufgepasst, oder einfach nur in seinem Zimmer gesessen haben um zu reden und Musik zu hören.
Ihr Umgang miteinander wurde immer vertrauter und alles ging ganz einfach, ohne Hintergedanken oder unangenehmes Schweigen.

Es fühlt sich an, als würden sie ihr vertrauen und ihr Verhältnis zueinander von Grund auf noch einmal neu aufbauen und sich gegenseitig dabei unterstützen.
Genau das, was beide sich insgeheim gewünscht haben.

promise☕︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt