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45 Minuten später sind Harry und Dee in holmes chapel angekommen und Harry merkte wie seine Nervosität stieg.
Alles kam ihm bekannt und fremd zugleich vor und er wusste seine Emotionen nicht richtig einzuordnen.

Als sie vor dem Haus zum stehen kommen, das Harry auf eine besondere Weise vertraut vorkommt, breitet sich ein warmes Gefühl in ihm aus, das nochmal um einiges verstärkt wird, als er das Innere betritt.
Das Haus ist eher klein und gemütlich, aus Backstein, mit Efeu überwachen und einem roten Gartentürchen das vom Vorgarten in den hinteren Teil des Gartens führt.
Der Flur des Hauses ist in einem warmen Beige Ton gestrichen und es riecht nach Keksen.
Harry hat sofort ein wohliges Gefühl im ganzen Körper, als wäre er endlich angekommen. Aber anders.
Geradeaus ist die Treppe nach oben und in den Keller, links ist die Küche mit dem angrenzenden Wohnzimmer und rechts ist ein Badezimmer und das Schlafzimmer von Dee und Mike.

"Du kannst deine Sachen schon mal in dein Zimmer nach oben bringen, ich habe dir nur ein Bett und einen Schrank neu gekauft. Wir können morgen gerne in ein Möbelhaus fahren damit du dein Zimmer etwas besser ausstatten kannst, aber ich wusste nicht was du magst also habe ich mich auf das nötigste beschränkt." Sagt Dee nach einigen Augenblicken und riss Harry somit aus seinen Gedanken.
"Danke." Sagte er leise aber aufrichtig, lächelte und trugt seine Koffer nach oben.

Der erste Stock besteht eigentlich nur aus einem Flur in dem ein Spiegel und eine große Pflanze steht, mit drei Türen.
Die Tür ganz am Ende des Flurs gehört zu Harrys Zimmer und die andere, etwas weiter vorne rechts, ist ein weiteres Badezimmer.
Die Tür gegenüber vom Badezimmer ist das ehemalige Zimmer seiner Mutter, jetzt also einfach ein zweites Gästezimmer.

Harry öffnet umständlich die Tür in das Zimmer, in dem er früher fast jeden Tag verbracht hat und eine Welle von Erinnerungen schwappte über ihn herein.
Die alten Möbel waren zwar alle vollständig verschwunden aber die Wände waren immer noch blau gestrichen und es hingen unheimlich viele Bilder an ihnen.
Er ging langsamen Schrittes auf die einzelnen Bilder zu und schaute sie genau an.
Auf manchen war er mit Mike und Dee, auf anderen war er allein oder mit Freunden.
Am öftesten sah er sich selbst mit einem etwas größeren Jungen in allen möglichen Situationen: beim essen, beim Spielen, an Übernachtungen oder im See.
Er erkannte den jungen und sofort wurden seine Gedanken wieder zu seinem Traum katapultiert.
Das er von Louis träumt ist nichts Neues für ihn, das passierte über die Jahre immer mal wieder, aber jetzt so klare Bilder vor sich zu sehen, machte ihn nachdenklicher als vorher.

Lange Zeit, sich in seine Gedanken zu vertiefen, hat harry allerdings nicht, bis seine Tante von unten ruft, er solle bitte seiner Mutter schreiben, sie mache sich Sorgen.
Harry kniff die Augen zusammen, zog sein Handy aus der Hosentasche und wurde sofort von 18 Nachrichten und 6 verpassten anrufen seiner Mutter empfangen.
Wenn sein Kopf nicht angewachsen wäre...

***

Eine Stunde später liegt Harry auf seinem Bett, die Koffer ausgepackt und in eine Jogginghose gewechselt.
Er hat die Augen geschlossen und lauscht den Vögeln durch das geöffnete Fenster.
Das Fenster ist groß und befindet sich direkt neben seinem Bett, so das er den Garten überblicken kann wenn er darin liegt.

Der Garten hat sich über die Jahre kaum verändert.
Direkt vor dem Fenster stand eine große Birke, direkt daneben ist ein kleiner Kirsch- und Pflaumenbaum.
Ein kleiner Teich liegt in der Mitte des Gartens und überall finden sich wunderschöne Blumen und Sträucher wieder.
Der Garten sah gepflegt aus und Harry hat sich dort immer wohl gefühlt.
Er denkt nicht, dass sich dies ändern wird.

Auf einmal hört Harry wie sich unten die Tür öffnet und ein kleines Lächeln schleicht auf seine Lippen.
Sein Onkel war immer wir ein Vater für ihn gewesen und ihn nun wieder zu sehen macht ihn unheimlich glücklich.

Er geht schnell die Treppe runter und erwischt Mike gerade noch im Flur.
Auch er fängt an zu lächeln. "Hallo großer." Grinst er breit und harry schmeißt sich praktisch in seine arme.
Eine Weile bleiben die beiden so im Flur stehen, bis Dee sie unterbricht und sie sich alle zusammen ins Wohnzimmer setzen.
Dee hat Tee gekocht und die Kekse auf den Tisch gestellt, die Harry vorhin schon gerochen hat.
Sie sind mit Pflaumen- Marmelade gefüllt und Harry erkennt auch diese von früher wieder.
Sie unterhalten sich eine Weile bis ihm etwas auffällt.

"Wo ist eigentlich Kelly?" Fragt er und schaut die beiden mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.
"Oh die ist noch bei unserer Nachbarin, sie ist heute morgen mit ihr spazieren gegangen als ich dich abgeholt habe und Mike arbeiten war." Antwortet Dee und Harry nickt verstehend.
"Ich kann ja gleich vielleicht mal eine Runde mit ihr gehen? Dann kann ich mir auch gleich die Umgebung nochmal ansehen und sowas..." schlägt Harry vor und trinkt seinen Tee aus.
"Klar, klingt nach einer guten Idee."
Lächelt Mike und greift danach wieder das Gespräch von vorher auf.

***

Zurück in normalen Jeans und seinen weißen Converse steht Harry eine halbe Stunde später vor dem Haus der Nachbarin von der Dee gesprochen hat.
Sie lächelte ihn kurz angebunden an und überreichte ihm die Leine und Kellys Halsband.
Die berner sennenhündin hat ihn nicht sofort erkannt aber sobald sie es doch getan hat, ist sie ihm schwanzwedelnd entgegen gehüpft und hat ihm über das halbe Gesicht geleckt.

Er macht sich mit einem letzten "auf wiedersehen" an die Nachbarin gerichtet auf den Weg und spaziert mit Kelly die Bürgersteige entlang, in Richtung Wald.

***

Ohne darüber nachzudenken wo genau sein Ziel lag, irrte er durch die kleinen Feldwege, kelly mittlerweile abgeleint.
Sie gibt den Weg vor und Harry folgt ihr ohne Einwände.

Wenig später erreichten sie den Wald und Harry bewunderte all die verschiedenen Eindrücke, ohne richtig auf den Weg zu achten.
Hätte er das nämlich getan, wüsste er, wohin sie gingen.
Und so passierte es, das er ungefähr zehn Minuten später an einer Lichtung ankam, zu der er eigentlich nicht wollte.

Die Lichtung ist nicht sonderlich groß aber auf der gegenüberliegenden Seite von harry war ein kleiner See und rechts stand eine riesige Trauerweide.
Der Steg, der in den See führt ist schon lange morsch und die Weide sah noch älter, und die Äste noch schlaffer aus, als noch vor 10 Jahren.
Durch die Blätter des majestätischen Baumes kann Harry ein kleines Baumhaus erkennen und sofort wurde ihm klar, dass das hier genau der Ort ist, der er dachte.

Also schnappte er sich Kelly, ging noch eine Weile durch den Wald und machte sich dann wieder auf den weg zurück.